Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
möglich.
    »Wohin fliegt es jetzt?« fragte Carson.
    »Weiß nicht. Wir können nur raten, bevor es sein Manöver beendet hat. Was ich sagen kann ist, daß es sich in Richtung des für die Ashley Tee projizierten Kurses bewegt. Genauer gesagt, in Richtung auf uns. Auf Delta.« Angela versuchte, keine Dramatik in ihrer Stimme mitklingen zu lassen, aber es fiel ihr schwer, die Worte nicht herauszuschreien.
    »Sind Sie sicher?« fragte Hutch.
    »Ich bin sicher. Es dreht sich in unsere Richtung.«
    Niemand sagte etwas.
    Irgendwann erschien Hutchs Gesicht auf einem der Schirme. Das war gut so, denn sie brauchten jetzt gegenseitigen Blickkontakt.
    »Das verdammte Mistding«, sagte Hutch. »Kann es sein, daß es weiß, wo wir stecken?«
    »Zur Hölle!« fiel Carson ein. »Was ist das nur für ein Monstrum?«
    »Gute Frage«, entgegnete Angela. »Und wir werden fortfahren, sie zu stellen, nicht wahr?«
    »Sie geben besser der Ashley Tee Bescheid«, meinte Hutch.
    »Schon erledigt«, entgegnete Angela.
    Sie blickten sich lange gegenseitig in die Augen. »Möglicherweise sollten wir uns Gedanken machen, wie wir am besten von hier verschwinden«, sagte Hutch.
    Carson legte ihr seine Hand auf die Schulter, aber er schwieg.
    Angela hatte den gleichen Gedanken gehabt, aber sie mußten unbedingt vermeiden, falsche Rückschlüsse zu ziehen. Himmelskörper jagten keine Menschen. »Ich weiß nicht, ob Sie beide sich darüber im klaren sind«, sagte sie, »aber wir sehen hier die Mutter aller Anomalien vor uns. Wir werden in die Geschichtsbücher eingehen.«
    »Wenn wir nicht vorher alle untergehen«, erwiderte Hutch.
    »Angela.« Drafts meldete sich erneut. Er klang verstört. »Ich habe keine Ahnung, welches neue Ziel die Wolke ansteuert – aber eins ist sicher, wir werden sie nicht treffen. Sie schwingt zu uns herüber, und wir können nicht schnell genug bremsen, um uns ihrem geänderten Kurs anzupassen. Wie auch immer der aussehen mag. Wir müssen eine riesige Schleife fliegen und es noch mal versuchen. Es wird ein Verfolgungsmarathon. Wir benötigen mit Sicherheit einige Tage länger, um ein Rendezvous herbeizuführen, aber ich kann nichts Genaueres sagen, bis das Ding sich wieder beruhigt hat.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist doch vollkommen verrückt. Es kann einfach nicht sein! Wir kommen zu Ihnen zurück, sobald wir mehr wissen.«
    In Angelas Gesicht spiegelte sich Enttäuschung. »Das kann nicht stimmen«, sagte sie. »Die Ashley Tee hatte eben noch Probleme, rechtzeitig zu der Wolke aufzuschließen. Und nun sagt Terry, daß er genügend Zeit hat, um ein mehrtägiges Wendemanöver auszuführen und sich dem Ding erneut zu nähern.«
    »Er hat noch nicht so weit nachgedacht«, vermutete Carson.
    »Vielleicht. Oder er weiß etwas, das wir nicht wissen.«
    »Wenn er es wüßte – würde er es nicht erzählen?«
    »Sicher. Außer er nimmt an, daß wir alle die gleichen Informationen besitzen.«
    »Fragen Sie ihn.«
    »Vielleicht ist das gar nicht nötig.« Angela hatte sich wieder den Zahlenkolonnen auf ihrem Schirm zugewandt und startete einige Programme. Die Energiezellen der Fähre waren in der Zwischenzeit bis zur Reserve entladen. »Das war’s für heute, Kinder«, sagte sie. »Packt zusammen. Wir fahren nach Hause.«
    Während des Rückweges verfielen sie in brütendes Schweigen, aber als sie ihre Unterkunft erreicht hatten und sich in der sicheren Behaglichkeit der Kosmik-Kuppeln befanden, eröffnete Angela ihnen, was Drafts bereits bekannt gewesen war: »Das Ding bremst. Es wird langsamer.«
    »Deswegen wirft es Masse aus«, sagte Hutch.
    »Das würde ich ebenso sehen. Obwohl es nicht so aussieht, scheint das Ding relativ stabil zu sein, besonders wenn man bedenkt, was es zu tun imstande ist. Aber dieses Manöver ist selbst für den Mechanismus, der es zusammenhält, zu viel.«
    Carson stellte schließlich die Frage, die wohl allen im Kopf herumschwirrte: »Ist es denn natürlichen Ursprungs?«
    »Selbstverständlich ist es das«, entgegnete Angela. Sie klammerte sich verzweifelt an ihren gesunden Menschenverstand und schob die Erfahrungen der letzten Stunden völlig beiseite.
    »Aber wie wechselt es dann seinen Kurs?« fragte Hutch. »Und wie verringert es seine Geschwindigkeit?«
    »Möglicherweise gibt es dort draußen etwas, das eine Kraft auf das Ding ausübt«, vermutete Angela. »Ein Objekt extrem hoher Dichte vielleicht.«
    »Sie meinen, das ist der Grund?« fragte Carson. Er hatte seine Jacke ausgezogen

Weitere Kostenlose Bücher