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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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nicht.«
    »Bitte geben Sie uns Bescheid, wenn sie eine Messung haben.«
    »Natürlich, Henry. Und Henry – es tut mir wirklich leid. Wenn wir Ihnen helfen können …«
    »Ja. Natürlich. Tempel der Winde Ende.« Er unterbrach die Verbindung. »Wir müssen den Tempel evakuieren. Wie schnell bewegen sich Tsunamis?«
    Andi war schon dabei, die Datenbanken zu durchsuchen.
     
    Tsunami.
    (FLUTWELLE, BEBENWELLE, SEISMISCHE WELLE, KLABAUTERMANN)
    EINE OZEANISCHE WELLE, DIE DURCH EIN UNTERSEEISCHES BEBEN, EINEN VULKANAUSBRUCH ODER ANDERE STOERUNGEN UNTER DER WASSEROBERFLAECHE HERVORGERUFEN WIRD. TSUNAMIS KOENNEN GEWALTIGE AUSMASSE ANNEHMEN. ES GIBT TSUNAMIS, DIE DIE GESAMTE ERDE UMRUNDET HABEN (SIEHE ZUM BEISPIEL DEN ARGENTINISCHEN PLATTENSCHLUPF VON 2011). TSUNAMIS BEWEGEN SICH WIE GEWOEHNLICHE, DURCH GRAVITATIONSEINFLUESSE ENTSTANDENE WELLEN FORT. DIE WASSERMASSEN TENDIEREN IN TIEFEM GEWAESSER DAZU, SICH HINTER DEM WELLENKAMM ZUSAMMENZUPRESSEN. WENN DER WELLENKAMM FLACHERES GEWAESSER ERREICHT, NIMMT DIE FORTBEWEGUNGSGESCHWINDIGKEIT DES TSUNAMI AB, ABER GLEICHZEITIG NIMMT DIE HOEHE DER WELLE UM EIN VIELFACHES ZU. NIEDRIG LIEGENDE GEGENDEN KOENNEN VOELLIG UEBERSCHWEMMT UND ZERSTOERT WERDEN. TSUNAMIS HABEN NICHTS MIT DEM RHYTHMUS VON EBBE UND FLUT UND DEN GEZEITEN ZU TUN. DER GEBRAEUCHLICHE AUSDRUCK FLUTWELLE IST DAHER FALSCH.
     
    Andi suchte weiter:
     
    DIE GESCHWINDIGKEIT DER WELLE IST PROPORTIONAL DEM QUADRAT DER ERDANZIEHUNGSKRAFT MULTIPLIZIERT MIT DER WASSERTIEFE.
     
    »Was wissen wir über die Wassertiefen im Süden?« fragte Henry.
    Andi schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß sich jemand die Mühe gemacht hat, die Wassertiefen zu vermessen.« Ihre Finger tanzten über die Tastatur. »Wir können nur raten. Die Hochrechnungen gehen von fünf- bis sechshundert Stundenkilometern aus. Aber wie gesagt, alles nur geraten.«
    »Verdammtes Miststück!« Henrys Atem ging rasselnd.
     
    Hutch fuhr auf ihrem Karren, der mit sechs Containern beladen war, in Richtung des U-Boot-Hangars, als Henrys Stimme im allgemeinen Kanal ertönte. Mit ruhiger Stimme meldete er: »Wir haben einen Notfall.«
    Sie bog um eine Ecke und erblickte Eddie Juliana, der aus einem der Lagerräume kam. Er kritzelte mit seinem Lichtgriffel in einem elektronischen Notizbuch.
    Henry erläuterte kurz, was vorgefallen war, und Hutch dachte beinahe schon, daß es ein falscher Alarm sein könnte – nur ein weiterer Schachzug im Nervenkrieg zwischen Kosmik und der Akademie. Aber Eddie starrte sie aus weit aufgerissenen Augen an.
    »Wir haben noch keine Informationen darüber, wie schnell der Tsunami sich nähert«, fuhr Henry fort, »oder wo er sich im Augenblick befindet. Wir haben auch keine Ahnung, wie groß der Bastard ist. Tatsache ist aber, daß er bereits in wenigen Stunden hier sein kann und daß wir reagieren müssen. Der Tempel der Winde wird sofort evakuiert. Das gesamte Personal kehrt augenblicklich nach Seapoint zurück.«
    »Mein Gott!« Eddie wurde bleich. »Wir werden alles verlieren!«
    Georges Stimme erklang: »Henry, wir sind mitten in einer großen Sache.«
    »Hören Sie zu, George! Ich will, daß Sie und alle anderen sofort zurückkommen. Sie haben dreißig Minuten. Bitte melden Sie sich bei Andi, wenn Sie da sind. Verlieren Sie keine Zeit damit, Ausrüstung zu sichern! Frank, wo ist das U-Boot?«
    Carson war außer sich vor Wut. »Es ist beladen. Wir laufen jeden Augenblick zum Pier aus.«
    »Vergessen Sie’s. Ist Tommy bei Ihnen?«
    »Ja.«
    Eddie kletterte auf den Elektrokarren. »Fahren Sie los!«
    »Tommy.« Henrys Stimme klang ruhig. »Nehmen Sie das U-Boot und fahren Sie damit raus aufs offene Meer. So weit Sie kommen!«
    »Warum lassen wir es nicht da, wo es ist?« fragte Carson.
    »Weil es in tiefem Wasser sicherer ist. Wir wissen nicht, was hier passieren wird. Frank, ich brauche Sie und Hutch, um die Welle zu finden. Ich muß wissen, wie groß sie ist und mit welcher Geschwindigkeit sie auf uns zu kommt.«
    Carson bestätigte.
    »Und noch etwas. Sie wird wahrscheinlich nur schwer zu erkennen sein. Die Welle ist im tiefen Wasser nur ganz flach, vielleicht nicht höher als einen Meter. Aber sie ist lang! Zwischen Wellenanfang und -ende kann mehr als ein Kilometer liegen.«
    Hutch steuerte den Karren mit Eddie zum Hangar.
    »Ich bin nicht sicher, wie wir uns gegen einen Tsunami richtig schützen sollen«, sprach Henry weiter. »Wenn wir genügend Zeit hätten, würde ich alle an Land bringen lassen. Diesem

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