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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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neigen sich, und zwar genau vom ›Zentrum‹ der ›Stadt‹ weg. Die Schrägen zielen zu den Sternen. Was sollten sie für einen anderen Zweck haben als den, Wegweiser zu sein und Sichtlinien zu markieren? Ziehen Sie eine Linie über jedes der beiden Dächer – vom tiefsten zum höchsten Punkt –, was gleichzeitig heißt, vom exakten mathematischen Mittelpunkt der ›Stadt‹ aus, und verlängern Sie die Linien zu den Sternen. Im Winkel der Dachneigung.«
    »Sie glauben, daß ein Stern mit dem horgon in Verbindung gestanden haben könnte …?«
    »Ja. So etwas wie der Procyon im Canis Minor.«
    »Aber … wenn das stimmt, dann weiß ich nichts davon. Und ich wüßte nicht, wer sonst.«
    »Vielleicht David Emory.«
    »Vielleicht.« Sie sah aus, als rätselte sie noch immer. »Aber wenn es so einfach ist – warum haben sie den ganzen Rest der Stadt auch noch gebaut? Warum nicht nur die Türme?«
    »Ich vermute«, sagte Richard, »man könnte argumentieren, die Erbauer wollten nur sicherstellen, daß niemand die Türme übersieht?«
    »Aber … Sie glauben, daß noch mehr …?«
    »Oh ja! Da steckt noch mehr dahinter!« Kein Zweifel. Unglücklicherweise.
     
    Donnerstag, 10. Juni 2202
    Lieber Dick!
     
    … die Nachricht von der Entdeckung der Würfelmonde hat alle hier ziemlich aufgescheucht. Gestern waren wir noch geteilter Meinung, was die Bergung von Georges Druckerpresse anging. Aber heute, nachdem die Verbindung zwischen Nok und Quraquat klar auf der Hand liegt, sind alle bereit, jedes nötige Risiko einzugehen, um das verdammte Ding zu retten. Dieser Enthusiasmus beunruhigt mich. Obwohl ich der gleichen Meinung bin.
    Die Weigerung der Bürokraten von Kosmik, uns auch nur ein paar Tage länger Zeit zu geben, ist schon fast kriminell. Ich habe mit dem Präsidenten der Akademie Kontakt aufgenommen, aber er hat gesagt, daß er nichts ändern könne. Er hat betont – und das mit Recht –, daß niemand, einschließlich mir selbst, in der Lage gewesen sei, Caseway zur Vernunft zu bringen.
    Die Geschichte wird unsere Namen verdammen …
    Richard
     
    - Richard Wald an seinen Cousin Dick
    Eingetroffen in Portland, Oregon am 30. Juni▬

 
12.
     
     
    Quraqua. Donnerstag; 1950 Uhr.
     
    Hutch brachte Andi, Tri, Art und eine weitere Ladung Artefakte an Bord der Winckelmann; und Carson brachte Linda Thomas und Tommy Loughery hoch. Für Carson war es die letzte Tour. Nach seiner Rückkehr zum Tempel der Winde setzte Henry ihn ein, um den Tunnelvortrieb zu unterstützen und zu beschleunigen. Eddie erlitt fast einen Schlaganfall, aber nichts war mehr wichtig – mit Ausnahme von Georges Druckerpresse.
    Auf der Winckelmann gab es mittlerweile eine Menge helfender Hände. Hutch konnte ihre Ladung schnell löschen, aber der Zeitgewinn ging wieder verloren, als sie eine durchgebrannte Pumpe reparieren mußte. Ein guter Ingenieur hätte die Sache innerhalb von zwanzig Minuten erledigt, aber für Hutch war es ein einziger Kampf. Wartungsarbeiten und Reparaturen im Raum waren Fähigkeiten, die Piloten so gut wie nie benötigten, und sie waren nie ihre Stärke gewesen.
    Sobald sie mit der Reparatur fertig war, machte sie sich mit Alpha wieder auf den Weg hinunter. Aber sie hatte in der Zwischenzeit das Startfenster verpaßt und sah sich einem langwierigen Landeanflug gegenüber. Zu dem Zeitpunkt, als sie endlich beim Tempel der Winde ankam, befand sich der »Torpedo« bereits in der letzten Phase seines Anflugs auf die Raumstation Kosmik.
    Die Probleme des Be- und Entladens ohne Schwimmpier hatten sie gezwungen, nach einem Hafen zu suchen. Eddie hatte eine felsige Bucht gefunden, die vor dem Wellengang geschützt war, aber die Entfernung zu Seapoint war beträchtlich. Das Wasser war ruhig, und die Strömung relativ gering.
    Hutch beobachtete die Raumstation über eine Teleskopkamera, deren Bild von der Winckelmann zu Alpha übertragen wurde, und sie überwachte den Funkverkehr – aber sie konnte nichts Außergewöhnliches feststellen. Keine unerwarteten Sendungen an die beiden Raumschlepper, kein Wechsel in der Routine, keine Änderungen in den Flugplänen. Sie hatten es noch nicht gesehen.
    Unter ihr warteten Eddie und das U-Boot. Niemand war mehr da, der Eddie helfen konnte. Alle waren entweder bereits auf der Winckelmann oder beim Tunnelbau. Mehrere Dutzend Container stapelten sich auf den Felsen, und Hutch hatte den Verdacht, daß Eddie sie ganz alleine hergeschafft hatte. Sie gab ihm ein Signal mit ihren Scheinwerfern.

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