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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Deflektoren an Bord haben«, sagte Danielle.
    Sill mußte lachen. »Es würde nicht mehr nutzen, als einen Vorhang zuzuziehen. Sehen Sie sich diesen Hurensohn doch an.«
    Mittlerweile füllte der Schneeball die Schirme aus.
    »Harvey, lassen Sie die Luft abpumpen. Überall.«
    Sill nickte.
    »Ich frage mich«, begann Stallworth, »ob wir nicht besser draußen warten würden, bis es vorbei ist.«
    »Nein«, entgegnete Truscott und schloß ihr Geschirr. »Wir wollen so viel Schutz um uns herum, wie nur irgend möglich.«
    Danielle und Stallworth waren im Umgang mit den Flickingergeschirren nur wenig geübt und halfen sich gegenseitig. Sill hob sein Geschirr träge über den Kopf und schlüpfte mit den Armen hinein. »Die andere Fähre ist unterwegs«, meinte er.
    »Erwartete Ankunft?«
    »In drei Stunden. Sie sollten reichlich Zeit haben, um eventuelle Überlebende aufzusammeln.« Sill überprüfte die Geschirre der anderen und schien zufrieden. Dann sagte er: »Aktivieren Sie Ihre Peilsender«, und zeigte ihnen gleichzeitig, wie. »Wenn Sie rausgeschleudert werden und das Bewußtsein verloren haben, wird man Sie trotzdem noch mit diesen Dingern finden.« Seine Finger bewegten sich über die Konsole. »Ich beginne mit dem Abpumpen der Luft.«
    Stallworth blickte durch ein Bullauge nach draußen. Er hatte die Hand an seine Stirn gelegt. Dann sagte er: »Ich kann ihn sehen!«
    Truscott folgte seinem Blick, aber sie sah nichts. »Ursprünglich berechneter Aufschlagpunkt bestätigt«, meldete Sill nicht ohne eine Spur von Stolz. »Er wird Sektion Blau treffen und dann direkt durch die Nabe gehen.«
    Danielle hatte sich an die Commkonsole gesetzt. »Die APFs sind unterwegs. Die Fähre ist startklar.«
    »Sind alle an Bord?«
    »Zweiundzwanzig. Wir sind Sechsundzwanzig.« Bisher lief alles nach Plan.
    »Vielleicht kommen sie nicht weit genug weg«, sagte Danielle. »Vielleicht sind wir hier drin sogar sicherer?«
    »Zwei Minuten«, sagte Sill.
    »Die Fähre?«
    Danielle überprüfte den Status des Beiboots. »Negativ.«
    »Was hält sie auf?«
    Danielle sprach kurz in ein Mikro und lauschte. »Sie dachten, es würde noch jemand kommen. Ginger sagt, sie hätten noch einen Platz frei.«
    »Spielt jetzt keine Rolle mehr«, sagte Truscott. »Sagen Sie ihr, daß sie abhauen sollen!« Sie warf einen Blick auf Sill. »Sie haben grünes Licht, Harvey. Schalten Sie alles ab. Fahren Sie das Kraftwerk runter. Alles, nur nicht das Licht. Lassen Sie uns die Beleuchtung angeschaltet.«
    Überall im Rad der Station erstarb die Elektronik. Computer gingen in den Wartemodus über, Monitore wurden schwarz, Nahrungsmittelautomaten kamen gurgelnd zum Stehen, Durchlauferhitzer schalteten sich ab.
    »Fähre hat abgelegt«, sagte Danielle.
    Ein Stern war im Sichtfenster erschienen. Truscott beobachtete, wie er heller und heller wurde und Gestalt annahm. Risse wurden erkennbar. Unregelmäßige, annähernd rechteckige Form. Eine verdammte Keule, dachte sie.
    Keine Rotation.
    »In Ordnung«, sagte sie. »Alle auf den Boden. Der Aufprallschock wird sich durch den Boden fortpflanzen. Legen Sie sich flach hin und benutzen Sie die Kissen, um sich zu polstern. Und binden Sie sich an etwas Stabilem fest.«
    Sie beobachteten, wie der Eisbrocken heranraste.
    Vierzig Sekunden.
    Er war fast schön, wie er so hell von der Sonne beschienen wurde.
    Der Schneeball durchquerte das Sichtfenster entsprechend der Rotation des Stationsrades und verschwand schließlich nach links aus dem Blickfeld.
    Truscott versuchte, ihre alte Arroganz wieder hervorzukehren. Sie war ihr ganzes Leben lang davon überzeugt gewesen, daß die Dinge sich immer zum Guten wenden würden, wenn man nur gelassen genug blieb und tat, was getan werden mußte. Sie hoffte, daß sie arrogant wirkte. Es wäre genau das, was die anderen jetzt brauchten. Ihre Arroganz – und den Schutz Gottes. »Wenden Sie Ihre Gesichter von der Aufschlagstelle ab!« sagte sie und deutete in die Richtung, die sie meinte.
    »Man sollte diese verdammten Dinger mit Sicherheitsgurten ausrüsten.« Das war Stallworth. Er klang ruhig und gelassen.
    In diesem Augenblick traf der Schneeball auf.
    Die Station erbebte.
    Jemand schrie auf, und sie wurden in ihren Kissen auf das Deck gepreßt.
    Aber kein vernichtender Aufprall, keine Alarmsirenen, die losheulten. Keine Schotten, die rissen. Ein paar kleinere Schäden wurden angezeigt, das war alles.
    »Was war das?« fragte Danielle, die noch immer zusammengekauert auf ihrem

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