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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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schwach zuckenden Beinen auf dem Rücken liegen.
    »Das ist der größte Käfer, den ich je gesehen habe«, sagte Chiang, während er sich auf die Beine mühte.
    MacAllister untersuchte seinen Cutter. »Eine gute Waffe«, sagte er. »Wird sie nachlassen? Wie hoch ist der Energieverbrauch?«
    »Sie lädt sich selbsttätig wieder auf«, sagte Hutch. »Genau wie Ihr E-Suit. Aber, ja, es gibt Grenzen, also spielen Sie nicht damit herum.«
    Natürlich handelte es sich bei der Kreatur nicht um einen Skorpion. Von Größe und stachellosem Schwanz abgesehen gab es noch weitere grundlegende Unterschiede. Die Verjüngung zwischen Cephalothorax und Abdomen war nicht korrekt. Die Augen waren verkehrt. Die Segmentierung einzigartig. Die Scheren waren relativ klein und der Kopf stärker gepanzert. Nicht zum ersten Mal beklagte Nightingale die verlorene Gelegenheit, die Biologie dieser Welt zu studieren.
    Ursprünglich hatten sie überlegt, an diesem Ort die Nacht zu verbringen, aber nun stimmten sie überein, dass es besser wäre, weiterzuziehen.
    Nightingale hatte sich nie an die verkürzten Tage gewöhnen können. Als sie aber schließlich, eine Stunde später, ihr Lager aufschlugen, war er hundemüde und halb verhungert. Sie befanden sich in einem lichten Wald auf einer Kuppe inmitten einer sanften Hügelkette. Es war inzwischen dunkel geworden. Über ihnen zogen die Raumschiffe ihre stille Bahn zwischen den Sternenkonstellationen am Himmel, und er hätte viel darum gegeben, hätte er an Bord eines der Schiffe sein können. Nichtsdestotrotz hatte er es bei Gott geschafft, Schritt zu halten.
    Die Rationen wurden verteilt.
    Niemand war für das hiesige Wetter richtig gekleidet. Das vermutlich schwerste Kleidungsstück war MacAllisters schwarzes Sweatshirt. Die beiden Frauen trugen Overalls. Chiang hatte lediglich ein leichtes Hemd und ein Paar Shorts. Und Nightingales Freizeithose und -hemd waren ebenfalls für ein weit milderes Klima geschaffen. Das alles hätte nicht viel ausgemacht, hätten sie nicht die E-Suits zum Essen ausschalten müssen.
    Sie sammelten etwas Holz, schichteten es auf und entzündeten ein Feuer. Als es gleichmäßig brannte, aktivierten sie die Behälter, die das Essen erhitzten. Dann, wie auf ein vorher bestimmtes Signal hin, rückten sie alle so nahe an das Feuer wie möglich, schalteten die Felder aus und kauten Hühnchen, Rindfleisch oder was immer sich in den Essenspaketen zeigte. In dieser Nacht schmeckte alles einfach vorzüglich.
    Kellie bereitete Kaffee zu. Nightingale schluckte sein Essen hastig hinunter und schaltete das Feld so schnell er nur konnte wieder ein. Er hasste es, sein Essen zu verschlingen, wenn er so hungrig war, aber es war einfach zu kalt, sich unnötig Zeit zu lassen.
    Nach dem Essen hielten sie einen Kriegsrat ab und einigten sich darauf, dass es an der Zeit war, auszuprobieren, was die hiesige Natur an Nahrung zu bieten hatte, um die Fertigmahlzeiten nicht vorschnell zu verbrauchen. Sollten sie herausfinden, dass sich nichts Genießbares auf diesem Planeten finden ließ, würden sie ihre Nahrungsmittel rationieren müssen. In den Wäldern sollte es Wild geben, und Kellie erwähnte zum allseitigen Entsetzen, dass auch die Skorpione eine gute Futterquelle abgeben mochten, sollte sich noch einer von ihnen blicken lassen.
    Von da an hatte allerdings niemand mehr ein Interesse, dieses Thema weiter zu diskutieren.
    Schließlich baten sie Nightingale, den Experten, um Rat. Wusste er, was sie hier finden konnten? Waren hiesige Pflanzen und/oder Tiere genießbar?
    »Keine Ahnung«, entgegnete er. »Niemand weiß das.
    Wir haben die Mission zu schnell abgebrochen, und was wir in Erfahrung bringen konnten, war wenig schlüssig. Die Biologie von Deepsix hat anstelle von Glukose vorrangig Lävulose zu bieten, aber das ist kein Problem. Sie benutzen ihre DNS, um Proteine herzustellen, was gut ist. Wir könnten Nahrung finden, aber ich persönlich zweifle daran. Ebenso gut könnten wir uns vergiften. Tatsache ist, dass wir über Fertigmahlzeiten verfügen und es nur um ein paar Tage geht.
    Worauf ich hinaus will …« Er unterbrach sich und setzte dann alles auf eine Karte. »Wir müssen uns nicht unbegrenzte Zeit hier über Wasser zu halten. Im Grunde sind wir hauptsächlich daran interessiert, unseren Appetit zu stillen. Wir könnten unsere Vorräte rationieren und uns mit halben Portionen zufrieden geben. Da das nicht ausreichen dürfte, um uns alten Knaben genug Energie für einen so

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