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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sich immer verzweifelter bemühte, rutschte die Brechstange schließlich doch unter die Metallklappe. Sie drückte sie herab, schob sie tiefer in die Kammer hinein, drückte erneut. Etwas gab nach, und plötzlich schwang die Tür auf. Der Kondensator hing direkt über ihrem Kopf.
    »Ich hab’s«, rief sie, steckte die Brechstange in ihren Gürtel und erkundete tastend die Kammer, bis sie sich überzeugt hatte, dass ihr genügend freier Platz zur Verfügung stand. Dann schnürte sie das Seil vorn und hinten um den Kondensator und sicherte es mit einem Knoten.
    »Okay«, sagte sie. »Spannen Sie das Seil, aber nicht zu stark.«
    Ihre Kollegen gehorchten, und sie schob sich von der Kammer weg. »Glory«, sagte sie.
    »Ja, Hutch?«
    »Löse die Verankerung.«
    Der Kondensator rutschte aus der Kammer und schwang in weitem Bogen hin und her. Aber das Seil hielt und ihre Knoten ebenso. Zu ihrer unendlichen Erleichterung stürzte der Kondensator nicht auf den Grund der Erdspalte.
     
    Nachdem auch der zweite Kondensator in Sicherheit war, widerstand sie dem Wunsch, so schnell wie möglich aus dem Riss zu flüchten, und kroch stattdessen durch die Luftschleuse in das Raumfahrzeug.
    Sie barg so viele Fertiggerichte wie möglich, Frühstück, Mittagessen, Abendessen, verpackt in selbst erhitzende Gefäße. Das Zeug war nicht gerade frisch aus dem Ofen, aber als Nahrungsmittel auf dem Weg durch eine außerirdische Landschaft würde es gute Dienste leisten. Außerdem nahm sie einige Kaffeepäckchen an sich, zwei Flaschen Wein, ein paar Sandwiches und Früchte aus der Kühlanlage. In der Kombüse stattete sie sich mit unzerbrechlichem Geschirr und diversen anderen Utensilien aus. Vor dem Wassertank hielt sie inne. Den würden sie am Ende ihrer Reise brauchen können, also löste sie ihn aus der Verankerung, entleerte ihn, faltete ihn zusammen und stopfte ihn in ihre Weste.
    Es gab noch weitere nützliche Dinge: Handtücher, Waschlappen, Zahnbürsten, Seife, einen zusätzliche E-Suit, Evening-Star- Overalls, weitere Seile, zwei Rucksäcke und ein Medkit.
    Die Landefähre gab wieder um einige Zentimeter nach.
    Sie packte alles in Kunststoffbeutel, und ihre Kollegen zogen es hinauf, während Kellie sie drängte, ihr Glück nicht weiter herauszufordern.
    »Ich komme jetzt rauf«, sagte Hutch.
    Dann Glorys Stimme: »Hutch?«
    »Ja, Glory?«
    »Werden Sie jetzt gehen?«
    »Ja.«
    »Und Sie kommen nicht zurück?«
    »Nein, Glory, ich komme nicht zurück.«
    »Würden Sie mich dann bitte abschalten?«
     
    Auf den Kondensatoren prangte der Name des Herstellers, Daigleton Industries, als Herstellungsdatum das vergangene Jahr und daneben das Logo von Daigleton, ein stilisiertes Atom.
    Sie legten die Kondensatoren auf den Arbeitstisch und deckten sie mit Segeltuch ab, als MacAllister Hutch auf dem persönlichen Kanal rief. »Vielleicht sollten wir ein paar Leute hier postieren, um sicherzustellen, dass die Dinger noch da sind, wenn wir zurückkehren.«
    »Wer sollte sie wegnehmen?«
    »Vielleicht die Katze?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, was die damit anfangen sollte.« Sie zog das Segeltuch stramm. »Nein, wir sind sicherer, wenn wir zusammenbleiben. Wenn dieser Planet so gefährlich ist, wie Randy glaubt, dann sollten wir auf keinen Fall jemanden hier zurücklassen.«
     
    »Herzlichen Glückwunsch, Hutch, hervorragende Arbeit.« Marcel hörte sich gleichermaßen erfreut, erleichtert und erschöpft an. Hatte er das womöglich tatsächlich alles mitverfolgt?
    »Danke, Marcel. Wir sind schon wahre Helden.«
    »Das ist nicht zu übersehen. Übrigens habe ich hier eine Botschaft der Akademie für Sie.«
    »Lesen Sie vor.«
    »Der Betreff lautet: ›Aliens auf Deepsix‹. Sie schreiben: Priscilla, Sie sind angewiesen, jede Maßnahme zu ergreifen, um eventuelle überlebende Bewohner von Deepsix zu retten. Die Menschlichkeit verlangt unseren Einsatz. Unterschrieben von der Direktorin.«
    MacAllister schnaubte. »Gomez denkt, sie schreibt für die Ewigkeit. ›Die Menschlichkeit verlangt …‹ Alberne Schnecke. Man wird noch in tausend Jahren über sie lachen.«

 
     
     
Teil 2
     
     
ÜBER LAND

 
Kapitel XIII
     
     
    »Eines der sichersten Erkennungszeichen eines Trottels ist, dass er oder sie von der Pracht der Wildnis faselt. Mondschein. Kühle, frische Luft. Der Wind in den Bäumen. Die Vögel am Himmel. Seien Sie versichert, diese Leute haben die echte Wildnis nie betreten. Auf diese Weise trägt man wenigstens keinen Schmutz

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