Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
das, was zählte.
    Nightingale setzte sich auf, sah sich um und seufzte. »Ich liebe gemütliche Quartiere«, sagte er und mühte sich auf die Beine. »Bin in einer Minute zurück.«
    Kellie weckte Chiang. »Die Pflicht ruft«, sagte sie. »Begleiten Sie ihn.«
    Chiang verzog das Gesicht, nahm sich einen Moment Zeit, um zu begreifen, was von ihm verlangt wurde, stand auf und schleppte sich hinter dem älteren Mann her. Niemand verließ das Lager allein. Die Außentoilette befand sich in diesem Fall auf halbem Wege den Hügel hinab in einer Wasserrinne. Die Umgebung bot gerade so viel Schutz, ein Minimum an Privatsphäre zu gewährleisten.
    Kellie schaufelte Schnee in einen Topf und stellte ihn ins Feuer.
    MacAllister drehte sich um und sah sie an. »Wann brechen wir auf?«
    »Je eher desto besser.«
    Hutch rieb sich die Augen, schloss sie noch einmal für einen Moment und starrte dann zu dem grauen Himmel hinauf. »Ein weiterer prachtvoller Morgen auf Deepsix.« Sie atmete tief ein und langsam wieder aus, ehe sie nach ihrer Tasse und ihrer Zahnbürste tastete.
    Östlich von ihnen bewegte sich etwas. Kellie hob das Fernglas an die Augen und blickte auf den grasbewachsenen Hang hinaus. Eine Herde Pelztiere näherte sich. Es waren große, schwerfällige Kreaturen mit Rüsseln und Stoßzähnen. Ihre Köpfe waren ausgesprochen hässlich und erinnerten an Rhinozerosse. Während sie sie beobachtete, drehte die Herde schließlich ab und verschwand in einem Wald, aber sie konnte sie noch lange danach hören.
    Eine weitere Runde Fertigmahlzeiten wurde verteilt. Kellie aß Schinken, Eier und Bratapfel und spülte ihr Frühstück mit Kaffee hinunter.
    »Während wir unterwegs sind«, sagte Hutch, »sollten wir uns umsehen, was wir zum Abendessen erlegen können.«
    »Richtig.« MacAllister hob seine Tasse. »Ich nehme an, wir alle können es kaum erwarten, die hiesige Kost zu probieren.« Kellie fragte sich, ob der Mann imstande war, nach der Uhrzeit zu fragen, ohne dabei zynisch zu werden.
     
    Sie wanderten den Südhang hinab, marschierten durch das eine oder andere Gehölz, überquerten einen Fluss in der Niederung und machten sich an den Aufstieg auf der anderen Seite. Dann und wann zeigten sich pelzige Kreaturen, das hiesige Äquivalent für Eichhörnchen, und ein paar größere Tiere, die aussahen, als könnten sie eine gute Mahlzeit abgeben. Falls jemand nahe genug an sie herankäme, einen Cutter zu benutzen. Aber sie hielten sich ständig in sicherem Abstand zu den Menschen auf. »Wir brauchen eine Waffe, die größere Distanzen überbrücken kann«, sagte Chiang.
    Hutch erkundigte sich, ob sich jemand unter ihnen befand, der mit Pfeil und Bogen umgehen konnte.
    Niemand meldete sich.
    Jenseits des Tales mussten sie sich den zunehmend steiler werdenden Hang hinaufarbeiten, den Kellie in der vorangegangenen Nacht vom Hügel aus studiert hatte. Der Schnee am Boden wurde immer weicher, und das Gehen fiel schwerer. Nightingales Blasen machten sich mehr und mehr bemerkbar, und MacAllister, der sich sichtlich quälte, murrte vernehmlich. Hutch rief eine Pause aus.
    Die Sonne stand hoch über ihren Köpfen, und sie waren noch immer eine Stunde vom Gipfel entfernt. Ein paar Krapfen waren ihnen geblieben, die sie brüderlich teilten. MacAllister erklärte hartnäckig, es ginge ihm gut und sie könnten weitermarschieren. Obwohl offensichtlich selbst nicht frei von Beschwerden, schlug sich Nightingale auf seine Seite, und so setzten sie ihren Marsch fort.
    Als sie den höchsten Punkt erreicht hatten, erkannten sie, dass das Land vor ihnen steil abfiel, nur um gleich darauf wieder anzusteigen, dieses Mal allerdings in einem erträglicheren Winkel. MacAllister tat seine Überzeugung kund, nach der es auf diesem ganzen Planeten nur bergauf ging.
    Sie quälten sich noch eine weitere Stunde voran, ehe sie Rast machten, ein Feuer entzündeten und Kaffee kochten. »Wer Hunger hat, kann etwas essen«, sagte Hutch, aber ein Neunzehnstundentag war kurz, das Mittagessen folgte praktisch gleich nach dem Frühstück, und daher war niemand von ihnen sonderlich erpicht auf eine unnötige Verzögerung. »Wir werden früh zu Abend essen«, versprach sie.
    Während des Nachmittags beklagte Nightingale, dass ihm kalt sei.
    Hutch überprüfte seine Ausrüstung und stellte fest, dass der Energiewandler versagt hatte. Sie ersetzte ihn durch eines der Ersatzteile, die sie aus der abgestürzten Landefähre mitgenommen hatte.
    Über ihnen entlud sich ein

Weitere Kostenlose Bücher