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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ihnen zurückfiel.
    Was ihnen blieb, waren die Libellen.
    Sie bewegten sich synchron, ritten auf den Luftströmungen und schlugen nur dann und wann in enormer Geschwindigkeit mit den Flügeln. »Glauben Sie, dass das Fleischfresser sind?«, wandte sich Hutch an Nightingale.
    »Schon möglich«, sagte er. »Aber wahrscheinlicher ist, dass es Blutsauger sind.«
    »Scheußliche Kreaturen«, bemerkte MacAllister.
    Hutch konnte ihm nur zustimmen. »Wenn sie in Reichweite unserer Cutter kommen, werden wir ein paar von ihnen wegpusten.«
    »Vielleicht«, überlegte Chiang laut, »ist es gar nicht so schlecht, wenn diese Welt den Bach runtergeht.«
    MacAllister lachte ein dröhnendes Lachen, das vom Fluss widerhallte. »Das ist keine sonderlich wissenschaftliche Einstellung«, sagte er. »Aber ich bin ganz Ihrer Meinung, junger Freund.«
    »Ach, halten Sie doch die Klappe, Mac«, schimpfte Nightingale. »Gerade ihre Effizienz macht diese Kreaturen so interessant. Das ist die einzige alte Welt, die wir kennen, die einzige, die uns die Ergebnisse einer sechs Milliarden Jahre währenden Evolution nahe bringen kann. Ich würde dafür töten, wenn ich hier nur ein bisschen Zeit zum Forschen bekäme.«
    »Oder getötet werden.« MacAllister schüttelte den Kopf, und seine Augen funkelten vergnügt. »Sie sind der Inbegriff des verrückten Wissenschaftlers«, fügte er hinzu.
    Chiang zog sein Paddel aus dem Wasser und legte es auf das Floß. »Sie bereiten sich auf den Angriff vor.«
    Nightingale sah es ebenfalls. Bisher waren die Libellen in einer gespreizten V-Formation von ungefähr vierzig Metern Breite geflogen. Nun sammelten sie sich, bis sich ihre Flügelspitzen beinahe berührten.
    MacAllister sah, wie Nightingale seinen Cutter zog. »Ich bin nicht so sicher, ob das in diesem Fall die beste Waffe ist«, sagte er, steckte seinen eigenen Cutter wieder in die Tasche und hob das Paddel. »Ja!« Er schwang es probeweise durch die Luft. »Das sollte funktionieren.«
    Die Libellen kamen immer näher, bis sie nur noch wenige Meter entfernt waren. Dann taten sie etwas Bemerkenswertes: Sie teilten sich in drei verschiedene Staffeln auf wie eine Horde Miniaturkampfflugzeuge. Eine Staffel blieb hinter ihnen, die anderen stießen links und rechts des Floßes weiter vor.
    Hutch hielt eine Hand erhoben. Noch nicht.
    Die Libellen zogen den Kreis enger.
    Das Boot trieb nun führerlos den Fluss hinab.
    »Noch nicht.«
    Die Staffel hinter dem Floß geriet in Reichweite. Kellie und Chiang stellten sich ihr am Heck entgegen.
    »Noch nicht«, sagte Hutch noch einmal. »Wenn sie angreifen, dann passen Sie auf, wohin Sie feuern. Wir wollen schließlich nicht unsere eigenen Leute grillen.«
    Hutch stand an Backbord, MacAllister an Steuerbord. Nightingale ließ sich neben Hutch auf ein Knie fallen.
    Die Flanken gerieten in Reichweite.
    »Auf drei«, sagte sie. »Eins …«
    »Das«, sagte Nightingale urplötzlich, »ist nicht notwendigerweise ein aggressives Verhaltensmuster.«
    »Zwei …«
    »Solange sie nicht tatsächlich angreifen, ist das nicht feststellbar. Sie scheinen intelligent zu sein. Möglicherweise versuchen sie nur, Kontakt aufzunehmen.«
    MacAllister korrigierte seine Position, um der Bedrohung ins Antlitz zu schauen. »Sagen Sie hallo, Randy«, sagte er.
    »Drei«, rief Hutch. »Los!«
    Die roten Laserstrahlen schossen hervor.
    Einige der Kreaturen fielen sofort wild zuckend und mit rauchenden Schwingen ins Wasser. Eine landete zwischen offenbar erwartungsfrohen Kiefern und wurde sogleich unter Wasser gerissen.
    Die anderen gingen zum Angriff über. Die Luft war angefüllt mit ihrem Flügelschlag und einer Kakophonie klappernder Geräusche, vermengt mit schrillen Kreischlauten. Eine der Kreaturen bohrte ihren Rüssel in das Fleisch an Hutchs Arm. MacAllister stürzte sich auf sie, schlug sie von Hutch fort, sodass diese beinahe ins Wasser gefallen wäre, aber er riss sie zurück und rammte sie gegen die Balken des Floßes. Laserstrahlen holten die Kreaturen aus der Luft. Nightingale stellte sich hinter MacAllister auf und tötete zwei der Libellen auf einen Streich.
    Mac stellte sich derweil wie ein Prätorianier über der gestürzten Hutchins auf, schwang sein Paddel und zerschmetterte sämtliche Angreifer. Inmitten von all dem Blut, dem Geschrei, der Hektik und dem elektrischen Zischen der Waffen erkannte Nightingale voller Missgunst, dass dieser Riesenidiot als Held des Tages aus diesem Kampf hervorgehen würde.
    Und plötzlich

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