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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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früh das Floß bauen.«
    »Wie haben wir uns heute geschlagen?«, erkundigte sich MacAllister.
    »Recht gut«, sagte Hutch. »Zwanzig Kilometer.«
    »Zwanzig?«
    »Na ja, neunzehn, aber das ist auch nicht schlecht.«
     
    Chiang verbrachte den Abend damit, Mut zu fassen. Als die Stämme bereitlagen und genügend Ranken geschnitten waren, setzte sich Kellie schweigend zum Essen nieder. In dem Moment, da sie fertig war und ihren E-Suit wieder einschaltete, sah er seine Chance gekommen. Rufe sie auf dem persönlichen Kanal und tu, was zu tun ist.
    »Kellie?« Seine Stimme klang sonderbar.
    Sie drehte sich zu ihm um. Der Feuerschein betonte ihre Züge. Er sah den Schatten zu, die über ihr Gesicht wanderten, und fand, dass sie schöner war als jede Frau, die ihm in seinem Leben begegnet war. »Ja, Chiang?«
    Er machte Anstalten, sich ihr zu nähern, riss sich aber dann zusammen und beschloss, dass er besser blieb, wo er war. »Ich … wollte Sie wissen lassen, dass ich mich in Sie verliebt habe.«
    Langes Schweigen. Die Schatten wanderten wieder über ihre Züge.
    »Ich habe die ganze Zeit auf eine Gelegenheit gewartet, es Ihnen zu sagen.«
    Sie nickte. »Ich weiß«, sagte sie.
    Das brachte ihn aus dem Konzept. »Sie wissen?« Er hatte nie einen Ton darüber verloren.
    »Sicher.«
    Getrieben von dem Gefühl, etwas tun zu müssen, stand er auf, nur um dann doch lediglich das Feuer zu schüren. »Darf ich Sie fragen, was Sie mir gegenüber empfinden?« Die Worte sprudelten einfach aus ihm heraus, und er wusste sofort, wie plump sie sich anhörten, aber nun gab es kein Zurück mehr.
    »Ich mag sie«, sagte sie ruhig.
    Er wartete.
    Sie machte einen gedankenverlorenen Eindruck, und er fragte sich, ob sie ihren Gefühlen nachspürte oder nach einem Weg suchte, ihn möglichst schmerzfrei zurückzuweisen. »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Die Umstände, mit denen wir fertig werden müssen … Es ist nicht einfach, einen klaren Gedanken zu fassen.«
    »Das verstehe ich«, sagte er.
    »Da bin ich nicht so sicher, Chiang. Im Augenblick stehe ich ziemlich unter Druck. Ich traue meinen Gefühlen nicht. Und Ihren ebenso wenig. Alles ist jetzt emotional aufgeladen, Warten wir, bis wir wieder an Bord der Wendy sind. Bis es nicht mehr um Leben oder Tod geht. Wenn Sie dann noch einmal so einen Vorstoß wagen wollen, werde ich Ihnen gern zuhören.«
     
    Nightingale widmete sich dem Wachdienst. Er sah sich an ihrem Lagerplatz um und stellte fest, dass es viel zu viele Stellen gab, an denen sich etwas ungesehen nähern konnte, weshalb er sich einen Platz am Flussufer suchte, um sich den Rücken freizuhalten. Chiang schnappte sich den Wasserkanister und ging zum Ufer. MacAllister sammelte ein paar trockene Äste und entzündete ein Feuer. Die Frauen tauschten Gedanken zur Konstruktion des Floßes aus.
    Nightingale studierte das Wasser. In Ufernähe war es seicht, aber auch schlammig und dunkel. Er sah, wie Chiang angesichts des schmutzigen Wassers das Gesicht verzog und einige Schritte in den Fluss watete. Nightingale fragte ihn, was er da tue, und Chiang erklärte, dass er sauberes Wasser schöpfen wolle. Er schöpfte etwas Wasser mit den Händen, doch es sah wohl immer noch nicht gut genug aus, denn er watete weiter in den Fluss hinein.
    »Sie begehen einen Fehler«, sagte Nightingale. »Vergessen Sie es. Wir werden uns etwas anderes einfallen lassen.«
    »Das ist kein …« Chiangs Gesichtsausdruck veränderte sich abrupt, und er schrie auf. Etwas riss ihm die Füße weg. Er stürzte und verschwand in den Fluten.
    Nightingale riss den Cutter aus seiner Weste, schaltete ihn an und hastete hinterher. Er konnte nicht erkennen, was Chiang zu Fall gebracht hatte, aber er erhaschte einen Blick auf etwas, das wie blaugraue Tentakel aussah.
    Plötzlich hielt ihn etwas gefangen, schlang sich um seine Unterschenkel und versuchte ihn herabzuzerren. Dann hatte es auch seinen Arm. Nightingale richtete den Laser auf das Wasser. Schlammige Flüssigkeit spritzte hervor.
    Beinahe hätte er den Cutter fallen gelassen.
    MacAllister tauchte auf. Den Cutter in der Hand stürzte er sich mitten in die Schlacht. Er schlug wie ein Wilder um sich. Das Wasser zischte, und die Tentakel explodierten. Nightingale kam frei, gleich darauf auch Chiang. Als die Frauen – Sekunden, nachdem alles begonnen hatte – ebenfalls eintrafen, war es bereits vorbei.
    »Alles in Ordnung, meine Damen«, sagte MacAllister und blies auf seinen Cutter, als hätte er einen

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