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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Serie aus Lichtsignalen auf.
    »Ich kann nicht sagen, was das verursacht«, sagte Nightingale. »Es sieht aus, als läge der Ursprung des Lichts im Wasser.« Wieder starrte er angestrengt auf das Meer hinaus. »Wir sollten das aufnehmen.«
    Die Erde bebte. Irgendwo unter ihnen löste sich ein Felsbrocken aus der Klippe und stürzte auf die Bucht hinab.
    Nightingale hielt den Atem an und wich weit von dem Abgrund zurück, während er auf weitere Erschütterungen wartete. Als diese ausblieben, schaltete er den Scanner ein. Auf sein Signal ließ MacAllister seine Lampe einige Male aufleuchten, und wieder blinkte das Licht auf. Ein Mal, dann zwei Mal. Dann drei Mal.
    Nightingale fühlte, wie ein Schauer über seinen Rücken rann.
    »Ihr Tintenfisch kann zählen«, sagte Mac. »Glauben Sie, dass sich intelligentes Leben im Meer entwickelt hat?«
    Auf der Erde war das der Fall. Aber es hatte lange gedauert, bis die Menschen das erkannt hatten, weil diese Intelligenz keine Technologie hervorgebracht hatte. Delphine und Wale waren schlaue Kreaturen. Und Tintenfische. Aber mathematische Kunststückchen führten sie ohne den passenden Ansporn nicht vor. »Es hatte viel Zeit, sich zu entwickeln«, sagte Nightingale.
    Mac ließ erneut die Lampe aufleuchten. Ein Mal.
    Die Antwort kam prompt: Zwei Mal.
    Nightingale schob Macs Lampe weg und hob seine eigene. Er schickte drei Signale.
    Die Antwort: Vier.
    Wieder starrte er auf das Meer hinaus. »Mein Gott«, sagte er, »wenn wir mit dieser Story und ohne Antworten zurückkommen, wird die Menschheit aufheulen.«
    Der Boden bebte erneut, dieses Mal kräftiger. »Randy«, sagte Mac, »das hier ist derzeit kein guter Aufenthaltsort.«
    »Ich weiß.«
    MacAllister legte ihm die Hand auf die Schulter. »Kommen Sie. Bevor wir beide im Wasser landen.«
    Nightingale nickte, richtete seine Lampe auf die fremde Lichtquelle und ließ sie ein letztes Mal aufblinken. Ein Mal. Zum Abschied.
    Das Licht auf See antwortete. Zwei Mal.
    »Sie zählen immer noch«, sagte Nightingale.
     
    »Wie geht es Ihnen da draußen?«, fragte Kellies gut gelaunte Stimme unüberhörbar erleichtert.
    »Gut«, sagte Nightingale, wenn er auch den Blick nicht vom Meer lösen konnte.
    »Schön. Ich dachte, Sie würden gern erfahren, dass wir in wenigen Minuten abheben.«
    Gott sei Dank.
    »Brave Mädchen«, sagte MacAllister auf dem persönlichen Kanal zu ihm.

 
Kapitel XXIV
     
     
    »Glück ist weniger von Begabung oder Leistungsfähigkeit abhängig als von der Wahl des richtigen Zeitpunkts. Am rechten Ort zu stehen, wenn der Melonenlaster umkippt. So macht man Karriere, so macht man ein Vermögen. Aber taucht man eine Minute später an der Kreuzung auf, wenn die Polizei bereits vor Ort ist, dann ist alles verloren.«
    Gregory MacAllister, Verschollen in Babylon.
     
    Stunden bis zum planetaren Ende (vermut.): 63.
    Kellie blickte auf die Bucht der Schlechten Neuigkeiten hinunter und atmete hörbar ein. Die ganze untere Küste war überflutet, und die Klippe, über die sie gegangen waren, war nun kaum noch mehr als ein Felsvorsprung.
    »Was denken Sie?«, fragte Hutch, allerdings bezog sie sich auf die Schiffstechnik, nicht auf den Zustand der Bucht.
    »Ich weiß nicht, warum die KI ausgefallen ist. Vielleicht das Alter.«
    »Okay. Was sonst noch?«
    »Wir haben ein Problem mit der Temperaturkontrolle. Die Bordkommunikation ist in Ordnung, die Kondensatoren voll aufgeladen, aber wir bekommen nur einundzwanzig Prozent Leistung. Mehr bringen sie anscheinend nicht. Sensoren sind ausgefallen. Vordere Dämpfer abgenutzt. Außerdem liegt eine Warnmeldung für die Bordelektronik vor.«
    Hutch verzog das Gesicht. »Kein bevorstehender Totalausfall, hoffe ich?«
    »Negativ.«
    »Gut. Wenn wir Zeit haben, sehe ich es mir an. Wir haben jede Menge Ersatzteile an Bord.«
    Normalerweise führte der Pilot die Systemkontrolle selbst durch, aber normalerweise steuerte auch die KI das Luftfahrzeug. Hutch hatte schlicht und einfach anderes zu tun.
    Kellie rasselte eine Reihe kleinerer Probleme herunter, gefolgt von drohenden, aber bisher nicht aktuellen Schwierigkeiten. »Allzu viel möchte ich in dieser Kiste nicht herumfliegen, aber bis zum Turm wird sie uns bestimmt bringen.«
    Hutch stieg auf eine Flughöhe von zweitausend Metern, informierte Marcels Stellvertreterin über den Ausfall der Sensoren und ließ sich von ihr beim Setzen des Kurses helfen. Die Stellvertreterin fragte, ob sie irgendeine Chance sähen, mit dieser

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