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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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es war zwingend notwendig, die Ladung gleichmäßig zu verteilen. Hutch zeigte ihren Mitarbeitern, wo sie die einzelnen Kisten haben wollte, ehe sie in ihre Kabine kletterte. Ihre anderen drei Passagiere hatten bereits ihre Plätze eingenommen.
    Einer von ihnen war Tom Scolari, ein Computerspezialist, den sie bereits seit Jahren kannte. Scolari hatte ihr Embry Desjardain vorgestellt, eine Ärztin, deren Aufenthalt auf Pinnacle zu Ende ging, und Randy Nightingale, den sie bereits flüchtig kennen gelernt hatte. Nightingale war ihr Überraschungsgast, ein später, nachträglich eingesetzter Name auf ihrer Passagierliste. Der Flug, so erklärte sie ihren Passagieren, würde einunddreißig Tage dauern. Nicht, dass sie das nicht längst gewusst hätten.
    Sie setzte sich, aktivierte ihre Sprechverbindung und informierte den Flugabfertigungsoffizier, sie seien startbereit.
    Seine Stimme drang knisternd durch die Schaltkreise. »Sie haben Starterlaubnis. War nett, Sie hier zu haben, Hutch. Werden Sie uns bald wieder besuchen?«
    »Die nächsten beiden Flüge gehen nach Nok.« Unter all den bekannten Welten war Nok die einzige mit einer funktionierenden Zivilisation. Die Bewohner hatten gerade angefangen, mit Elektrizität zu spielen, führten aber ständig Krieg untereinander. Ein streitsüchtiger Haufen, repressiv und intolerant gegenüber neuen Ideen. Sie glaubten allein im Universum zu sein (sofern sie überhaupt über derartige Dinge nachdachten), und selbst ihre Wissenschaftler weigerten sich standhaft, die Möglichkeit anzuerkennen, dass es noch andere bewohnte Welten gäbe. Das war eine ziemlich kuriose Angelegenheit, denn in ihrer Mitte gab es Menschen, eingehüllt in lichtkrümmendes Material, das sie für das bloße Auge unsichtbar werden ließ.
    Hutch fragte sich, warum die Zivilisation von Pinnacle, die immerhin schon seit Hunderttausenden von Jahren tot war, so viel interessanter sein sollte als die von Nok.
    Toni warf einen letzten Blick auf die Artefakte, um sich zu überzeugen, dass alles sicher verstaut war. Dann verabschiedete sie sich von ihren zwei Ladehelfern und nahm ihren Platz ein.
    Hutch aktivierte den Spike, und während das System die notwendige Energie aufbaute, leierte sie die Sicherheitsvorkehrungen für ihre Passagiere herunter. Die Spike-Technologie ermöglichte die Manipulation des Gewichts der Landefähre in einem relativ gemäßigten (i.e. planetarischen) Gravitationsfeld bis hinunter auf etwa zwei Prozent des tatsächlichen Wertes. Sie wies ihre Passagiere an, auf ihren Plätzen zu bleiben, bis sie andere Informationen erhielten, nicht zu versuchen, die Sicherheitsnetze zu lösen, bis der Verschluss sich selbsttätig öffnete, keine plötzlichen Bewegungen zu machen, während die rote Lampe leuchtete und so weiter.
    »Also schön«, sagte sie schließlich. »Los geht’s.«
    Die Sicherheitsnetze senkten sich über ihre Schultern und hielten sie auf ihren Plätzen fest. Sie justierte den Partikelstrom, und das Raumfahrzeug stieg langsam auf. Während sich die Landefähre sanft in die Luft erhob, lehnte sie sich unter dem Sicherheitsnetz bequem zurück.
    Bald darauf übergab sie an die KI und erklärte ihren Gästen, dass sie ihre E-Suits jetzt abschalten durften, ehe sie mit gutem Beispiel voranging.
    Die Ausgrabungsstätte war inzwischen nicht mehr von dem braunen Sandboden der Umgebung zu unterscheiden.
     
    Die Hamid Wildside verfügte über hervorragende Quartiere. Hutch hatte in den über zwanzig Jahren, während deren sie interstellare Raumfahrzeuge im Auftrag der Akademie geflogen war, viele große Veränderungen miterlebt, von denen die bedeutendste wohl die Entwicklung künstlicher Schwerkraft war. Doch davon abgesehen war es auch eine Tatsache, dass die Angehörigen der Akademie inzwischen recht komfortabel reisten. Die Reisebedingungen mochten nicht unbedingt luxuriös sein, aber seit den Anfangstagen, in denen so gut wie alles auf niedrigstem Niveau abgelaufen war, hatte sich eine Menge getan.
    Die zusätzliche Finanzspritze für die Astrowissenschaften war vorwiegend der Entdeckung der Omega-Wolken zu verdanken, jenen merkwürdigen und todbringenden Objekten, die alle achttausend Jahre aus dem galaktischen Zentrum hervortrieben und darauf programmiert zu sein schienen, technisch hoch entwickelte Zivilisationen anzugreifen. Tatsächlich griffen sie natürlich nur gerade Linien und rechte Winkel an solchen Gebilden an, die groß genug waren, sie anzulocken. Mit anderen Worten:

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