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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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entgegnete MacAllister mit einem anzüglichen Grinsen.
    Sie öffneten eine der Flaschen, die sie aus der Fähre der Star geborgen hatten. Der Wind heulte, Regen fiel, aber in diesem einen Augenblick war die Welt für sie vollkommen in Ordnung.

 
Kapitel XXXIII
     
     
    »Wie es Berufe gibt, die ein gutes Einvernehmen mit Gott verlangen, beispielsweise unter jenen, die mit den Unterdrückten arbeiten oder die Jugend unterrichten, gibt es auch andere, für die der Atheismus die erstrebenswerte Lebensweise darstellt. Dabei denke ich besonders an Piloten. Wenn man zwischen Wolken oder Sternen treibt, hat man gern jemanden im Cockpit, der ebenso viel zu verlieren hat wie man selbst, sollte die Sache danebengehen.«
    Gregory MacAllister, Mein Leben, meine Leidenschaften
     
    Stunden bis zum planetaren Ende (vermut.): 20.
    Miles Chastain kehrte zusammen mit Phil Zossimov zu dem Netz zurück. Dieses Mal hatte er seine Ausrüstung, einige Assistenten und eine Ladung diverser Materialien an Bord zweier Shuttles dabei. Drummond und ein Outsiderteam erwarteten ihn bereits.
    Miles flog mittlerweile seit beinahe vier Jahren interstellare Schiffe, während der letzten drei Jahre im Auftrag von Universal News. Sie zahlten gut, und, was in diesem Stadium seines Lebens nicht minder wichtig war, der Job führte ihn an Orte, an denen gewöhnlich etwas los war. Beispielsweise hatte er ein Nachrichtenteam nach Nok geflogen, die einzige Welt, von der bekannt war, dass sie eine lebendige Zivilisation beherbergte, gerade zur rechten Zeit, um mitzuerleben, wie die ersten Schüsse des jüngsten Krieges im Stil des frühen zwanzigsten Jahrhunderts auf Erden gefallen waren. Er hatte die Untersuchungskommission zu Kruger 60 begleitet, als die Aquilar von ihrem ersten Erkundungsflug über die Orionspalte ohne ihre Mannschaft zurückgekehrt war. Er war der Pilot gewesen, als Universal seine preisgekrönte Sondersendung über eine alte Raumstation im Orbit von Beta Pac III aufgezeichnet hatte.
    Und nun half er, die Rettungsmission für die Menschen auf Deepsix durchzuführen. Nicht schlecht für einen Jungen aus einem Reihenhaus in Baltimore.
    Wenige Minuten, nachdem er die Nachricht erhalten hatte, dass Alpha auf Kurs war und keine weiteren Korrekturen notwendig sein würden, traf er ein. Das bedeutete auch, dass Phils Team mit der nächsten Phase der Mission beginnen konnte.
    Um den Asteroiden von dem Konstrukt zu lösen, hatte Drummond das Netz auf beinahe drei Vierteln seines Umfangs eingeschnitten. Das Netz flatterte nun glitzernd im Sonnenschein an der Platte, zwei Teile, stellenweise ineinander verschlungen, eine Art strahlendes Banner an einem sehr, sehr langen Fahnenmast.
    Ihre erste Aufgabe bestand darin, zu beenden, was Drummond begonnen hatte, und das Netz vollständig durchzuschneiden, um eine der beiden Hälften loszuwerden.
    Das Shuttle glitt zwischen die wehenden Teile des Netzes. Einer der Outsider stieg aus der Luftschleuse nach draußen und befestigte einen Stahldraht an der Hälfte, die abgetrennt werden sollte. Dann kehrte er in das Shuttle zurück, das nun langsam fortflog, um Stahldraht und Netz zu spannen und es so für den Laserschnitt vorzubereiten.
    Miles näherte sich mit dem zweiten Shuttle und führte den Schnitt aus, bis die Hälfte sauber abgetrennt war. Nun schleppte Drummonds Pilot den abgetrennten Teil fort und ließ ihn schließlich treiben, auf dass er seinen eigenen Orbit fände.
    Er kehrte zurück und sicherte die verbliebene Hälfte an dem Shuttle. Dann manövrierte er das Shuttle so, dass sich das Netz langsam ausbreiten konnte. Als er mit dem Stand der Dinge zufrieden war, gab er es frei.
    Miles setzte sich wieder in Bewegung.
    Der Plan verlangte, die verbliebene Hälfte in einen Sack umzuformen. Der Teil des Netzes, der an der Platte befestigt war, würde, wenn das Netz in die Atmosphäre eintauchte, das obere Ende bilden. Die andere Seite, der ehemalige Südpol, sollte den Boden des Sacks darstellen. Die Aufgabe, die Miles’ Team zu bewältigen hatte, war, die abgetrennten Teile in der Nähe des Unterteils miteinander zu verknüpfen und so einen Bereich zu formen, der in Richtung des Planeten herabhängen sollte und in den die Landefähre in gut sechs Stunden absinken konnte. Notfalls sollte es auch eine Bruchlandung tun.
    Die Shuttles nahmen ihre Positionen auf gegenüberliegenden Seiten des Netzes ein, ungefähr hundert Meter vom »Boden« entfernt. Miles und drei der Outsider kletterten auf das Netz

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