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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Nordküste von Transitoria, die das Wasser so lange aufgehalten hatte, verschwand in den Fluten.
    Die Welten flogen unerbittlich aufeinander zu, aber es war ein ungleicher Kampf, wie Hutch dachte. Als würde ein Kieselstein in einen Teich fallen.
    Sie verfolgte die Vorgänge in ihrem Bett in der Krankenstation der Star. Sie hatte wegen eines gerissenen Muskels und einer gebrochenen Rippe einen kleineren Eingriff über sich ergehen lassen müssen, und die Ärzte hatten ihr vorerst verboten aufzustehen. Randy saß mit verbundenen Händen und einem Schulterstützverband neben ihr. Mac gab irgendwo ein Interview, und Kellie labte sich an der Snackbar.
    Hutchs Commlink summte, und Canyons Stimme meldete sich. »Hutch, ich werde später noch zu Ihnen kommen. Bis dahin dachte ich, Sie würden vielleicht gern erfahren, dass Sie zu Hause einen echten Knüller gelandet haben. Natürlich sind die Leute dort nicht auf dem neuesten Stand. Unsere jüngste Information lautet, dass die ganze Welt zugehört hat, als die Welle durchgebrochen ist und diese Dinger weggespült hat. Jetzt glauben alle, Sie hätten keine Chance mehr. Warten Sie nur, bis die sehen, wie es ausgegangen ist. Sie werden alle berühmt sein, wenn Sie zurückkehren.«
    »Schön zu hören«, grummelte Nightingale.
    »Jedenfalls sind die Quoten geradezu astronomisch.«
    »Hört sich an, als kämen Sie auch ganz gut dabei weg, Augie«, sagte Hutch.
    »Na ja, ich schätze, meiner Karriere wird die Geschichte bestimmt nicht schaden.« Seine Augen blitzten förmlich. »Warten Sie nur, bis die Landefähre ins Spiel kommt.«
    »Ja«, sagte Nightingale. »Das wird bestimmt ein Knaller.«
    Canyon redete ungerührt weiter. »Nebenbei bemerkt habt ihr Leute zu Hause inzwischen einen Spitznamen verpasst bekommen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich hören möchte, wie er lautet«, entgegnete Hutch.
    »Das Maleiva-Quartett.«
    »Mein Gott«, stöhnte Nightingale. »Wer denkt sich denn so was aus? Großartig, August. Meinen Glückwunsch an die Abteilung für abgedroschene Phrasen.«
    Als er weg war, sah Hutch Nightingale tadelnd an. »Du warst arg unfreundlich zu ihm. Er meint es doch nur gut.«
    »Klar. Aber er wäre noch glücklicher als jetzt, wären wir von dem verdammten Ding runtergefallen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil die Story sich besser verkaufen würde.«
    Mac kam mit einem Strauß Blumen im Arm herein, die in der Gärtnerei der Star herangezogen worden waren. Er strahlte Hutch an und reichte ihr die Blumen. »Du siehst erholt genug aus, einen Happen zu essen.«
    Er küsste sie, und sie atmete den Duft der gelben Rosen. »Wunderschön. Danke, Mac.«
    »Das Richtige für unser Goldstück.« Er sah sie an. »Was haben sie gesagt? Die Arzte?«
    »Sie lassen mich morgen aus dem Bett.« Sie drehte sich wieder zu Nightingale um. »Du«, sagte sie, »solltest dich entspannen. Lass die Leute ihre Arbeit machen, und sei nicht so biestig.«
    »Ich bin gern biestig.«
    Gewaltige Wolken stiegen aus der Atmosphäre von Maleiva III auf. Feuerbälle brachen aus ihr hervor, stürzten zurück und brachen wieder hervor. Die ganze schwarze Atmosphäre schien sich auszudehnen, sich in den Himmel zu ergießen wie ein brennender Fluss, der langsam auf die ruhige Scheibe des Gasgiganten zuströmte.
    »Jetzt geht es los«, sagte Mac.
    Nightingale nickte. »Alles, was auf Deepsix nicht festgewachsen ist, wird fortgerissen und sonst wohin gefegt.« Er sprach leise, und seine Stimme klang resigniert.
    Mac rutschte auf seinem Stuhl herum. »Es bringt nichts, wegen ein bisschen Grundbesitz sentimental zu werden«, sagte er.
    Nightingale starrte stur vor sich hin. »Ich habe an die Lichter gedacht.«
    »Welche Lichter?« Hutch runzelte die Stirn.
    »Ich glaube, das haben wir dir gar nicht erzählt. Müssen wir wohl in dem ganzen Durcheinander vergessen haben. Es war an der Bucht der Schlechten Neuigkeiten. Wir haben etwas auf dem Wasser gesehen. Es hat Lichtsignale gegeben.«
    »Ein Boot?«
    »Keine Ahnung, was das war.«
    Dampf stieg über Deepsix auf. Feuer und Blitze fegten durch die gewaltige Wolkendecke.
    Kellie kam mit Krapfen und Kaffee in das Krankenzimmer.
     
    MacAllister war noch dort, als Marcel, Nicholson und Beekman eine halbe Stunde später hereinkamen, um nach ihr zu sehen. Hutch stellte fest, dass alle drei müde, glücklich und erleichtert zugleich aussahen. Brav schüttelte sie jedem die Hand. »Wir sind froh, Sie wiederzuhaben«, sagte Marcel. »Eine Weile sah es ziemlich

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