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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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wollten ihnen die Hände schütteln, ihnen alles Gute wünschen und sich ein Autogramm abholen.
    Sie wurden aufgefordert, Reden zu halten. (»Aber wir würden es begrüßen, wenn Sie ihre Ansprache auf fünf Minuten begrenzen.« Als Mac überzog, verlegte sich Nightingale darauf, ostentativ auf die Uhr zu sehen.) Außerdem verlangte praktisch jeder nach einem Foto, das ihn zusammen mit dem einen oder anderen Geretteten zeigte.
    Es gab auch Bilder von dem Abenteuer, und von diesen lagen Hunderte bereit und warteten auf eine Unterschrift der Protagonisten. Einige zeigten den Astronomenturm (den nun niemand mehr Burbage Point nannte), andere stammten von den Interviews, die August Canyon am Boden geführt hatte, und wieder andere aus den langen leeren Korridoren des Hexagons auf dem Blauen Berg. Hier war Nightingale neben einem Lagerfeuer zu Beginn des Marsches zu sehen, dort Hutch, die unter dem Netz hing, aufgenommen aus dem Winkel der Teleskope an Bord des Rettungsshuttles. Da war Gregory MacAllister, wie er nach ihrer Ankunft an Bord der Star Hände schüttelte. Jemand hatte ein Porträt von Kellie vor einem Himmel, der von Morgans Welt beherrscht wurde, angefertigt. Sie sah so schön wie herausfordernd aus, und das Bild erfreute sich schnell größter Beliebtheit. Später sollte es den Einband von Deepsix – Ein Tagebuch zieren, dem künftigen Bestseller aus MacAllisters Feder über das gemeinsame Abenteuer.
    Trotz allem gehörte der Abend nicht den vier Geretteten, sondern den Rettern. Die drei Kommandanten, Marcel, Nicholson und Miles Chastain, nahmen ihren Applaus entgegen. Beekman und sein Team wurden für die Ausarbeitung der Strategie gefeiert. John Drummond, der den überwiegenden Teil der orbitalen Berechnungen angestellt hatte, verbeugte sich. Und das Jubelgeschrei, das Janet Hazelhurst entgegenschlug, war ohrenbetäubend.
    Die Outsider wurden gebeten sich zu erheben, während die Band einige Takte einer militärischen Hymne zum Besten gab. Die Shuttlepiloten wurden einzeln vorgestellt. Und Abel Kinder, dem der Ruf vorauseilte, das Wetter ruhig gehalten zu haben, sodass die Rettungsaktion durchgeführt werden konnte. Phil Zossimov, der den Ring und die Stützen entwickelt hatte, die alles sehr viel einfacher hätten machen können. Hätten sie, wie er trocken bemerkte, nur die Gelegenheit bekommen, ihre Funktion zu erfüllen.
    Schließlich kam der Augenblick, all jener zu gedenken, die ihr Leben gelassen hatten. Colt Wetheral, Pilot der Landefähre der Star. Klaus Bomar, der Shuttlepilot. Casey Hayes, Passagier der Star, die, wie MacAllister erklärte, gestorben war, als sie versucht hatte, eine der Landefähren zu retten. Chiang Harmon aus dem Forschungsteam. Und Toni Hamner, die gar nicht dort gewesen wäre, hätte sie nicht einer Freundin zur Seite stehen wollen, wie Hutch ausführte.
    Ein Büfett wurde aufgebaut. Die besten Weine des Schiffes wurden entkorkt. Und Captain Nicholson verkündete, dass TransGalactic die Rechnung bezahlen würde. Passagiere und Gäste waren lediglich gefordert, Trinkgelder zu hinterlassen, wie es ihnen beliebte.
    Spät am Abend fand sich Hutch mit Marcel auf der Tanzfläche wieder. Als sie vierzehn Tage zuvor angekommen war (war das wirklich erst vor so kurzer Zeit gewesen?), war er nur irgendein Kollege gewesen, eine Stimme im Cockpit, eine Person, die ihr schon bei einem oder zwei Seminaren begegnet war. Nun hingegen war er in ihren Augen ihr französischer Ritter. »Ich habe Neuigkeiten für Sie«, sagte ihr französischer Ritter. »Wir haben die Ergebnisse von dem Scan des Schafts bekommen. Er ist dreitausend Jahre alt.«
    Sie lag in seinen Armen, wie es der exotische Tanz des Jahres verlangte. Arme fühlten sich gut an. Seine Arme, Macs, Kellies, Tom Scolaris und Randy Nightingales Arme. Besonders Randy Nightingales Arme, die Arme des Mannes, der einfach nicht loslassen wollte.
    Dreitausend Jahre. »Also hatten wir Recht.«
    »Sieht so aus. Es war eine Rettungsmission. Die Falken haben getan, was sie konnten, um ein nicht technisiertes Volk außer Gefahr zu bringen. Oder zumindest, um der Spezies eine Chance zu geben, an einem anderen Ort zu überleben.«
    »Fragt sich nur, wo.«
    Marcels Lippen berührten ihre Wange. »Wer weiß? Vielleicht finden wir sie eines Tages.«
    Hutch erinnerte sich an das räuberische Aussehen der Falken. »Sie sahen nicht freundlich aus.«
    »So habe ich es auch empfunden.« Ihre Lippen fanden sich. »Das beweist, wie das Aussehen

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