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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ihnen?«, fragte er über den persönlichen Kanal.
    »Ich schätze, ich bin ein bisschen wackelig.«
    »Das ist normal«, sagte Marcel. »So etwas passiert. Wollen Sie lieber zurück auf das Schiff?«
    »Nein.« Drummond schüttelte nachdrücklich den Kopf, ohne jedoch den Blick von dem Objekt zu lösen.
    »Sie werden sich bald wieder etwas besser fühlen. Wenn Sie sich auf den Rückweg machen wollen, werde ich Sie begleiten.«
    Er murmelte etwas vor sich hin. Marcel verstand nur: »… verdammter Idiot.«
    »Nicht zwangsläufig. Vielleicht sind Sie einfach ein bisschen empfindsamer als wir anderen.«
    Drummond brachte ein Lächeln zustande, den Blick noch immer starr auf das Metall gerichtet. »Marcel«, sagte er, »vielleicht sollte ich doch zurückkehren, bevor ich hier draußen zu einem Problem werde.«
    »Was auch geschieht, John, Sie werden nicht zum Problem werden. Hier ist alles unter Kontrolle.«
    »Okay.«
    Drummond wollte den Sprung nicht wagen. Zwar gab es keine Gravitation, aber Marcel nahm an, dass seine Sinne einen Zusammenhang zwischen seiner Position und der Nähe zur Wendy Jay herstellten, um oben und unten zu definieren. Relativ zu dem Schiff hatte er eine Position eingenommen, bei der sein Kopf oben war. Und nun sollte er sich schon wieder über diesen furchtbaren Abgrund wagen. Wer immer behauptete, im Raum gäbe es keine Höhenempfindung, konnte, wie Marcel dachte, noch nie dort gewesen sein. Er streckte seinen Arm aus und legte ihn sacht um Drummonds Schultern, aber Drummond entzog sich ihm.
    »Danke«, sagte Drummond. »Ich komme schon klar.«
    »Das Ding hat eine Menge Saft«, kommentierte Carla bewundernd die Fähigkeiten ihres Lasers. Aus Drummonds Perspektive stand sie auf dem Kopf, doch er hielt die Augen fest geschlossen.
    Der Laser hatte sich schon halb durch den Schaft gefressen, und Beekman hielt das untere Ende umklammert, um sicherzustellen, dass ihre Probe nicht abdriften konnte, wenn Carla mit ihrer Arbeit fertig war.
    Nun waren Drummonds Augen wieder offen, und er sah sich nach der Luftschleuse um, als wäre sie einen halben Kilometer entfernt. Licht fiel aus der Luke in das Vakuum.
    »Ich hatte mit mehr Widerstand gerechnet«, sagte Carla.
    »Ihnen wird nichts passieren«, sagte Marcel zu Drummond. »Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen?«
    Drummond atmete abgehackt, aber er antwortete nicht.
    »Schließen Sie Ihre Augen, John, und dann lassen Sie sich von mir hinüberbringen.« Die Wendy wartete gerade zwei Meter von ihnen entfernt. Bill sorgte dafür, dass das Schiff seine relative Position zu dem Artefakt perfekt hielt. Aber Marcel war sich der Tatsache bewusst, dass Deepsix langsam aber stetig am Himmel aufstieg.
    »Stimmt etwas nicht, John?«, ertönte Beekmans Stimme.
    »Nein«, sagte Marcel. »Hier ist alles in Ordnung.«
    »John?« Dieses Mal war es Carla, und ihre Stimme klang besorgt. »Sind Sie okay?«
    »Ja«, sagte er in einem angespannten, wütenden Ton. Dann starrte er Marcel an. »Ja. Bitte, bringen Sie mich hier weg.«
    Marcel legte sanft einen Arm um seine Taille. Dieses Mal wehrte sich Drummond nicht dagegen. »Sagen Sie mir, wenn Sie bereit sind.«
    Drummond versteifte sich und schloss die Augen. »Geben Sie mir eine Minute.« Aber da war es schon zu spät. Marcel, erpicht darauf, die Anspannung zu lösen, hatte sich, ohne zu warten, abgestoßen, weg von dem Schaft. Gemeinsam schwebten sie auf die offene Luke und das Licht zu.
    »Wir sind in einer Sekunde da, John.«
    Inzwischen sahen die beiden anderen ihnen aufmerksam zu. Carlas Laser erlosch, und sie fragte, ob sie helfen könne. Marcel sah, dass Beekman sich in Positur brachte, um jederzeit zu ihnen stoßen zu können. »Bleiben Sie, wo Sie sind, Gunny«, sagte er. »Wir kommen schon zurecht.«
    »Was ist passiert, Marcel?«, fragte er.
    »Er ist nur ein bisschen reisekrank, nehme ich an. Nichts Ernstes. So etwas passiert immer wieder.«
    Drummond zappelte ein wenig, und dann stießen sie gegen den Rumpf des Schiffes, aber Drummond schaffte es, mit einer Hand die Luke zu erreichen. Sofort zog er sich in die Luftschleuse. Marcel ließ ihn gewähren. Als John sicher zurück an Bord war, kletterte er ebenfalls hinein. »Verdammter Feigling«, murmelte Drummond.
    Sie befanden sich nun innerhalb des künstlichen Schwerkraftfeldes des Schiffs, und Marcel ließ sich auf der Bank in der Schleuse nieder. »Sie sind ein bisschen zu streng mit sich.«
    Drummond starrte ihn nur aus trostlosen Augen an.
    »Hören

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