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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Sie«, sagte Marcel und lehnte sich entspannt zurück, »es gibt nur sehr wenige Leute, die das getan hätten, was Sie getan haben. Die meisten wären gar nicht erst da rausgegangen, wenn sie sich so gefühlt hätten wie Sie.« Er betrachtete das Objekt und die hinter ihm funkelnden Sterne. »Wollen Sie, dass ich die Luke schließe, damit wir hineingehen können?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Das können wir nicht tun. Die anderen sind immer noch da draußen.«
    Beekman und Carla kehrten wenige Minuten später mit ihrer Trophäe zurück. Vorsichtig manövrierten sie sie in die Luftschleuse und das null Komma fünf G-Schwerkraftfeld, das auf Schiffen während des Fluges üblich war (die volle Schwerkraft der Erde aufzubauen, hätte zu viel Energie gekostet). Der Schaftabschnitt war etwa mannslang, und die Wissenschaftler hatten angenommen, dass es innerhalb des Schiffs recht schwer sein würde.
    Stattdessen zeigte sich auf Carlas Zügen ein überaus verwunderter Ausdruck. Sie winkte Beekman zu, loszulassen, und hielt das Objekt mühelos allein in die Luft. »Impossibilium ist das richtige Wort«, sagte sie. »Das Ding wiegt so gut wie gar nichts.«
    Beekman starrte das Objekt an. »Als Baumeister waren sie ziemlich gut, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte sie.
    »Wegen des Gewichts?«, fragte Marcel.
    Drummonds Atmung hatte sich inzwischen wieder einigermaßen beruhigt, und als er zum Sprechen ansetzte, überließ Beekman ihm das Feld.
    »Das Problem«, begann er, wobei er jede Silbe hervorwürgte, als müsse er unvorbereitet Griechisch sprechen, »mit dieser Art der Konstruktion …« Er unterbrach sich, um ein weiteres Mal tief durchzuatmen. »Das Problem ist, dass sich zu viel Masse über eine derart extreme Länge verteilt.«
    Er sah sich zu Beekman um, welcher nickte.
    »Die Struktur ist an keinem gegebenen Punkt stark genug, die Belastung auszuhalten. Denken Sie an, äh, das Starlite Center in Chicago, und stellen Sie sich vor, es wäre aus Pappe erbaut worden.«
    »Es würde zusammenbrechen«, sagte Marcel.
    »Exakt«, sagte Carla. »Die Art von Baumaterial, die wir hier haben, ist im Zusammenhang mit dieser Struktur …« Sie deutete mit einem Nicken auf die Luke und das dahinter liegende Objekt, »… mit Pappe gleichzusetzen. Würden wir versuchen, so etwas zu bauen, so würde es unter seiner eigenen Masse zusammenbrechen.«
    Beekman nahm den Faden auf. »Wenn Sie etwas bauen, das so groß ist wie das Starlite Center, dann erwarten Sie von ihren Baumaterialien zweierlei Qualitäten.«
    »Stabilität«, sagte Marcel.
    »Und ein geringes Gewicht«, fügte Carla hinzu, während sie die Probe musterte. »Wir wissen, dass dieses Material stabil ist, anderenfalls würde die Konstruktion nicht halten. Und jetzt kennen wir auch zumindest teilweise den Grund, warum es hält. Es hat eine sehr geringe Masse.«
    Sie schlossen die Luke. Minuten später blinkten grüne Lämpchen auf, und die innere Luke öffnete sich. Sofort schalteten sie ihre E-Suits ab und verließen die Luftschleuse.
    »Und was kommt jetzt?«, fragte Marcel.
    Beekman machte einen zufriedenen Eindruck. »Wir werden es analysieren. Herausfinden, wie sie das gemacht haben.«
     
    August Canyon hielt den Namen Deepsix für überaus passend. Dass er als Repräsentant der diversen Pressedienste nach Deepsix geschickt worden war, um eine Dokumentation anzufertigen, die für die Öffentlichkeit nur von marginalem Interesse war, verriet ihm bar jeden Zweifels die Ansichten des Managements bezüglich seiner Zukunft. Arbeitsniederlegungen in Sibirien? Schicken Sie Canyon. Wasser auf der Rückseite des Monds entdeckt? Soll Canyon doch die Interviews machen.
    »So schlimm ist es gar nicht«, sagte Emma Constantine, außer dem Piloten und ihm die einzig menschliche Seele an Bord der Edward J. Zwick.
    »Nicht? Warum?«, konterte er. Innerlich gärte er seit dem Abflug vor fünf Wochen vor sich hin, ohne irgendetwas von den Dingen zu erwähnen, die ihm durch den Kopf gingen. Aber er hatte es satt, ständig eingesperrt zu sein, seine Zeit in virtuellen Räumen zu verbringen, während sich andere Leute in seinem Alter mit echtem, investigativem Journalismus befassten, Korruptionsfällen in London nachspürten, Sexaffären in Washington und der Dummheit in Paris.
    »Das wird eine interessante Dokumentation«, sagte sie. »Welten kollidieren. Das ist ganz großer Stoff, wenn wir es richtig machen.«
    »Das könnte es sein«, entgegnete er, »wenn wir

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