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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einen oder anderen Ende könnte es vielleicht eine Art Kontrolleinrichtung geben. Irgendetwas.«
    Marcel legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wer etwas wie das hier einfach rumliegen lässt, sollte eine Bedienungsanleitung dazulegen.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Ich weiß.« Blöde Bemerkung.
    Zu zweit gingen sie erneut hinaus und inspizierten den Asteroiden. Sie schwebten über die felsige Oberfläche und nutzten Marcels Go-Pack, um schneller voranzukommen.
    Das Netz verschwand zu großen Teilen in einer dichten Lage aus Staub. Die metallischen Verbindungen schienen aus dem gleichen Material zu bestehen wie die Schäfte. Sie waren nur wenige Zentimeter dick und wurden etwa alle fünfundsiebzig Zentimeter durch Querverbindungen verstärkt.
    An der Anschlussplatte hielten sie inne, um sie genauer in Augenschein zu nehmen. Zu ihrer Überraschung stießen sie auf eine Reihe eingravierter Symbole. Sämtliche Zeichen waren miteinander verbunden, wie es bei gewöhnlicher Schreibschrift der Fall war. »Endlich«, sagte Beekman. »Ich möchte das aufs Schiff bringen, damit wir es mit nach Hause nehmen können.«
    Der Schriftbereich war groß. Marcel versuchte, ihn mit bloßem Auge abzuschätzen und schloss, dass er nicht durch die Luftschleuse passen würde. »Wir werden es vermutlich in zwei Teile auftrennen müssen.«
    »Was immer nötig ist …« Sie ließen sich über der Platte treiben und blickten in die Richtung, aus der sie gekommen waren, an der langen Geraden der Schäfte hinab bis zum Kern von Deepsix.
    Von allem, was sie gefunden hatten, nahmen sie Proben mit an Bord, von dem Felsen, dem Staub, dem Netz und der Platte. Als sie fertig waren, kehrten sie zurück an Bord und tranken Kaffee. Es war nach 2 Uhr morgens, Schiffszeit, 27. November.
    Beekman mutmaßte, die unbekannten Erbauer hätten die Quantentechnologie entdeckt, weshalb der Fahrstuhl schlicht überflüssig geworden sei. Marcel war zu müde, sich Gedanken darüber zu machen. Aber kaum wollte er sich auf den Weg in sein Quartier begeben, da meldete sich Bill zu Wort. »Captain, die Satellitenscans des Gebirges, die Sie angefordert haben, liegen jetzt vor.«
    »Okay, Bill.« Normalerweise würde er selbst einen Blick auf die Scans werfen, aber nicht um diese Zeit. »Irgendwas Interessantes?«
    »Auf einem der Gipfel befindet sich ein Objekt von beträchtlichen Ausmaßen.«
     
    Die Tür gab bereits nach, als der Laser sie kaum gestreift hatte. Hinter ihr verbargen sich mit Regalen voll gestellte Wände und eine gewölbte Decke. Der Lichtstrahl von Hutchs Lampe glitt über einen kahlen Holztisch. Schattenhafte Figuren lauerten in diversen Nischen.
    »Bingo!«, sagte Toni.
    Statuen. Es gab sechs Nischen, und es hatte einmal sechs Statuen gegeben. Fünf lagen zertrümmert in dem Staub, der den Boden bedeckte. Eine war noch da.
    Die verbliebene Statue ähnelte einem Falken. Aber sie stand aufrecht da, ausgestattet mit Weste und einer Hose, die an ein historisches irdisches Beinkleid gemahnte.
    Hutch erinnerte die Statue an Horus. »Haben sie so ausgesehen? Was meinen Sie?«
    »Vielleicht«, sagte Nightingale. »Passen würde es. Kleine Kreaturen, die von Vögeln abstammen.«
    Was immer einst die Regale gefüllt hatte, war verschwunden.
    Sie sandte die Bilder zur Wendy. Fast erwartete Hutch, von Marcel zu hören, aber auf dem Schiff herrschte früher Morgen. Im Interesse der Diplomatie ließ sie auch MacAllister eines der Bilder zukommen, während jener sich in der Fähre der Star beim Brunch vergnügte.
    Er gab sich eher unaufgeregt, wie sie befand, aber er war sehr darauf bedacht, ihr zu danken und sie zu bitten, sie möge ihn auf dem Laufenden halten. Die Art und Weise ließ ahnen, dass er den Fund für ziemlich trivial hielt.
    Ihrer Einschätzung nach war der Raum einst ein Studierzimmer gewesen. Oder vielleicht eine Bibliothek.
    Nightingale teilte ihre Meinung. »Ich wünschte, wir könnten ihre Schriftrollen lesen.«
    In der Tat. Wie wertvoll wäre das Wissen um die Geschichte dieser Welt jetzt gewesen?
    Die anderen Statuen waren offensichtlich alle Variationen des Falken in verschiedenen Posen gewesen. Sie sammelten die Einzelteile ein und verpackten alle sechs Statuen getrennt voneinander und so vollständig wie möglich. Dann brachten sie sie zur Landefähre und verstauten sie im Laderaum.
     
    Es hatte aufgehört zu schneien, und am späten Vormittag hatten sich auch die letzten Wolken verzogen. Nun, so urteilte MacAllister, waren die

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