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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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III entdeckt worden war, war er nicht sonderlich überrascht. Die meisten seiner Kollegen sehnten ein derartiges Angebot herbei, und sein Ruf dürfte dem Missionsleiter kaum eine Wahl gelassen haben. Aber Drummond hätte gut und gern auf diese Ehre verzichten können, verlangte sie doch, dass er das Schiff verließe. Und die Vorstellung, das zu tun, ängstigte ihn zu Tode.
    »Das ist eine wirklich großherzige Geste, Gunther.« Zu gern sprach er den großen Mann mit Vornamen an.
    »Denken Sie sich nichts dabei. Sie haben sich diese Ehre redlich verdient.«
    »Aber die anderen …«
    »… werden verstehen. Sie haben diesen Posten verdient, John. Meinen Glückwunsch.«
    Drummond dachte an den leeren Raum.
    »Sie möchten doch an der Mission teilnehmen, oder?«
    »Ja. Natürlich. Ich dachte nur, dass dieses Privileg eher den älteren und erfahreneren Mitarbeitern zustehen sollte.« Sein Herz hatte zu hämmern begonnen. Er wusste, dass so ein Weltraumspaziergang ganz einfach vonstatten gehen sollte. Man trug Sauerstofftanks und einen Gürtel und magnetische Schuhe. Und bequeme Kleidung. Bequeme Kleidung wurde stets besonders hervorgehoben. Er hielt sich nicht gern in großer Höhe auf, aber nach allem, was er über die Arbeit im leeren Raum gelesen hatte, dürfte auch das kein Problem sein.
    Ehe das Angebot erfolgt war und ehe er so richtig darüber nachgedacht hatte, hatte er einen schweren Fehler begangen und etlichen Kollegen erzählt, wie gern er sich das Objekt aus der Nähe ansehen würde, es berühren oder gar auf ihm gehen würde. Er wusste, würde er das Angebot ablehnen, aus welchen Gründen auch immer, so würden alle davon erfahren.
    »Wissen Sie, wie man einen Cutter benutzt?«, fragte Beekman.
    »Natürlich.« Knopf drücken und nicht auf die eigenen Füße zielen.
    »Okay. Gut. In zwei Stunden geht es los. Wir treffen uns vor der Luftschleuse im Laderaum. Deck C.«
    »Gunther«, sagte er. »Ich habe noch nie mit einem E-Suit gearbeitet.«
    »Ich auch nicht.« Beekman lachte. »Ich nehme an, wir werden es gemeinsam lernen.« Und dann war das Gespräch plötzlich zu Ende. Die Bürotür glitt auf, und Beekman ergriff nachlässig einen Stift. »Oh, bevor ich es vergesse«, sagte er, ohne aufzublicken. »Der Captain sagt, falls Sie etwas essen wollen, sollen Sie es sofort tun und sich auf eine leicht Mahlzeit beschränken. Es wäre gut, wenn Sie das Schiff nicht mit vollem Bauch verlassen.«
    Drummond schloss die Augen und fragte sich, ob er vielleicht eine Chance hätte, davonzukommen, wenn er sich krank meldete.
     
    Inzwischen bedauerte Marcel, dass er Kellie gestattet hatte, auf die Oberfläche zu gehen. Wäre sie jetzt verfügbar, hätte sie das Untersuchungsteam zu dem Objekt begleiten können, und er wäre an Bord geblieben, um für Notfälle bereitzustehen. Oder für einen etwas weniger anstrengenden Nachmittag.
    Der Gedanke, mit Beekmans Leuten das Schiff zu verlassen, behagte ihm nicht. Keiner von ihnen war je im Flug durch eine Luftschleuse gegangen. Natürlich konnte im Grunde nicht viel schief gehen. Das Flickingerfeld bot genug Sicherheit. Trotzdem fühlte er sich bei der Sache nicht wohl.
    Auf Beekmans Bitte hatte Marcel die Wendy zu dem Ende der Konstruktion geflogen, das Maleiva III am nächsten und am weitesten entfernt von dem Asteroiden war. Dort konnten sie deutlich sehen, dass das Objekt früher einmal Teil eines noch größeren Bauwerks gewesen sein musste. An diesem Ende der Schäfte gab es Verbindungsstücke und Verriegelungsklemmen.
    Natürlich hatte er Geschwindigkeit und Kurs angepasst, um eine relative Position zu dem Objekt beizubehalten. Das war der eigentlich kritische Punkt, nicht nur, weil es bequemer war, die Luftschleuse in einer Entfernung von wenigen Metern zu dem Objekt zu öffnen, sondern weil der Anblick zweier Objekte, die sich relativ zueinander bewegten, seinen frisch gebackenen Raumspaziergängern vermutlich den Magen umdrehen würde. Das Problem dabei war nun, dass die beiden Globen, die derzeit am Himmel sichtbar waren, Deepsix und seine Sonne, sich ebenfalls in wahrnehmbarer Bewegung befinden würden. Genug, ein Schwindelgefühl hervorzurufen, wenn man derlei nicht gewohnt war.
    »Sehen Sie sie nicht an«, unterwies er sein Team. »Sie haben da draußen ein echtes außerirdisches Artefakt vor sich, das mit nichts zu vergleichen ist, was Sie je in Ihrem Leben gesehen haben. Konzentrieren Sie sich darauf.«
    Beekman hatte zwei seiner Leute ausgewählt, ihn zu

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