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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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fragte Nightingale nervös.
    Sie tauchte am Heck wieder auf. »Nur noch Schrott. Wir sollten nachsehen, was wir retten können.«
    MacAllister versuchte, ihre Miene zu ergründen, herauszufinden ob sie besorgt war, aber ihre Züge verrieten rein gar nichts. »Wir sollten die verantwortlichen Personen informieren, wer immer das sein mag.«
    »Längst geschehen.«
    Er war müde, erschöpft und voller Angst. Zwei Menschen hatte er mit hierher gebracht. Beide waren tot.
    MacAllister hatte im Laufe der Jahre gelernt, sich nicht in Schuldgefühlen zu verirren. Man muss sein Gewissen zum Gehorsam zwingen, hatte er einst geschrieben, denn das Gewissen ist kein wahrer Teil des Selbst. Seine Programmierung erfolgt in sehr jungen Jahren durch eine Kirche, eine Regierung oder eine soziale Gruppe mit ihrer eigenen Agenda. Lebe keusch. Respektiere die Autoritäten. Akzeptiere die Verantwortung für alles, was schiefgeht, auch wenn die Ereignisse sich deiner Kontrolle entziehen.
    Nun, Erdbeben entziehen sich ganz sicher meiner Kontrolle.
     
    Bills bärtiges Gesicht spiegelte allgemeine Besorgnis. »Ja, Marcel?«, fragte es. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Informiere die Star, den Captain persönlich, dass es an der Ausgrabungsstätte ein Erdbeben gegeben hat. Sag ihm, er soll Kontakt zu mir aufnehmen.«
    »Ich kümmere mich sofort darum.«
    »Sag ihm auch, dass seine Landefähre hinüber ist. Frag ihn, ob er noch eine an Bord hat.«
    »Marcel, nach unserer Datenbank hat die Star nur eine Landefähre.«
    »Frag ihn trotzdem. Vielleicht sind die Daten fehlerhaft. Inzwischen verschaffst du mir einen Überblick. Ich will wissen, wer sich innerhalb einer Entfernung von sechs Tagen befindet. Je näher, desto besser. Zeig mir alle Schiffe mit einer Landefähre an Bord.« Die meisten Schiffe hatten keine Landefähren dabei. Normalerweise wurden sie nicht gebraucht, weil alle Häfen darauf ausgelegt waren, Transporte aus dem Orbit und wieder zurück durchzuführen. Üblicherweise hatten nur Forschungsschiffe, die sich in Grenzbereiche vorwagten und eine Landung beabsichtigten, oder Kreuzfahrtschiffe, die Besichtigungstouren auf fremden Planeten veranstalteten, solche Fähren an Bord.
    Beekman kam zur Tür herein. »Ich hab’s schon gehört.« Hinter ihm traten noch andere in den Raum. »Sind Kellie und Chiang okay?«
    »Soweit wir wissen. Aber wir werden sie zurückholen. Die Mission ist vorbei.«
    »Da kann ich nur zustimmen«, sagte Beekman.
    Marcel war wütend, frustriert und müde. »Wie viel Zeit bleibt uns, um sie da wegzuholen?«
    Beekman warf einen Blick auf den Kalender. »Bis zum Ende der Woche sollten sie einigermaßen sicher sein. Wie es danach aussieht, kann keiner sagen.«
    Marcel versuchte, Hutch auf dem persönlichen Kanal zu kontaktieren, aber er bekam nicht einmal eine Trägerwelle.
    »Ist sie immer noch in dem Turm?«, fragte Beekman.
    »Ja, jedenfalls ist das der letzte Stand der Dinge.«
    »Marcel.« Das war die KI. »Tut mir Leid, Sie zu unterbrechen, aber Ihre Botschaft an die Star wurde ausgeliefert. Und ich kann innerhalb der geforderten Reichweite nur ein Schiff mit einer Landefähre orten. Die Athena Boardman. Eigentümer ist …«
    »Ich weiß, wem sie gehört«, sagte Marcel. Die Boardman gehörte zur Kosmik-Flotte, ein Schiff, das er selbst schon geflogen hatte, als er in den Anfangsjahren seiner Karriere für die von der Regierung subventionierten Terraformer gearbeitet hatte. »Wie weit sind sie entfernt?«
    »Sie können binnen vier Tagen hier sein. Wir haben einen eingehenden Ruf von der Star. Captain Nicholson will Sie auf dem Kobalt-Kanal sprechen.«
    Verschlüsselt. »Stell ihn durch, Bill.«
    »Wer ist gestorben?«, fragte Beekman. »Haben wir Namen?«
    »Zwei, die feststehen. Der Pilot der Landefähre von der Star. Und ein Passagier, eine junge Frau. Vielleicht noch mehr, das weiß ich noch nicht.« Während er sprach, hatte Marcel sich einige Notizen gemacht. »Bill.«
    »Ja, Marcel.«
    »Schick der Boardman eine Dringlichkeitsnachricht: ›Die Wendy Jay meldet einen Notfall. Wir haben mehrere Personen, die auf Deepsix gestrandet sind und dem bevorstehenden Morgan-Zusammenstoß hilflos ausgeliefert wären. Wir brauchen Ihre Landefähre und Ihre Hilfe, um eine Rettungsaktion durchzuführen. Die Zeit drängt. Erbitten sofortige Maßnahmen. Clairveau.‹ Standard-Schlussnote. Gib ihnen unsere Koordinaten.«
    »Okay, Marcel. Und ich habe Captain Nicholson in der Leitung.«
    Marcel bat Beekmans

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