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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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schob er einen Schneewall auf und stieß ihn in den Abgrund. »Und das ist zweifellos besser, als hier reinzuspringen.«
    Hutch fühlte, wie die Hoffnung sie durchströmte. Im Augenblick war ihr jede noch so kleine Chance willkommen. »Sie sagten, nicht weit von hier entfernt, Randy. Wie weit?«
    »Ich weiß es nicht genau. Südwestlich von hier. Vermutlich etwa zweihundert Kilometer. Wir waren ein Stück weit nördlich des Äquators.«
    Zwanzig Jahre. Kellie schüttelte den Kopf. »Der Treibstoff dürfte sich längst verflüchtigt haben.«
    MacAllisters Blick wanderte von Kellie zu Hutch und weiter zu Nightingale, offensichtlich in der Hoffnung, jemand hätte etwas Ermutigenderes zu sagen.
    Hutch tat ihm den Gefallen. »Vielleicht nicht«, sagte sie. »Marcel, wir brauchen Sie.«
    Es dauerte eine Weile, aber schließlich meldete er sich. »Was kann ich für Sie tun, Hutch?«
    »Haben Sie Zugriff auf die Baupläne der Tess? Der Landefähre, die bei der ursprünglichen Expedition zurückgelassen wurde?«
    Sie hörte, wie er die Frage an Bill weitergab. Dann meldete er sich erneut. »Ich habe sie auf dem Schirm«, sagte er.
    »Mit welcher Art Antrieb ist sie ausgestattet?«
    »Direktumwandler Bussard-Ligon.«
    »Okay.« Ihre Stimmung wurde langsam besser. »Darin könnte unsere Chance liegen.«
    »Ich ahne, worauf Sie hinauswollen.«
    Kellie hingegen war verwirrt. »Ich verstehe immer noch nicht, wo wir den Treibstoff hernehmen sollen.«
    »Denken Sie einen Moment darüber nach«, sagte Hutch. »Die meisten Landefähren sind nur dazu gebaut worden, zwischen Orbit und Oberfläche hin und her zu fliegen. Rauf und runter. Sie transportieren Ausrüstungsgegenstände und Personal zwischen einer Bodenstation und einem Schiff hin und zurück. Die Landefähren, die zur Erforschung eines Planeten dienen, wie die, in der wir gekommen sind oder wie die Tess, sind anders. Sie sind dazu gedacht, auch Flüge von einem Punkt auf der Oberfläche zu einem anderen durchzuführen. Man bringt sie runter und nimmt sie mit. Das erleichtert die Forschungsarbeit, und man muss nicht schon nach wenigen Flügen in den Orbit zurückkehren, um aufzutanken.«
    Langsam spiegelte sich ein wenig Interesse in Kellies Zügen.
    »Darum werden sie mit dem Bussard-Ligon-Antrieb ausgestattet«, fuhr Hutch fort.
    »Was wiederum bedeutet?«, fragte MacAllister.
    »Ihre Jets verbrennen Wasserstoff, wie alle Landefähren. Der Reaktor liefert die notwendige Schiffsenergie. Er lädt die Batterien und Kondensatoren und versorgt die Lichtquellen mit Energie.«
    »Und?«
    »Und er kann dazu benutzt werden, um Wasserstoff aus der Verbindung mit Sauerstoff zu lösen und so Treibstoff zu produzieren.«
    MacAllisters Miene hellte sich sichtlich auf. »Soll das heißen, wir können den Treibstoff selbst herstellen?«
    »Alles, was wir brauchen, ist Wasser«, sagte Hutch. »Ja, genau das können wir tun.«
    »Es gibt einen Fluss in der Nähe«, verkündete Nightingale.
    »Wer hätte das gedacht«, sagte MacAllister. »Also haben wir am Ende doch noch Glück.«
    Nightingale gestattete sich, seine Verachtung für MacAllisters Unkenntnis offen zu zeigen. »Landeplätze von Exobiologen«, erklärte er, »sind meist in der Nähe von Wasser. An Küsten, in der Nähe eines Sees und so weiter. Denn dort versammeln sich für gewöhnlich Tiere.«
    »Und die Piloten werden ausgebildet, diese Wasservorkommen zu nutzen, wann immer sie können«, fügte Hutch hinzu. »Damit sie immer genug Treibstoff zur Verfügung haben.«
    »Gut. Wie bekommen wir den Reaktor zum Laufen?«, fragte Nightingale. »Welchen Treibstoff braucht der?«
    »Bor«, sagte Hutch.
    Das brachte ihr einen besorgten Blick ein. »Und woher nehmen wir Bor?«
    »Es müsste einen Vorrat in der Fähre geben. Es muss einen Vorrat geben.«
    »Wie viel brauchen wir?«, fragte Nightingale.
    Sie hielt Daumen und Zeigefinger wenige Zentimeter auseinander. »Nicht viel. Ein paar Esslöffel sollten mehr als genug sein, uns von hier fortzubringen. Aber um die Einzelheiten können wir uns später kümmern.«
    MacAllister klatschte in die Hände. »Also sind wir im Geschäft«, sagte er. »Wir müssen lediglich zu der anderen Fähre marschieren, und schon sind wir weg.« Er drehte sich zu Chiang um. »Ich muss Ihnen sagen, Chiang, für eine Minute war ich ernsthaft besorgt.«
    »Na ja«, sagte Hutch. »Ganz aus dem Schneider sind wir damit noch nicht. Die Jets werden uns Energie liefern, genug, um bis hierher zu gelangen. Aber

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