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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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BOARDMAN
    BETRIFFT: LANDEFÄHRE
     
    MARCEL: LEIDER MUSS ICH IHNEN MITTEILEN, DASS EIN SYSTEMFEHLER ZU EINEM UNKONTROLLIERTEN START DER LANDEFÄHRE INNERHALB DES INTERDIMENSIONALEN RAUMS GEFÜHRT HAT. ALLE BERGUNGSVERSUCHE SCHLUGEN FEHL. UNS BLEIBT KEINE ANDERE WAHL, ALS UNSEREN FLUG NACH QURAQUA FORTZUSETZEN. WIR BEDAUERN, IHNEN NICHT HELFEN ZU KÖNNEN. ELIOT.
     
    Marcel las die Nachricht ein zweites und ein drittes Mal, als Beekman sich zu Wort meldete: »Wie zum Teufel kann man eine Landefähre versehentlich starten?«
    »Ich weiß es nicht.« Ein eisiges Gefühl breitete sich in seiner Magengrube aus.
    »Und eine Ersatzfähre haben sie nicht?«
    »Nein.«
    Vage hörte er Beekman schnauben. »Es muss doch noch jemand anderes in der Nähe sein.«
    »Niemand. Wir haben es überprüft.« Lastende Stille breitete sich im Raum aus.
    »Und was sollen wir jetzt tun?«
    Marcel konnte sich nicht vorstellen, dass es irgendetwas gab, was sie tun konnten.
     
    »Ich denke, wir sollten die Finger davon lassen«, sagte Kellie. »Was, wenn Sie es schaffen, in das verdammte Ding reinzukommen, und es entscheidet sich, auch den restlichen Teil des Sturzes hinter sich zu bringen?«
    Sie starrten auf die Landefähre der Star hinunter. Sie klemmte seitwärts geneigt in dem Riss, die Steuerbordseite zeigte nach oben. Der Rumpf war zerfurcht, die Kabinendecke eingedrückt. Ein Tragwerk war verbogen, einer der Jets schien aus der Flucht geraten zu sein. Und beide Landestützen waren abgebrochen.
    Nach Hutchs Eindruck sah der Abgrund schlimmer aus als er war. Ihr Commlink summte, und Marcels Stimme wisperte ihren Namen. »Ich bin hier«, sagte sie. »Wie geht es voran?«
    »Nicht so gut, fürchte ich.«
    Sie hörte es an seiner Stimme, wusste, was er sagen würde, bevor er noch ein weiteres Wort von sich geben konnte. »Was ist passiert?«
    »Boardman. Ihre Landefähre ist durch einen Unfall im interdimensionalen Raum gestartet worden.«
    »Sie haben sie verloren.«
    »Ja.«
    Hutch sah, dass die anderen sie beobachteten. »Wie zum Teufel konnte das passieren?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was ist los?«, fragte Kellie.
    Jeder Einzelne der Gestrandeten machte einen angstvollen Eindruck, sogar MacAllister. Hutch schaltete das Gespräch auf den offenen Kanal um. »Sonst ist niemand in der Nähe?«
    »Nein. Niemand.«
    »Und die Raumpatrouille?«
    »Weit entfernt.«
    »Private Schiffe? Eine Firmenjacht, vielleicht?«
    »Nein, Hutch. Kein Schiff mit einer Landefähre.« Sie hörte ihn atmen. »Es tut mir Leid.«
    »Was ist passiert?«, fragte Nightingale.
    »Wir haben noch nicht aufgegeben«, sagte Marcel.
    »Was vermutlich nicht heißt, dass Sie eine Alternative vorzuschlagen haben.«
    »Noch nicht.«
    »Was ist passiert?«, fragte Nightingale erneut, dieses Mal jedoch lauter, und die Frage schwebte wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen.
     
    »Was nun?«
    Hutch wusste nicht recht, wer das gesagt hatte. Sie standen am Rande des Abgrunds und starrten in die Tiefe, während sie sich allmählich der Tragweite dieser Neuigkeit bewusst wurden.
    MacAllister blickte zum Himmel auf, als suche er die Wendy. »Captain Clairveau, hören Sie mich?«
    Kurzes Schweigen, dann: »Ich bin hier, Mr. MacAllister.«
    »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte er. »Was sollen wir tun?«
    »Ich weiß es noch nicht. Ich hatte noch keine Gelegenheit …«
    »… die Situation zu analysieren.« MacAllister war imstande, im Tonfall eines zornigen Gottes zu sprechen, und genau das tat er jetzt. »Wenn ich unsere Lage richtig erfasst habe, dann steht eine Rettungsaktion nicht zur Debatte. Unmöglich. Stimmen Sie mir zu?«
    »Es sieht so aus.«
    »Stimmen Sie mir zu?«
    »Ja«, erklang die zögerliche Antwort.
    »Dann tun Sie uns allen einen Gefallen, Captain: Die Lage hat sich bedrohlich verschlechtert. Sie werden es uns gewiss leichter machen, wenn Sie sich auf die Fakten beschränken und aufhören, die Stimmungskanone zu geben.«
    Marcel schwieg.
    Und MacAllister hatte Recht, wie Hutch, von der schrecklichen Wendung der Ereignisse überwältigt, zugeben musste. »Marcel«, sagte sie. »Wir werden die Übertragung für eine Weile unterbrechen.«
    »In Ordnung«, sagte er, aber sie hörte jenes ferne Klicken nicht und wusste, dass die Verbindung noch stand.
    »Ich werde hier sein«, sagte er schließlich. »Falls ich helfen kann.«
    Und damit unterbrach er die Verbindung.
    Chiang trat Schnee in den Abgrund. »Wir könnten einfach alle da reinspringen und der Sache ein Ende

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