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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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etwas gedacht.
    »Im Geschenkeladen gibt es Videos«, schlug Amy vor. »Und ein Abspielgerät.«
    »Keine schlechte Idee«, meinte Eric. »Lasst uns etwas suchen, das wir uns ansehen können!«
    Aber es gab nur Dokumentationen über interstellare Explosionen und Thriller mit Weltraummonstern oder Schwarzen Löchern. Sie wählten mehr oder weniger zufällig einen Film aus, Angriff der Heliotropen, schleiften Stühle in den Laden und setzten sich hin, um ihn sich anzusehen. MacAllister war noch nie ein Freund derartiger Filme gewesen, hielt es aber für angebracht, sich anzuschließen.
    Nach zwanzig Minuten hielt er es nicht mehr aus. Was unangenehm war, da Eric und Amy das Geschehen gespannt verfolgten, also gab er vor, müde zu sein, und erkundigte sich, ob irgendjemand etwas dagegen habe, wenn er das Licht im Hauptraum dämpfe. Dann zog er sich zurück, schüttelte seine Kissen auf, schnappte sich seine Lampe und kümmerte sich um die Beleuchtung. Anschließend ging er die Liste seiner Dokumente durch und entschied sich für Arthur Hallinans: Rum, Rebellen und Rote Riesen: ein gedanklicher Abriss der Geschichte der westlichen Zivilisationen von den Wüstenkriegen bis zum Beginn des interstellaren Zeitalters.
    MacAllister kannte Hallinan persönlich, ein verschrobener Mistkerl, der keinen Widerspruch duldete und nur sich allein zubilligte, über einen funktionierenden Verstand zu verfügen. Es ärgerte Mac, dass er nun schon dreimal gezwungen gewesen war, Hallinans Bücher mit einer positiven Besprechung zu ehren. Aber Hallinan war gut.
    Von ferne, beinahe wie aus einer anderen Welt, konnte Mac das Dröhnen der Maschinen hören, das Brammen der Partikelstrahlwaffen, mit denen die vereinigten Flottenverbände der Erde gegen die Heliotropen kämpften.
     
    Amy wusste, dass das Video schlicht kindisch war. Dass es übertrieben war, dass es nur um die platte Darstellung des Antagonismus von Gut und Böse ging und keinerlei Raum für komplexere Figurenzeichnung oder Ähnliches blieb. Trotzdem war der Film recht unterhaltsam. Die Geschichte gefiel ihr, und sie hoffte, der Tag, an dem sie vergessen hätte, wie viel Spaß eine außerirdische Invasion bereiten konnte, käme niemals. Eric verfolgte die Geschichte ebenfalls mit Spannung. Und als es vorbei war und die Guten gewonnen hatten, vor allem der Gute mit den braunen Augen und dem ausgesprochen hübschen Hinterteil, empfand Amy beinahe so etwas wie ein Hochgefühl.
    Amy und Eric kehrten in den Hauptraum zurück. Es war dunkel, abgesehen von den Leuchtstreifen an der Decke, den Schildern über den Ausgängen und den Türen zu den Waschräumen und Macs Lampe. Aber Mac schlief bereits und schnarchte leise.
    Es wurde langsam spät. Amy richtete sich ihr eigenes Bett, während Eric der Snackbar einen Besuch abstattete. Zuvor war es Amy gar nicht aufgefallen, aber in diesem Raum hier gab es vielfältige Echos.
    Sie ertappte sich dabei, über die Salvator nachzudenken und darüber, dass deren Passagiere nun ganz allein in diesem Museum waren. Die Neuigkeit über den zweiten Asteroiden war beunruhigend, und es gefiel Amy nicht sonderlich, hier draußen zu sein, solange sich irgendwelche Irren einer hochtechnisierten Kultur in der Gegend herumtrieben. Es fiel ihr schwer, ihre Gefühle zu ordnen. Sie hatte ihren Spaß, würde keinesfalls anderswo sein wollen, aber ihre anfängliche ungetrübte Euphorie hatte einen Dämpfer bekommen.
    Sie rief die KI des Museums. »Ich habe eine Frage, Meredith.«
    »Ja, Amy?«
    »Wenn ein Asteroid auf Kollisionskurs mit dem Museum läge, würdest du das dann wissen?«
    »Die Sensoren würden ihn ausmachen«, erwiderte sie.
    »Wie nahe wäre er, wenn sie das täten?«
    »Das kommt darauf an, wie groß er ist.«
    »Zwei Kilometer im Durchmesser.«
    »Wir würden ihn in einem Abstand von etwa dreitausend Kilometern ausmachen können.«
    Eric kehrte mit Brötchen und Obstsäften zurück. »Wie schnell fliegen die Dinger?«, fragte Amy ihn. »Asteroiden, meine ich.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich zehn oder zwanzig Kilometer pro Sekunde.«
    »Sagen wir zehn«, entschied sie. »Ein langsamer Asteroid. Dann hätten wir gerade fünf Minuten.«
    »Nicht sehr viel«, stellte Eric fest.
    Amy sah sich zu Mac um. »Den kann gar nichts aus der Ruhe bringen, oder?«
    Eric grinste. »Sieht jedenfalls nicht so aus.«
    »Haben Sie Angst, Eric?«
    Er nickte. »Ein bisschen.«
     
    Amy zog sich in einen der Waschräume zurück. Es gab

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