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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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keine Dusche, also musste sie sich zur Körperpflege mit dem Waschbecken begnügen. Als sie fertig war, schlüpfte sie in ihr Nachthemd, zog einen Morgenmantel über und tappte in relativer Dunkelheit zurück in die Empfangshalle. Eric hatte nämlich inzwischen Macs Lampe ausgestellt.
    Eric war in den anderen Waschraum gegangen, Amy konnte Wasser plätschern hören. Alles Bettzeug, das sie von der Salvator geholt hatten, hatten sie in der Mitte des Raums ausgebreitet. Amy überlegte, ob sie ihr Lager näher am Souvenirladen aufschlagen sollte, um ein wenig mehr für sich sein zu können, aber sie war nicht sicher, ob sie wirklich so weit von den anderen entfernt sein wollte. Außerdem könnten sie es ihr übel nehmen, wenn sie sich von ihnen absetzte.
    Sie legte sich auf eines der Kissen, was nicht so recht funktionierte. Sie konnte sich nicht bewegen, ohne auf dem nackten Boden zu landen. Schließlich schaffte sie es, das Bettzeug einigermaßen bequem anzuordnen, legte sich nieder, flüsterte Mac ein »Gute Nacht« zu und schloss die Augen. Kurz darauf tauchte Eric auf. »Sieht nicht sehr bequem aus«, stellte er leise fest.
    »Es geht.«
    »Brauchst du noch etwas, Amy?«
    »Hab alles«, erwiderte sie.
    »Gut. Dann bis morgen früh.«
    Dies war einer der Orte, an denen man es, war das Licht erst aus, allenthalben flüstern hörte. Luft, die durch Rohrleitungen strömte, das kaum wahrnehmbare Piepsen und Zwitschern der Elektronik. Knarren und Rascheln aus dem Korridor, der in den Ausstellungsbereich führte. Das Geräusch von laufendem Wasser, irgendwo weit entfernt.
    BIBLIOTHEKSEINTRAG
    Als Reaktion auf den Angriff auf das Galactic Hotel hat Jeremy Wicker (G-OH) gestern einen Gesetzesentwurf vorgestellt, demzufolge alle interstellaren Schiffe bewaffnet werden müssten. Damit verbunden entwickelt sich nunmehr eine parteiübergreifende Unterstützung für die Brockton-Schultz-Initiative, in der gefordert wird, dass »der Weltrat mit dem Aufbau einer Raumkriegsflotte beginnt«.
    Oversight, Samstag, 25. April

 
Kapitel 28
     
     
    Courage ist wohl einer unserer bemerkenswertesten Wesenszüge. Der Mann oder die Frau, die sie besitzt, ist imstande, vorzupreschen und allen Gefahren, allen Warnungen, allen wie auch immer gearteten Risiken zu trotzen, um sich der gerade aktuellen Anforderung zu stellen. Oftmals aber lässt sich Courage kaum von Dummheit unterscheiden.
    Gregory MacAllister, aus: Der Held in der Mansarde
     
    Amy erwachte zweimal in dieser Nacht. Beim zweiten Mal glaubte sie, etwas auf dem äußeren Gang gehört zu haben, dem, der zum Ausstellungsbereich führte. Sie blieb einige Minuten wach liegen und wagte kaum zu atmen, aber da waren nur die üblichen Geräusche des Museums, das Knarren, das elektronische Wispern, das Rauschen der Luft, das kaum wahrnehmbare Summen der Reinigungssysteme, die die Ausstellungsräume staubfrei hielten. Amy fühlte den leichten Sog in Richtung der äußeren Schotts, der durch die Bewegung der Surveyor um die eigene Achse aufgebaut wurde. Und dann hörte sie es wieder.
    Schritte.
    Im Korridor.
    Mac und Eric schliefen beide.
    »Meredith?« Sie flüsterte den Namen und erhielt keine Antwort. Nicht laut genug. Sie dachte daran, einen der beiden Männer zu wecken, aber dann würde sich womöglich herausstellen, dass da nichts war, und sie würde am Ende dumm dastehen.
    Und dann war es wieder da.
    Sie stand auf, schlüpfte in ihren Bademantel und tappte über den Boden. Im Gang war es dunkel, aber das Licht reichte gerade, um zu erkennen, dass er verlassen war. »Meredith?«, fragte sie, dieses Mal etwas lauter.
    Der Avatar tauchte ein paar Schritte weiter hinten auf dem Korridor auf. »Ja, Amy? Brauchen Sie irgendetwas?«
    »Sind wir allein hier? Oder ist außer uns noch jemand auf dem Schiff?«
    »Nein«, erwiderte sie, »hier sind nur Sie drei.«
    »Okay«, meinte Amy. »Danke.«
    Meredith verschwand. Der Korridor war verlassen. Amy konnte bis zur Luftschleuse sehen und hinter ihr sogar beinahe die Brücke erkennen. Auf der anderen Seite war die Tür, die zum Hauptausstellungsbereich führte. Dahinter, dort, wo sich die VR-Kabinen und einige besondere Schaukästen befanden, führte der Korridor weiter in tiefe Finsternis, nur durchbrochen von zwei Flecken Sternenlicht, das durch die Sichtluken hereinfiel.
    Es war beängstigend, aber Amy war zu alt, um sich vor Schatten und seltsamen Geräuschen zu fürchten. Sie erinnerte sich, wie sie sich des Nachts manchmal unter ihrer Decke

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