Hutch 05 - Odyssee
es sich handelt. Zeichnen Sie alles auf, was Sie kriegen können! Suchen Sie nach einer Erklärung! Und, sicher, sollten Sie die Möglichkeit haben, längsseits zu gehen und hallo zu sagen, dann tun Sie das!«
»Genau. Vielleicht bringen wir sie ja sogar zum Abendessen mit nach Hause.«
»Das wäre nett.«
»Wer gehört zum Team?«
»Es gibt kein Team. Das Team sind Sie. Und Eric Samuels wird an Bord sein.«
»Der Typ, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist?«
»Ja.«
»Warum?«
»Er möchte es gern. Geben Sie ihm eine Chance, Valya! Er ist ein guter Mann.«
»In Ordnung. Sonst noch wer? Oder werde ich gar keinen Spezialisten an Bord haben?«
»Es gibt keine Moonrider-Spezialisten. Zumindest keine, mit denen wir in Verbindung gebracht werden wollen. Aber es wird zwei weitere Passagiere geben. Einer davon ist ein Freund von Ihnen.«
»Wirklich? Wer?«
»Der Mann, mit dem Sie letzte Woche in der Show aufgetreten sind. Gregory MacAllister.«
Sie setzte eine abwehrende Miene auf. »Sie machen Witze!«
»Ich war übrigens der Ansicht, dass Sie sich gut geschlagen haben. Sie haben sich gegen einen ziemlich harten Gegner behauptet.«
»Was um alles in der Welt hat MacAllister bei diesem Flug zu suchen? Er ist ein Schwätzer!«
»Eigentlich ist er einer der einflussreichsten Leute im Land.«
»Trotzdem ist er ein Schwätzer, Hutch! Sie wollen mich doch nicht wirklich mit ihm zusammen in einen Blecheimer sperren, oder? Dem geht es doch nur darum, der Akademie zu schaden!«
»Wenn Sie meinen, dass er unsere Arbeit für unwichtig hält, haben Sie Recht. Das ist einer der Gründe, warum er dabei sein wird. Er war noch nicht viel im Weltraum unterwegs. Tatsächlich dürfte das erst sein zweiter Flug sein, und bei seinem ersten hätte er beinahe sein Leben verloren. Er hat angeboten, mitzufliegen und sich die Sache anzusehen. Sie werden ihm vor Ort ein paar spektakuläre Ausblicke ermöglichen. Das ist eine Chance, ihn für uns zu gewinnen. Wenn Ihnen das gelingt, tun Sie uns allen einen großen Gefallen.«
»Hutch, ich habe dem Kerl gegenübergesessen! Ich glaube nicht, dass er unvoreingenommen an die Sache herangehen wird.«
BIBLIOTHEKSEINTRAG
Plädoyer für eine Kriegsflotte
Die unbekannten Flugobjekte, Raumschiffe fremder Spezies, die in den letzten Jahren in fernen Systemen und manchmal sogar über Arizona gesichtet worden sein sollen, waren vermutlich nur Sinnestäuschungen, treibende Gaswolken, überbordende Vorstellungsgabe von Leuten, die einfach das sahen, was sie sehen wollten. Ist da draußen wirklich noch jemand außer uns in Raumschiffen unterwegs? Die Antwort auf diese Frage lautet trotz allem mit größter Wahrscheinlichkeit: Ja. Wir haben in einem Umkreis von gerade hundert Lichtjahren mehrere technologisierte Zivilisationen oder deren Kulturgüter entdeckt. Zudem gibt es noch eine Hand voll Orte mit erkennbar intelligenten Lebewesen. Das alte Denkbild, demzufolge das Universum uns gehört und wir damit anstellen können, was uns gefällt, war nie haltbar.
Sollten die Moonrider nur eine Illusion sein, nur der Widerschein unserer selbst in der Weite des Raums, dann können wir mit mehr Recht das Universum für uns beanspruchen. Aber wir schulden es unserem eigenen Vernunftanspruch, herauszufinden, ob wir wirklich allein sind. Inzwischen mag es angemessen sein, darüber nachzudenken, welche Position wir einnehmen, sollten wir auf anderes intelligentes Leben stoßen und sollten diese anderen sich als feindselig herausstellen. Die meisten Experten sind nach wie vor überzeugt davon, dass eine Zivilisation, die klug genug ist, zu den Sternen zu reisen, längst ohne Kriege auskommen müsse. Aber wir haben bereits bei den Omega-Wolken festgestellt, dass diese Vorstellung an Grenzen stößt. Wer weiß, was uns noch erwartet?
Der gesunde Menschenverstand verlangt, dass wir anfangen, eine Flotte von Kriegsschiffen zu bauen. Gewiss wird das einen Preis fordern, aber sollten wir uns plötzlich ungerüstet mit extraterrestrischen Kreaturen konfrontiert sehen, in deren Augen wir den Eindruck eines schmackhaften Essens hinterlassen, hätten wir einen weitaus höheren Preis zu zahlen.
Crossover, Donnerstag, 26. Februar
TEIL ZWEI
Amy
Kapitel 16
Manche Arten von Beschlüssen dürfen getrost ignoriert werden. Manche Angelegenheiten erledigen sich im Lauf der Zeit einfach von selbst, andere entwickeln sich so langsam, dass die, die einst die Beschlüsse fassten,
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