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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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den anderen Passagieren bemerkte er zwei Familien, beide mit Kindern und offensichtlich auf dem Weg in den Urlaub. Er sah nach, ob einer der großen Kreuzer in Kürze abfliegen sollte, aber derzeit war kein Abflug vorgesehen. Dann wollten sie ihren Kindern wohl nur einen Ausflug auf die Raumstation gönnen. Ihnen zeigen, wie die Welt vom Orbit aus aussah. Nun, zumindest das war ein Vorzug. Niemand konnte auf den Planeten hinunterschauen, dieses grüne und blaue Juwel, ohne sichtbare Grenzen und ohne erkennbare menschliche Behausungen, ohne dass sich seine Perspektive für alle Zeiten veränderte.
    Zwölf Jahre zuvor war MacAllister über die Oberfläche von Maleiva III spaziert, einer Welt, so groß wie die Erde, die ihre letzten Tage erlebte, ehe sie in den Wolken eines Gasriesen versank. Abgesehen von der Tatsache, dass ihn das Erlebnis geängstigt hatte, hatte sich seine Wahrnehmung in Bezug auf die Stabilität von Planeten radikal verändert. Er war mit einem sehr viel klareren Bewusstsein dafür, wie verletzbar die scheinbar so unzerstörbare Erde tatsächlich war, nach Hause zurückgekehrt. Das hatte aus ihm einen engagierten Grünen gemacht. Nun empfand er nur noch Geringschätzung gegenüber Leuten, die meinten, die Welt würde ewig bestehen, alles verliefe in Zyklen und menschliche Wesen seien viel zu kümmerlich, um irgendeinen bleibenden Schaden anzurichten.
    Eineinhalb Stunden nach seinem Abflug vom Reagan dockte das Shuttle an der Orbitalstation an, und das Sicherheitsgeschirr löste sich. MacAllister hatte die Erde zum zweiten Mal verlassen. Er ermahnte sich, schön die Ohren steif zu halten, sagte sich, er würde den Flug genießen und hätte, wenn denn gar nichts anderes bliebe, immerhin Gelegenheit, seinen Lesestoff aufzuarbeiten. Tatsächlich konnte er eine kleine Pause gut gebrauchen. Dies würde sein erster Urlaub seit neun Jahren sein (er gefiel sich darin, den Leuten zu erzählen, er hasse Urlaubsreisen). Dennoch würde es ihm gut tun, eine Weile seinem Alltagstrott zu entfliehen. Mac ließ die anderen Passagiere aussteigen, ehe er sich erhob und lässigen Schritts zum Ausstieg ging.
    Als er aus der Fluggaströhre herauskam, stellte er überrascht fest, dass Hutch ihn bereits erwartete. Sie sah so gut aus wie eh und je. Frische weiße Bluse, dunkelblaue Hose. Bei ihr war ein Mädchen im Teenageralter. Das musste Amy sein. »Schön, dich zu sehen, Mac«, begrüßte sie ihn. »Ich hoffe, du hattest einen angenehmen Flug.«
    »Den hatte ich in der Tat«, entgegnete er. »Ich habe mich wirklich auf die Reise gefreut.«
    »Gut. Ich denke, die ganze Sache wird dir Spaß machen. Amy, das ist Mr. MacAllister.«
    Das Mädchen war beinahe so groß wie Hutch. Sie machte einen recht gewitzten Eindruck, aber er sah auch die Ähnlichkeit zu ihrem Vater. Was ein Problem war, denn er konnte ihren Vater nicht ausstehen. Taylor verfolgte eine durchaus vernünftige Politik, aber er schwang zu viele Reden und hielt offensichtlich eine Menge von sich.
    Trotz der Ähnlichkeit war sie hübsch. Sie streckte die Hand aus, und an ihrem Arm klimperten Armreifen, während sie ihm erzählte, dass sie Der zitierfähige MacAllister gelesen habe. »Das hat mir gefallen«, gestand sie. »Sie haben einen bewundernswerten Sinn für Humor.«
    Das Buch war von ein paar unkonventionellen Journalisten zusammengestellt worden und hatte ihm keinen Cent eingebracht. »Danke, Amy«, sagte er. Und er war ehrlich beeindruckt. Das Mädchen schien tatsächlich ein Gehirn zu besitzen und es auch noch zu benutzen!
    »Ihr fliegt in vier Stunden ab«, bemerkte Hutch. »Ich habe veranlasst, dass dein Gepäck direkt auf die Salvator gebracht wird; ich hoffe, das stört dich nicht.«
    Hutch schien sich physisch nie zu verändern. Aber sie war in den letzten zwei, drei Jahren zurückhaltender geworden. Die Hol’s-doch-der-Teufel-Haltung, die er bei der Rettung von Deepsix an ihr wahrgenommen hatte, war verschwunden. Vielleicht war das eine Nebenwirkung der Mutterschaft; wahrscheinlicher schien ihm jedoch, dass es etwas mit dem Niedergang der Akademie zu tun hatte. Er wünschte, es gäbe irgendetwas, dass er tun könnte, um diesen speziellen seelischen Schock zu lindern.
    Sie hielten Einkehr in einem Lokal mit dem Namen All-Night Charlie’s, um einen Kaffee zu trinken. »Das Schiff ist noch in der Abfertigung, aber ihr solltet in einer Stunde oder so an Bord gehen können.«
    »Wärest du gern dabei?«, fragte er.
    »Ein Teil von mir würde gern

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