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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sie sich gegen den Rumpf presste. Wo Mac sein Herz ein wenig schneller schlagen spürte. Wo er die Lichtjahre der Leere fühlen konnte, die sich in alle Richtungen ausdehnte. Nach dem Sprung wurde das Gefühl noch unangenehmer, weil der Hyperraum theoretisch unbegrenzt war und abgesehen von dem Nebel keine wie auch immer gearteten physikalischen Kennzeichen aufwies.
    Amy fand das spannend. »Was würden wir tun«, fragte sie, »wenn draußen Lichter auftauchen würden?«
    Valya blickte zum Bildschirm hinauf. »Sollten wir da draußen Lichter sehen«, antwortete sie, »dann springen wir hurtig hier heraus!«
    Sie lachten über den Gedanken. Eric sagte, die Vorstellung mache ihm eine Gänsehaut, und MacAllister, der sich den Anschein gab, in ein Manuskript vertieft zu sein, war geneigt, ihm zuzustimmen.
    Amy und Valya kämpften ein Rollenspiel miteinander aus. Eric sah ihnen eine Weile zu und erklärte schließlich, es sei ein langer Tag gewesen, ehe er sich in seine Kabine zurückzog. MacAllister bemühte sich, interessiert auszusehen. Es hatte etwas mit einer Schatzsuche in einem mittelalterlichen Land zu tun. Da waren Zauberer und Drachen, Elfen und magische Artefakte, die verloren gegangen waren, und ähnlicher Blödsinn. Wäre er allein gewesen, dann hätte MacAllister vielleicht das alte Bogart-Vehikel Casablanca mit sich selbst in der Rolle des Rick laufen lassen. Zu Hause hatte er das bereits einige Male getan, und er wurde es nie müde. Spiel es noch einmal, Sam.
    Irgendwann zog sich auch Valya für den Abend zurück. Amy, nunmehr sich selbst überlassen, kam herüber und erkundigte sich bei Mac, was er lese. Es war Düsterer Engel von Wendy Moran, ein Klassiker aus dem vergangenen Jahrhundert. Amy wirkte gelangweilt, als sie den Titel hörte. Wie die meisten Kinder schloss sie automatisch alles aus, was älter war als sie selbst. »Es geht um Dinge, die verloren gehen«, sagte er. »Dinge, die uns wichtig sind.«
    Sie nickte, lächelte, entschuldigte sich und ging zur Brücke.
    Mac fragte sich kurz, ob sie dort oben in Schwierigkeiten geraten könnte, ließ den Gedanken aber wieder fallen. Zumindest versuchte er es. Sie kam nicht zurück, und so ließ er schließlich von Düsterer Engel ab und rief eine Probeversion eines Erstlingsromans auf. Der Verleger hatte sie ihm geschickt in der Hoffnung, Mac würde sie besprechen oder vielleicht sogar ein paar nette Worte finden, die er über den Roman verlieren könnte. Mac blätterte den Roman durch und entschied schon recht bald, dass der Autor zwar Talent habe, seine Disziplin aber nicht ausreiche. Da gab es zu viele Adjektive und Adverbien. Plot, Charaktere, Konflikt, alles funktionierte, aber der Kerl war offenbar nicht dazu zu bringen, einen einfachen Satz zu schreiben.
    Als Amy zurückkam, leuchteten ihre Augen. »Ich bin so glücklich, hier zu sein!«, sagte sie.
     
    Es war ein gutes Gefühl, in die Koje zu kriechen, das Licht auszuschalten und sich in die Laken zu hüllen. Nichts vermittelte das Gefühl, dass sie in Bewegung waren. In der Dunkelheit konnte MacAllister das Murmeln der Energieleitungen in den Wänden hören und bisweilen das Flüstern eines Ventilators. Einmal hörte er nackte Füße auf dem Korridor und, vermutlich, das Geräusch der Tür zum Waschraum. Damit endete seine Erinnerung, bis er wieder erwachte und einen Blick zur Uhr warf. Es war beinahe sieben.
    Er schlüpfte in seinen Morgenmantel und schaute hinaus auf den Gang. Das Licht war an, und die anderen saßen beim Frühstück.
    Amy rief hallo, und er tappte in den Gemeinschaftsraum. »Guten Morgen«, sagte er.
    Eric hob grüßend seinen Orangensaft, und Valya erkundigte sich, ob er gut geschlafen habe. »Manchen fällt das Schlafen in der ersten Nacht an Bord eines Schiffes schwer«, setzte sie erklärend hinzu. Bill, die Schiffs-KI, erkundigte sich, was Mac zum Frühstück wünsche.
    Mac duschte, zog sich an und kehrte zurück zu einem Teller mit Pancakes und Schinkenspeck.
     
    Amy und Eric spielten ein Spiel, in dem es um den Aufbau eines Firmenimperiums ging. Valya fand Arbeit auf der Brücke. MacAllister widmete sich wieder für eine Weile seinem Buch, legte es aber wieder beiseite und gesellte sich zu Valya. Sie lud ihn ein, auf dem Sitz zu ihrer Rechten Platz zu nehmen. »Wie haben Sie es geschafft, in Margies Show eingeladen zu werden?«, fragte er.
    Sie lächelte. »Hat Spaß gemacht, nicht wahr?«
    »Sie können ein ziemlich harter Brocken sein.«
    »Ich war schon früher

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