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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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blickte hinaus. Die Navigationsleuchten waren deaktiviert. Sie einzuschalten hatte im Hyperraum keinen Sinn. Aber das Lieht der Brücke wurde vom Nebel zurückgeworfen. »Ich habe einen Bruder und eine Schwester, die mich beide beneiden. Sie sehen mich immer bei den Pressekonferenzen. In ihren Augen bin ich also eine Berühmtheit. Und sie denken, ich würde haufenweise Geld verdienen. Ich nehme an, in gewisser Weise haben sie sogar Recht. Ich bin viel besser dran als die meisten der Leute, mit denen ich aufgewachsen bin. Besser, als ich es je erwartet hätte. Aber die Wahrheit ist, dass ich eigentlich nie wirklich etwas zustande gebracht habe.«
    »Sie scheinen sich doch recht gut zu schlagen. Sie sind immerhin das Gesicht der Akademie in der Öffentlichkeit.«
    »Mac, Sie sind ein berühmter Mann. Jeder kennt Sie. Jeder kennt Hutch. Sie ist innerhalb der Akademie eine echte Heldin. Die Leute fragen mich ständig nach ihr. Wie ist sie so als Mensch? Ist ihr das alles zu Kopf gestiegen? Sie wollen wissen, ob sie sie mal treffen könnten. Ich habe einen Neffen, dem hat sie das Herz gebrochen, als sie geheiratet hat.« Seine Augen kehrten zurück zu MacAllister. »Wissen Sie, wie es ist, für so eine Person zu arbeiten?«
    »So schlimm kann es nicht sein. Sie scheint doch in Ordnung zu sein.«
    »Es ist schlimm, glauben Sie mir! Ich meine, nichts gegen Hutch! Es liegt nicht an ihr. Aber ich würde gern auch einmal sagen können, dass ich etwas vollbracht habe. Ich würde gern wissen, dass ich dazu fähig bin.«
    »Sie sind nicht verheiratet, oder, Eric?«
    »Nein. Woher wissen Sie das?«
    »Nur so ein Gefühl.«
    Für einen Moment sah er wehmütig aus. »Man sieht es mir an, was?«
    »Eigentlich nicht.« MacAllister lächelte. »Und das ist der Grund, warum Sie hier sind? Weil Sie mehr aus Ihrem Leben machen wollen?«
    »Genau. Wissen Sie, Sie haben es gut. Sie waren an der Rettungsmission auf Deepsix beteiligt …«
    »Ich war einer von denen, die gerettet werden mussten …«
    »Das ist doch völlig egal. Sie waren dort.« Er seufzte. »Ich wünschte, ich wäre auch dort gewesen!«
    »Daran hätten Sie bestimmt keine Freude gehabt!«
    »Vielleicht. Aber es wäre schon nett, wenn ich imstande wäre, diese Geschichte zu erzählen. Wie dem auch sei, jetzt werde ich jedenfalls etwas zu erzählen haben!«
     
    MacAllister hatte sich selbst versprochen, diesen Flug als Urlaubsreise zu betrachten. Lesestoff aufholen, entspannen, ein paar Shows ansehen. Und natürlich die Aussicht genießen. Aber schon zur Mittagszeit des zweiten Tages dachte er über künftige Geschichten für den National nach. Die institutionelle Ehe stand vor einer neuen Herausforderung: Männer und Frauen ließen sich auf Affären mit Avataren ein, die ein jüngeres Abbild des jeweiligen Ehepartners waren. Musste es als Untreue gewertet werden, einen Abend mit der eigenen Ehefrau, so wie sie mit zweiundzwanzig ausgesehen und sich verhalten hatte, zu verbringen?
    Dann war da noch das Origins Project. Es standen große wissenschaftliche Erkenntnisse bevor. »Mac«, sagte Valya, »ist Ihnen klar, dass es noch gar nicht voll einsatzfähig ist?«
    »Das wird es offensichtlich noch einige Jahre nicht sein«, erwiderte er.
    »Ich weiß nicht, ob Sie tatsächlich noch so versessen darauf sind, dass wir einen Abstecher dorthin machen, wenn wir erst einmal in der Nähe sind. Man rechnet dort nicht mit uns. Vermutlich wären wir gut beraten, einfach unseren Monitor in der Gegend auszusetzen und weiterzuziehen.«
    »Wahrscheinlich ist das wirklich die bessere Idee. Im Grunde ist Origins ja lediglich ein riesiges Physiklabor.« Er schüttelte den Kopf. »Physik konnte ich nie ausstehen.«
    Aber sie hatten Amys Aufmerksamkeit erregt. »Valya«, mischte sie sich nun ein, »Origins ist der aufregendste Ort auf der ganzen Reise! Lassen Sie uns doch hinfliegen und es uns ansehen! Bitte!«
    BIBLIOTHEKSEINTRAG
    WIR WERDEN BEOBACHTET
    Die Weltraumorganisationen haben getan, was sie konnten, um die Moonrider-Berichte unter den Tisch zu kehren. Diverse astrophysikalische Phänomene wurden herangezogen, um eine Erklärung für die Sichtungen zu liefern. Aber Lichter, die im Formationsflug unterwegs sind und scharfe Kehrtwendungen durchführen, lassen sich nicht glaubhaft als natürliche Phänomene erklären. Die Berichte, die in der vergangenen Woche von der Orbitalstation Serenity eintrafen, sind besonders unter die Haut gehend, weil es sich bei den Personen, die die Objekte

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