Hutch 05 - Odyssee
glückliches Ende nähmen.
»Mac«, sagte sie, »ich war überrascht, als ich gehört habe, dass Sie mitfliegen.«
»Warum das?«
»Sie mögen die Akademie nicht.«
MacAllister versuchte, ihr seine Position darzulegen, was nicht einfach war, solange Eric dabei saß und tadelnde Blicke in seine Richtung warf, während Valya die Augen verdrehte.
Als er fertig war, sah sie ihn lange Zeit nur schweigend an, ehe sie schließlich leise sagte: »Das ist nicht richtig, Mac. Wir haben die Treibhausproblematik in der Schule durchgenommen. Das ist nicht nur eine Frage des Geldes. Ms. Harkin sagt, die Haltung der Menschen müsse sich ändern.«
»Ms. Harkin ist deine Lehrerin?«
»In Gegenwartskunde, ja.«
»Sie hat Recht. Aber das rechtfertig nicht, Geld einfach irgendwo zu vergeuden.«
Amys Augen wurden riesig. »Es ist nicht vergeudet, Mac!«
Valya lächelte. »Solange wir Leute wie dich haben, Amy, wird die Akademie bestimmt nicht geschlossen.«
»Die wird man nie schließen«, sagte Eric, ohne den Blick von dem immer kleiner werdenden Mond abzuwenden. »Dazu sind die Leute gar nicht imstande. Die Europäer haben schließlich Amerika auch nicht mehr den Rücken zukehren können, nachdem Kolumbus es entdeckt hatte.«
»Nun, wir hätten auch zum Mond fliegen können«, meinte MacAllister, »um anschließend zu vergessen, wie das geht.«
Eric war einer jener Leute, die ihr Leben damit zubrachten, mehr zu wollen, als sie hatten, weil er nicht so klug war zu erkennen, was wirklich von Bedeutung war. MacAllister überlegte, wie viel besser die Welt wäre, wenn es weniger Menschen wie Eric gäbe und mehr Menschen wie ihn selbst. Pragmatiker. Leute, die sich einen offenen Geist bewahrten. Die damit zufrieden waren, ihr Leben zu leben, sich an Sonnenaufgängen zu erfreuen und den Augenblick wichtig zu nehmen.
Sie erlebten ein unbehagliches Abendessen. MacAllister war bewusst, dass er der Grund für die schlechte Stimmung war. Eric und Amy wollten beide darüber reden, wohin sie flögen und wie aufregend das alles sei, aber er hing wie eine dunkle Wolke über dem allgemeinen Enthusiasmus. Er konnte nichts dagegen tun. Konnte nicht einfach so tun, als wäre er begeistert, nur weil sie irgendwohin flogen, um sich einen Stern aus der Nähe anzusehen. Hatte man erst eine brennende Gaskugel gesehen, hatte man alle gesehen. Aber Mac gab sich Mühe. Während sie Roastbeef aßen, gab er dann und wann einen Kommentar von sich, erzählte, er sei noch nie nach 61 Cygni oder 63 Cygni oder wie auch immer gereist, fragte, ob das nicht der Ort sei, an dem die außerirdischen Monumente gefunden worden seien. Er wusste sehr genau, dass dem so war, aber es hörte sich so nett bescheiden an. Auch wenn er als Schauspieler nicht gut genug war, die Frage so zu stellen, als wäre er ehrlich an einer Antwort interessiert.
Sie beendeten ihre Mahlzeit in düsterer Stimmung, und die anderen drei bildeten eine vereinte Front gegen ihn. Niemand sagte etwas, und alle verhielten sich ausgesucht höflich, aber dennoch war da etwas. Er war das fünfte Rad am Wagen. Nachdem er jahrelang den VIP gegeben hatte, wohin er auch gegangen war, empfand er es als besonders verletzend, ausgeschlossen zu werden.
Zwanzig Minuten nachdem die Teller abgeräumt waren, schnallten sie sich fest, die Hazeltines übernahmen, und die Salvator legte Kurs auf 61 Cygni an und wechselte die Dimensionen. MacAllister bemerkte eine kurze Veränderung der Lichtverhältnisse, als der Augenblick gekommen war. Als der Sprung vollbracht war, gratulierten sich Eric und Amy gegenseitig.
Valya kehrte von der Brücke zurück, verkündete, sie seien nun auf dem Weg zu ihrem ersten Ziel, und brachte einen Toast aus. Die arme Amy, die noch minderjährig war, musste sich mit Traubensaft begnügen. »Auf uns!«, sagte Valya.
Als Mac an Bord der Evening Star gewesen war, hatten sich die Passagiere die Zeit mit Partys vertrieben und sich über sechs oder sieben Decks verteilt. Man konnte sich vor durchsichtigen Schotts herumtreiben und hinaus in die Leere blicken oder die stillen Nebel des Hyperraums betrachten. Trotz dieser direkten Nähe schien die Welt da draußen weit fort zu sein. Fern. Etwas, das man sah, das man aber nie wirklich erfahren konnte. Man selbst saß in einem warmen, behaglichen Kokon, bestehend aus weichen Kojen, Speisesälen, Spielkabinen und Tanzböden.
Auf der Salvator war es anders. Hier war die Weite außerhalb des Schiffs nur von der Brücke aus zu sehen, wo
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