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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Tag war der 15. Dezember, ein Samstag. Die Transitzeit war auf 1416, also 14.16 Uhr, eingestellt. Wenn alles nach Plan verliefe, würde die McAdams ihren Sprung wenige Sekunden später durchführen, aber nach exakt der gleichen Zeit im Transit. Sollten sie den interstellaren Raum tatsächlich mit einer Geschwindigkeit von knapp dreihundert Lichtjahren am Tag durchqueren, so würde schon eine Abweichung von einem Sekundenbruchteil reichen, um die Schiffe weit auseinander zu treiben. »Wir könnten schon von Glück reden«, meinte Hutch, »wenn weniger als eine halbe Milliarde Kilometer zwischen uns lägen!«
    »Keine Kollisionsgefahr?«, fragte Antonio.
    »Keine«, sagte Hutch. »Die Massedetektoren sind eingebaut worden, und wenn zu dem Zeitpunkt, zu dem wir den Sprung initiieren, auf der anderen Seite irgendetwas im Weg ist, sei es nun eine Sonne oder ein anderes Schiff, werden diese den Vorgang unterbrechen.«
    Antonio wirkte immer noch verunsichert. »Waren Sie je auf einem Schiff, wo etwas im Weg war?«
    »Ja«, erwiderte sie. »Keine Sorge, Antonio. Da draußen gibt es eine Menge leeren Raum.«
    Rudy machte sich keine ernsthaften Sorgen. Aber er fühlte sich unbehaglich. Er beschloss, er würde, wenn diese Reise zu Ende wäre und er wieder nach Hause käme, auf der Erde bleiben. Ein Flug zwischen Welten war eine Sache. Und sogar die alten Hazeltine-Flüge, die er so häufig in VR-Reproduktionen verfolgt hatte, waren noch akzeptabel. Da mochte sich das Schiff gemächlich durch endlosen Nebel bewegen, aber es bewegte sich. Das Gefühl, an Ort und Stelle festzusitzen, behagte ihm nicht. Nichts zu sehen behagte ihm ebenso wenig.
    Als die Uhr die letzten Stunden anzeigte, verbrachte Hutch ihre Zeit auf der Brücke, ging noch einmal die Checklisten durch und unterhielt sich mit Phyl. Antonio widmete sich wieder seinen Notizen, auch wenn nur Gott wissen konnte, was um alles in der Welt er schreiben mochte. Rudy wählte eine Ausgabe von Mortons Essays aus der Bibliothek. Eric Morton war in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts ein gefeierter Universalgelehrter und vor allem dafür bekannt gewesen, dass er behauptet hatte, die Menschheit könne ein stetes Voranschreiten der Technologie auf Dauer nicht überleben. Morton gehörte auch zu den Menschen, die glaubten, die Roboter würden die Macht an sich reißen oder die Menschheit würde es Verrückten zu leicht machen, sich in den Besitz irgendwelcher Superwaffen zu bringen. Berühmt war seine Prophezeiung, die Zivilisation würde keine zwanzig Jahre mehr überstehen. Er selbst hatte noch das Jahr 2201 erlebt, hatte jedoch nur lapidar bemerkt, er habe sich wohl um ein, zwei Jahre in der Zeit geirrt.
    Rudy verbrachte den letzten Vormittag mit Mortons Avatar. Was hielt er von dem Locarno-Antrieb? »Ein herausragender Fortschritt«, konstatierte Morton. »Wie bedauerlich, dass wir dergleichen nicht auf ethischer Ebene erreichen können.«
    Ihr letztes Mittagessen bestand aus Caesar’s Salad mit gegrilltem Hühnchen und Eistee. Um sechzehn Minuten nach eins legte Phyl das Bild einer Uhr auf den Monitor und begann mit dem Countdown.
    Hutch blieb noch im Gemeinschaftsraum, und das Gespräch kam unweigerlich auf den Chindi- Vorfall. Das außerirdische Raumschiff, das imstande war, mit 0,67 c zu fliegen – was ziemlich schnell war, allerdings nicht, wenn man von einem Stern zum anderen flog. Mindestens fünfzigtausend Jahre bis zur Erde. »Wer immer das Ding geschickt hat«, sinnierte Antonio, »ist längst nicht mehr da.«
    »Wenn sie vor so langer Zeit schon so eine Technologie besaßen«, meinte Hutch, »und imstande waren, ihr eigenes Überleben zu sichern, dann frage ich mich, wo sie wohl jetzt sind.«
    Phyl mischte sich ein: »Ich würde mich wirklich freuen, wenn sie noch da wären.«
    Das war ein ungewöhnlicher Vorfall. Normalerweise hielten sich KIs aus Privatgesprächen heraus.
    ANTONIOS NOTIZEN
    Es war ein angenehmer Flug. Hutch ist eine kluge Frau, die man gern in seiner Nähe hat. Und das ist es, was man in so einer Umgebung wirklich braucht. Noch so viele Unterhaltungsmöglichkeiten und Schachpartien reichen unter solchen Umständen einfach nicht aus. Rudy andererseits hatte seine Hochs und Tiefs. Er macht sich immerzu Sorgen. Ich glaube nicht, dass er außerhalb des Büros überhaupt ein richtiges Leben hat. Er neigt dazu, immer vom schlimmstmöglichen Fall auszugehen. Ich glaube, er bereut bereits, dass er mitgeflogen ist.
    Es ist schwer, ihm

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