Hutch 06 - Hexenkessel
gerettet, hätte er denn die Möglichkeit dazu? Dachten sie, es sei ihm egal?
Er lauschte, während die beiden versuchten, einen genaueren Blick auf das Schott zu werfen. Das Objekt hatte sich während seiner Reise beständig langsam gedreht, und die ganze Zeit war Staub in sämtliche Ritzen eingedrungen. Längst hatte dieser sich untrennbar mit allen Löchern, Spalten und Öffnungen verbunden, mit allen Unebenmäßigkeiten innerhalb der Schotts. »Das ist ein hoffnungsloses Unterfangen«, bemerkte François.
Es lief nicht gut. Er hörte überwiegend Schimpfworte, mit denen vor allem der Staub, aber auch die Omega bedacht wurde. »Wir können in keinem Punkt sicher sein«, sagte Leah und sah sich um. Ein paar Metallteile waren an dem Verbindungsschott festgenietet.
»Könnten Schränke gewesen sein«, mutmaßte Ben. »Oder Regale oder eine Art Instrumententafel.«
»Besser, ihr macht euch jetzt auf den Rückweg!«, mahnte François.
»Wir können jetzt einfach noch nicht aufgeben.« Bens Stimme klang verzweifelt. Er stach buchstäblich auf das Schott ein. »Wir finden vielleicht nie wieder etwas, das so alt ist wie das hier!«
»Alter als die Dinosaurier«, meinte François.
Leah atmete schwer. »Älter als mehrzelliges Leben.« Ihr Kommentar wurde von Keuchlauten akzentuiert. »Denk mal eine Minute darüber nach! Noch ehe die erste Pflanze auf Erden aufgetaucht ist, hat sich hier schon etwas aufgehalten, in diesem Raum! Wir können es nicht einfach auf sich beruhen lassen!«
François fühlte sich immer unbehaglicher. Der schwarze Fleck hinter der Jenkins wurde größer und größer.
Sie gaben auf. Ben hatte eine Platte entdeckt, die an dem Schott befestigt war. Er hatte versucht, sie abzubrechen und ihr schließlich einen Hieb mit einem Schraubenschlüssel versetzt, worauf sie sich gelöst hatte und in der Dunkelheit verschwunden war. »Vielleicht der Name des Ortes, von dem sie gekommen sind«, sagte er.
Leah berührte die Stelle, an der die Platte gewesen war. »Vielleicht auch die Herrentoilette.«
Durch eine Öffnung betraten sie eine Verbindungsröhre, gingen in Richtung eines Kubus, der ein Vielfaches dessen maß, durch den sie das Objekt betreten hatten. »Nicht!«, warnte François. »Eure Zeit ist um. Kommt sofort zurück!«
»Das dauert nur eine Minute, François«, behauptete Leah. »Wir werfen nur schnell einen Blick hinein, und dann kommen wir sofort zurück.«
François fragte sich, ob die Röhren ursprünglich transparent gewesen waren. Von innen sahen sie anders aus, hatten einen anderen Grauton und wirkten eher verschmiert, nicht so, als würden sie sich abschälen.
Er atmete tief durch. »Mir gefällt nicht besonders, wie sich die Dinge entwickeln, Bill.«
»Mir auch nicht, François.«
Er wartete eine weitere Minute. »Ben«, sagte er schließlich. »Das reicht. Kommt zurück!«
»Wir sind unterwegs.« Sie betraten den anderen Kubus, der neben einer weiteren Kammer mehrere Türen aufwies.
François fragte sich, ob sich die beiden auf irgendeine komische Art im Inneren des Objekts sicher fühlten. Vielleicht würden sie sich etwas mehr beeilen, wären sie auf der Brücke und könnten sehen, wie die Omega näher kam. Hinter ihm sahen Eagle und Tolya schweigend zu und hielten sich aneinander fest. François konnte nicht widerstehen: »Jetzt sieht das plötzlich nicht mehr nach einer so tollen Idee aus, was, Leute?«
»Njet«, gestand Tolya.
Er wandte sich wieder der KI zu. »Bill, pack alles, was wir haben, zu einem Paket zusammen und’ schick es an Union! Alles über die Wolke und alles über dieses verdammte Kubus-Ding. Was immer es auch ist.«
»Das wird ein oder zwei Minuten dauern.«
»Schon gut. Mach es einfach!«
Die Omega leuchtete auf. Eine ganze Reihe von Lichtblitzen.
»Hier ist nichts«, sagte Ben und ließ den Lichtstrahl seiner Lampe durch den Raum gleiten. Ein paar Gegenstände waren auf Deck befestigt, aber es war unmöglich festzustellen, was sie einmal gewesen waren. Stühle vielleicht. Oder Konsolen. Oder auch Altäre. Und da waren Kisten zu beiden Seiten eines Ausgangs. Schränke möglicherweise. Leah schnitt einen auf, richtete die Lampe hinein. »Ben«, sagte sie, »sieh dir das an!«
Sie rang mit etwas, versuchte, es herauszuzerren. »Vielleicht so etwas wie ein Messgerät?« Sie wischte es sorgfältig ab und hielt es zur näheren Inspektion hoch. François sah korrodiertes Metall. Und Symbole. Und vielleicht eine Stelle, an der einmal ein Draht
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