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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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befestigt gewesen war.
    »François«, meldete sich die KI. »Die Wolke ist ganz in der Nähe. Abzufliegen dürfte jetzt bereits problematisch werden.«
    »Das war’s, Leute. Die Zeit ist um. Kommt her und lasst uns verschwinden!«
    »Hier ist etwas«, sagte Leah.
    François erfuhr nie, was Leah so interessant gefunden hatte. Lichtblitze flammten hinter ihm auf.
    Ben hatte verstanden. »Sind unterwegs«, sagte er. Sie setzten sich in Bewegung. Endlich. Aber Ben stolperte über irgendetwas und schlug der Länge nach zu Boden. »Verdammte Scheiße!«
    Bill antwortete mit einer elektronischen Anzeige, was er immer tat, wenn er sein Missfallen kundtun wollte.
    »Alles in Ordnung bei dir?«, fragte Leah.
    »Ja.« Ben stieß sie fort. »Geh weiter!« Und auch er war wieder auf den Beinen, rannte, trieb sie vor sich her.
    Es ist schwer, mit Haftschuhen ohne jede Schwerkraft zu laufen, umso mehr, wenn man es nicht gewöhnt ist. Sie hasteten die Verbindungsröhre hinunter. François trieb sie von der Brücke aus an. Vielleicht war es seine Stimme, vielleicht war es auch einfach unvermeidbar, aber was immer dafür verantwortlich war, Ben und Leah bekamen plötzlich Angst. Panik.
    »Das Datenpaket ist unterwegs, François.«
    »Gut, Bill«, sagte er. »Bereite dich darauf vor zu starten, sobald sie an Bord sind, Bill!«
    »Wir können auf Ihren Befehl hin abfliegen.«
    »Ben, wenn ihr in der Schleuse seid, macht die Außenluke zu und haltet euch irgendwo fest! Wir werden nicht länger warten.«
    »Okay, François. Dauert nur noch eine Minute.«
    Bill rasselte wieder mit seinen Schaltkreisen. Er war nicht gerade beglückt darüber. »Elektrische Aktivität in der Wolke nimmt zu. Es könnte weise sein, sich jetzt sofort von hier aufzumachen.«
    François dachte darüber nach. Diese beiden Idioten hatten ihn und das Schiff in Gefahr gebracht.
    Augenblicke später verließen sie das Objekt und kletterten in die Luftschleuse.
    »Los, Bill«, sagte er. »Bring uns verdammt noch mal weg von hier!«
    ARCHIV
    Ein Team von Astronomen hat heute bekannt gegeben, dass die Omegas anscheinend in der Mordecai-Zone entstanden sind, einer Reihe von Staubwolken, ungefähr 280 Milliarden Kilometer lang, in der Nähe des galaktischen Zentrums. Sie waren nicht imstande zu erklären, wie der Entstehungsprozess vonstattengeht oder warum die Wolken überhaupt entstehen. »Aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir es nicht herausfinden, ehe wir eine Mission zur Untersuchung des Problems dorthin schicken können«, sagte Edward Harper, ein Sprecher des Teams, im Zuge einer Pressekonferenz. Auf die Frage, wann das geschehen könne, gestand er ein, dass er es nicht wisse und eine solche Reise beim derzeitigen Stand der Technik nicht zu machen sei, und dabei, so erklärte er, werde es noch lange Zeit bleiben.
    Science Journal, März 2229
    BIBLIOTHEKSEINTRAG
    Zeit 1115 GMT. Jenkins meldet Ausfall der Hauptmaschinen. Schaden offenbar aufgetreten bei übereiltem Beschleunigungsmanöver. Details derzeit noch unbekannt. Rettungsmission bricht planmäßig morgen früh auf.
    Logbucheintrag, Operationszentrale, Union, Samstag, 3. Februar

 
Kapitel 2
     
     
    Matt Darwin archivierte das Letzte seiner Schriftstücke, nahm die Gratulation seiner Seniorpartnerin Emma Stern entgegen, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und dachte darüber nach, wie unglaublich gut er doch war. Ein Naturtalent im Verhökern von Immobilien. Wer hätte das gedacht! Erst heute Morgen hatte er den Verkauf des Hofstetter-Besitzes abgeschlossen, eines zweckmäßigen Bürogebäudes in Alexandria. Die Eigentümer hatten sich an ihn gewandt, nachdem sie monatelang vergeblich versucht hatten, das Gebäude loszuwerden. Er hatte es binnen einer Woche geschafft, hatte sogar zwei potenzielle Käufer aufgetrieben, die gegeneinander geboten hatten.
    Matts Provision für diesen einen Verkauf entsprach beinahe seinem Jahresnettogehalt zu der Zeit, als er noch für die Akademie gearbeitet hatte. »Jetzt fragen Sie sich bestimmt, warum Sie nicht früher damit angefangen haben«, bemerkte Emma.
    Sie war groß und elegant und verfügte über zwei Persönlichkeiten: herzlich, fröhlich und stets für einen Spaß zu haben – so trat sie gegenüber ihren Kunden auf. Skeptisch und nur aufs Geschäft bedacht – das war das Gesicht, das ihre Angestellten kannten. Sie konnte nachtragend sein, rachsüchtig, aber sie schätzte Matt, erkannte sein Talent und hatte sich ein wenig von seinem Charme einfangen lassen.

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