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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Im Moment aber gab ihm die Waffe ein fabelhaftes Gefühl der Sicherheit, abgesehen davon, dass sie abzufeuern das ganze Haus zum Einsturz bringen konnte. Matt machte sich auf den Weg zur Treppe. »Gehen wir!«, flüsterte er. Das Flickingerfeld hatte keine dämpfende Wirkung auf Geräusche, also bestand die Gefahr, gehört zu werden. »Bleibt bloß hinter mir!«
    Antonio nahm ihm das zweite Buch ab. »Ich nehme das«, erbot er sich. »Sollten Sie das Ding da benutzen müssen, sind Sie bestimmt froh, wenn Sie beide Hände frei haben!« Sie bewegten sich leise über den Boden des Erdgeschosses, bis sie den Fuß der Treppe erreicht hatten. Auf den Stufen war nichts, und auch am Ende der Treppe war alles ruhig.
    »Wartet hier eine Minute!« Matt betrat die Treppe. Er fühlte sich ein wenig ausgeliefert, weil er bei jedem Schritt darauf achten musste, auf dem Eis nicht auszurutschen und zu stürzen. Also nahm er immer nur eine Stufe auf einmal und blickte sogleich wieder auf. Dann die nächste Stufe und wieder aufblicken. Endlich hatte er das Ende der Treppe erreicht. Er schaute in den Korridor auf der rechten Seite. Kontrollierte die Treppe ins zweite Obergeschoss. »Okay«, sagte er schließlich. »Kommt rauf!«
    Antonio verfehlte eine Stufe und fluchte in verhaltener Lautstärke. Rudy gelang es, ihn aufzufangen, und er verhinderte so einen Sturz.
    »Die verdammten Dinger sind für Basketballspieler gebaut worden!«, grollte Antonio.
    »Pst!«, zischte Rudy.
    Sie erreichten das erste Obergeschoss und blieben auch hier hinter Matt, ganz genauso, wie dieser es gewollt hatte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Matt.
    »Gehen wir weiter!«, sagte Rudy nur.
    Matt betrat die nächste Treppe. Antonio und Rudy wollten ihm folgen, aber Matt signalisierte ihnen, sie sollten zurückbleiben. »Besser, Sie warten, bis ich mich oben umgesehen habe!«, meinte er.
    Die Vorstellung gefiel Antonio nicht. »Das Geräusch könnte auch von hier gekommen sein.« Dann wäre das, was es verursacht hätte, jetzt in ihrem Rücken.
    »In Ordnung«, sagte Matt nach kurzem Nachdenken. »Gehen wir!«
     
    Hätten Matt und die beiden anderen seine Unterstützung erbeten, wäre Jon ohne Zögern mit ihnen auf die Oberfläche gegangen. So aber war er froh, sich erfolgreich einer Aufgabe entzogen zu haben, die er für langweilig und lästig hielt. Er hätte auf die Preston gehen und den Tag mit Hutch verbringen können, aber er war nicht daran interessiert, mühsam seinen Teil zu einem Gespräch beitragen zu müssen. Zudem war ihm klar, dass sich, wenn das Außenteam seinen Ausflug beendet hätte, so oder so alle auf der McAdams versammeln würden, was ihm noch ausreichend Gelegenheit gäbe, in ausreichendem Maße Gemeinschaftssinn zu zeigen. Daher war er gleich auf der McAdams geblieben.
    Er lungerte im Gemeinschaftsraum herum, döste. Er hatte kein Interesse an alten Gebäuden oder an Kulturen, die längst nicht mehr existierten, und er war froh, ein paar Stunden allein zu sein, Matt vom Schiff zu haben. Matt war zwar in Ordnung, für Jons Geschmack aber ein bisschen zu engagiert. Matt hatte sich so sehr in dieser Mission verfangen, dass er jegliches Augenmaß verloren hatte. Er konnte sich ja gar nicht mehr richtig entspannen. Und er konnte über nichts anderes reden.
    Eine Mission wie diese, die dann aber den größten Teil eines Jahres dauern sollte, müsste besser durchdacht werden als diese. Zum einen, fand jedenfalls Jon, sollten mehr Leute daran teilnehmen. Hutch hatte ihn wiederholt gefragt, hatte sowohl ihn als auch Matt gefragt, ob sie wirklich klarkommen würden, wenn sie zusammen auf dem Schiff eingesperrt seien. Jon hatte das damals für absolut unproblematisch gehalten. Also war es sein eigener Fehler, dass Matt keine wirklich perfekte Begleitung auf diesem Flug war. Und doch kamen Matt und er klar. Es hätte schlimmer kommen können. Er hätte auf demselben Schiff wie Antonio sein können, der erheblich zu viel redete und ausreichend Heiterkeit verbreitete, einfach jeden in den Wahnsinn zu treiben.
    Rudy wäre dagegen ein guter Mitreisender für Jon gewesen. Zumindest hatten sie ein paar gemeinsame Interessen. Jons Ansicht nach sprach nichts dagegen, von nun an für ein bisschen Abwechslung zu sorgen. Vielleicht würde er Antonio vorschlagen, den Platz mit ihm zu tauschen. Er hatte das Gefühl, Matt würde ein Wechsel auch gefallen. Antonio könnte wochenlang zusammen mit Matt auf der Brücke sitzen und schwatzen. Und Jon stünde es frei,

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