Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
anderen den Lagerraum durchstöberten, entdeckte Matt eine offene Tür und warf einen Blick in den Nebenraum. Er sah zwei Stühle, einen Schrank, einen Tisch, noch einen Ofen und mehrere Türen. Haufenweise Eis und Schnee auf dem Boden, dort, wo die Fenster geborsten waren. Eine Tür führte zu einem Korridor hinaus. Eine andere war zugefroren. Auf dem Boden lagen mehrere nicht identifizierbare Gegenstände.
    Matt trat hinaus auf den Korridor. »Hutch«, fragte er, »sehen Sie zu?«
    Keine Antwort.
    Der Schrank war an der Wand befestigt oder vielleicht auch zu einem festen Bestandteil von ihr geworden. Er ließ die Lampe am Handgelenk baumeln und ging zurück zu den Seilen. »Hutch«, sagte er, »zeichnen Sie das auf?«
    Hutchs Stimme meldete sich: »Ich habe Sie für eine Minute verloren, Matt.«
    »Das Signal dringt nicht durch.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Ich melde mich, wenn wir hier fertig sind.«
     
    Matt versuchte, den Schrank zu öffnen, aber die Tür wollte nicht nachgeben. Es gab Vorhänge in dem Zimmer, so steif wie Bretter und stellenweise untrennbar mit dem Eis und den Wänden verbunden.
    Kaminsims und Türrahmen waren über und über mit Schnitzereien verziert. Alles, die Möbel, die Fenster, die Türen, war schwer. Dem Ort haftete etwas von der Aura an, wie man sie gern in Schauerromanen findet.
    Der Korridor wurde von Türen gesäumt. Einige standen noch offen und gaben den Blick auf Räume frei, die aussahen, als hätten sie einst als Wohnräume gedient. Zwei von ihnen waren voller Schnee.
    Antonio und Rudy folgten Matt. Antonio ließ sich über die Möbel aus und darüber, dass alles ein bisschen größer sei als zu Hause. Genau wie auf der Station. »Was meinen Sie, wie mögen die Bewohner dieses Planeten ausgesehen haben?«, fragte er.
    »Sie waren offensichtlich Zweibeiner«, stellte Rudy in einem professoralen Tonfall fest. »Was bedeutet, dass sie Stühle gebraucht haben.« Er schüttelte den Kopf. »Ich frage mich, worüber sie sich unterhalten haben.«
    Die drei Männer schauten in die offenen Räume, fanden aber kaum mehr als gefrorenen Schutt. In einigen der Räume hatten die Deckenträger der Schneelast nicht standgehalten, und die Decken waren eingestürzt.
    Am Ende des Korridors führte eine Treppe weiter hinab in das Gebäude.
    Vor der Treppe blieben die drei stehen und blickten einen weiteren Korridor hinunter. Matt trat probeweise auf die erste Stufe. Die Stufen waren für Wesen mit längeren Beinen gemacht, die Setzstufen für Menschen also eigentlich zu hoch. Zudem war der Auftritt selbstverständlich überfroren und daher gefährlich glatt. Die Treppe selbst führte tief hinunter, schien aber in einem soliden Zustand zu sein.
    Beinahe das Eineinhalbfache an Höhe, gemessen an dem, was Matt gewohnt war, musste er bei jedem Schritt überwinden. Größere Kreaturen, längere Beine, längere Füße. Die Stufen waren nicht leicht zu bewältigen. Es gab einen Handlauf, etwas höher angebracht, als bequem gewesen wäre. Aber Matt hielt sich lieber fest und ging vorsichtig weiter.
    Das Eis auf den Stufen knackte und knirschte unter der Last von Matts Körpergewicht. Daher wies er die anderen an zu warten, bis er das Ende der Treppe erreicht habe. Dann erst sollten sie ihm folgen. Sie alle hatten Schwierigkeiten damit, heil über die Eisschicht auf den Stufen bis nach unten zu gelangen. Aber schließlich waren sie alle drei wohlbehalten am Fuß der Treppe angekommen.
    Noch mehr Türen. Und eine weitere Treppe, die hinab in einen großen Raum führte. Eine Lobby, dachte Matt, oder vielleicht ein Versammlungsraum oder ein Speisesaal. Er konnte Tische und Stühle erkennen. Er hatte gerade den halben Weg nach unten geschafft, als er ein Geräusch hörte.
    Die anderen hörten es auch. Es kam von oben.
    Alle erstarrten.
    Es war kaum wahrnehmbar gewesen, aber eindeutig real. Wie ein herabfallender Zweig.
    »Der Wind«, vermutete Rudy.
    Aber das Geräusch war mit Sicherheit nicht von draußen gekommen.
    Matt, Rudy und Antonio lauschten in die Stille, ließen den Lichtstrahl ihrer Lampen über die Wände gleiten, leuchteten in Korridore hinein und die Treppe hinauf und hinunter.
    Schließlich wagte Antonio wieder zu atmen. »Dieser Ort hat etwas Beklemmendes«, stellte er fest.
    Was immer das Geräusch verursacht hatte, jetzt war es jedenfalls weg. Die drei gingen die Treppe weiter hinunter, dieses Mal gemeinsam. Matt bildete die Vorhut, Antonio das Schlusslicht.
    Der große Raum war tatsächlich

Weitere Kostenlose Bücher