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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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seine Zeit mit Rudy zu verbringen. Und mit Hutch. Sie war auch nicht gerade eine Stimmungskanone, aber sie war wenigstens jemand von anderem Geschlecht. Und es wäre nett, jemanden an Bord zu haben, der hübsch anzusehen war.
    Wenn er nach Hause käme, würde er eine Firma zur Vermarktung der Lizenzrechte für den Antrieb gründen. Das war Matts Idee gewesen. Eine solche Firmengründung würde es Jon gestatten, die Kontrolle über das System zu behalten. Rudy hatte befürchtet, Jon könnte es direkt an Campella oder ein anderes der großen Unternehmen verkaufen, die sodann nur noch jenen die Nutzung des Antriebssystems gestatten würden, die in der Lage wären, beträchtliche Summen für die Nutzungsrechte zu entrichten. Damit wäre die Forschung mit kleinem Budget praktisch eliminiert. Sicher würden noch Schiffe zu Missionen aufbrechen, aber nur zu solchen, die Profit versprächen.
    Jon dachte daran, seine Firma nach Henry zu benennen, sie vielleicht Barber Enterprises zu taufen. Obwohl ihm auch DeepSpace, Inc. gefallen würde. Jon fielen die Augen zu, und die Welt verblasste allmählich, als Jim ihn zurück in die Realität holte. »Jon, wir erhalten eine Übermittlung von der Landefähre. Sieht dringend aus!«
    Was zum Teufel sollte das sein, eine Übermittlung von der Landefähre? »Soll das heißen, Matt will mich sprechen?«
    »Nein. Sie ist buchstäblich von der Fähre. Die Bord-KI. Ich spiele sie jetzt ab.«
    Der Hauptschirm schaltete sich ein, und Jon erblickte eine schneebedeckte Landschaft, karg, kalt und öde. In der Ferne konnte er ein paar verkrüppelte Pflanzen erkennen. Bäume möglicherweise, aber das war schwer zu sagen. »Was soll ich mir da ansehen, Jim?«
    »Es kommt jetzt ins Bild, Jon. Sie sollten wissen, dass eine Verzögerung von dreiundvierzig Sekunden vorliegt.«
    Abrupt und ohne Vorwarnung kam ein Reptilienkopf ins Bild, so weiß wie die Schneedecke. »Mein Gott!«, entfuhr es Jon. »Wie groß ist das Ding?«
    »Der Kopf misst beinahe einen Meter im Durchmesser.«
    »Wo ist Matt? Und die anderen? Sind sie wieder in der Fähre?« Er hatte nur die ersten Minuten der Konversation zwischen Matt und Hutch verfolgt, hatte sich gelangweilt und die Übertragung abgeschaltet.
    »Matt, Antonio und Rudy haben sich einen Weg in das Gebäude unter dem Schnee freigegraben. Sie sind derzeit in dem Gebäude. Wenn Sie genau hinsehen, können Sie exakt geradeaus die Stelle erkennen, an der die drei in das Gebäude hinabgestiegen sind.«
    Jon sah das Loch und die Spaten. Die Schlange bewegte sich direkt darauf zu, und als sie die Landefähre passierte, erhielt er einen besseren Eindruck von ihrer Größe. »Sieht Hutch das auch?«
    »Ja.«
    »Das Ding ist ein Monster!«
    »Es ist groß.«
    »Jim, bau eine Verbindung zu Matt auf!«
    »Befehl nicht ausführbar. Das Signal kann nicht in das Gebäude durchdringen.«
    Das Riesenreptil erreichte das in den Schnee gegrabene Loch und hielt inne. Es schaute hinab. Und dann kroch es zu Jons Entsetzen hinein.
    »Jon«, meldete die KI, »Hutch möchte Sie sprechen. Nur Audiokanal.«
    »Hutch, sehen Sie das auch?«, fragte Jon, ehe Hutch Gelegenheit hatte, sich zu melden.
    »Ich bin bereits unterwegs zur Landefähre.«
    »Holen Sie mich ab, ich begleite Sie!«
    »Keine Zeit, Jon. Ich habe ein Zeitfenster, aber ich muss mich schon jetzt ziemlich beeilen.«
    »Hutch, Sie können es nicht allein mit dem Ding aufnehmen!«
    »Ich habe keine Zeit, Jon. Wir werden es schon schaffen. Ich bin bewaffnet.«
    »Matt und die anderen sind auch bewaffnet. Aber ich bezweifle, dass sie es schaffen.«
    »Ich stoße so schnell zu ihnen, wie ich kann.«
    »Das ist keine gute Idee, Hutch!«
    »Welcher Teil meiner Geschichte?«
     
    Jon hatte Matt gesagt, dass er einen Ausflug auf die Oberfläche nicht gerade für ein kluges Unterfangen halte. Nur ein kurzer Groundsidecheck, hatte Matt daraufhin erklärt. Jon hatte sich geweigert, die offizielle Terminologie zu verwenden. Ihm gefiel nicht, dass Matt durch sein Verhalten den Anschein erwecken wollte, dergleichen hätte er sein ganzes Leben lang getan. Matt wäre gewiss gern ein Held gewesen. Aber die Wahrheit lautete, dass niemand auf dieser Mission irgendeine Ausbildung vorzuweisen hatte, die ihn auf derartige Ereignisse hätte vorbereiten können. Außer Hutch, und sie hatte diesen Beruf schon vor zu vielen Jahren aufgegeben.
    »Zwanzig Minuten entfernt«, meldete sie. Ihre Stimme klang vollkommen ausdruckslos. Und Jon wusste, dass sie das

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