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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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müssen erst einige Tests durchführen.«
    »Tja«, sagte er, »ein schnellerer Antrieb als der, den wir haben, wäre ein Geschenk des Himmels.«
    Rudy sah ihm direkt in die Augen. »Cap, das ist kein guter Zeitpunkt für diese Frage, aber wären Sie bereit, wenn die Testphase abgeschlossen ist und wir sicher sind, dass der Antrieb so funktioniert, wie wir es uns wünschen, die erste Mission zu übernehmen?«
    »Ich denke nicht, Rudy«, erwiderte er. »Wenn ich das täte, würde Carrie die Scheidung einreichen. Ich glaube, ich bin an einem Punkt angelangt, wo es Zeit wird, auf die Bremse zu treten.«
    »Wir haben François verloren«, sagte Jon.
    »Tut mir leid, das zu hören. Was ist passiert?«
    Rudy seufzte. »Er ist zu dem Schluss gekommen, dass wir keine Zukunft haben, und hat sich einen anderen Job gesucht.«
    »Als Pilot?«
    »Als Shuttlepilot.«
    »Das ist ein ziemlicher Abstieg.«
    »Die Bezahlung ist vermutlich besser als bei uns«, meinte Rudy.
    »Ja, schätzungsweise schon.« Der Wein wurde serviert. Sie entkorkten die Flasche, schenkten drei Gläser ein und tranken auf die Foundation. Aufeinander. Und auf den Locarno.
     
    Rudy nutzte die Gelegenheit, um die Happy Times zu inspizieren. Die Ingenieure waren nicht gerade erfreut, ihn zu sehen, und sie waren noch weniger erfreut, Jon zu sehen, aber sie brachten sie an Bord, und ihr Teamleiter erklärte, dass sie die ersten Kalibrationstests der QDU vorgenommen hätten. Quantum Disruption Unit. Rudy hatte keine Ahnung, was das war oder wozu diese QDU gut war. Und er hegte den Verdacht, dass es dem Teamleiter ebenso ging.
    »Sie liefert uns den Einstieg«, klärte Jon ihn auf. Er erklärte die Funktion der QDU, die irgendetwas mit der Manipulation des Raums zu tun hatte. Während sie sich unterhielten, trafen die ersten Ergebnisse ein. Jon baute sich vor einer der Anzeigetafeln auf und verfolgte das Geschehen. Gelegentlich blickte er auf und nickte Rudy aufmunternd zu, und nach ungefähr einer halben Stunde zeigte sich ein breites Lächeln auf seinen Lippen. »Es wird funktionieren, Rudy!«, prophezeite er.
    JON SILVESTRIS NOTIZEN
    … glücklichste Tag meines Lebens …
    Sonntag, 29. April

 
     
     
TEIL ZWEI
     
     
Locarno

 
Kapitel 8
     
     
    Hätte Rudy die Möglichkeit gehabt, er hätte die Medien vom Testflug ferngehalten. Aber das war eben ein Ding der Unmöglichkeit. Das Interesse war groß, und die Journalisten drängelten sich im Startbereich und strömten in die Korridore. Die Mediengesellschaften, stets begierig nach Neuigkeiten und bereit, jede Kleinigkeit zu einer Riesenstory aufzublasen, hatten bereits zwei Stunden, bevor Rudy am Ort des Geschehens eintraf, mit ihrer Live-Übertragung begonnen.
    Ebenfalls anwesend waren einige wenige Politiker, die sich für das Projekt einsetzten und tatsächlich schon seit Jahren versuchten, die Regierung davon zu überzeugen, ein interstellares Raumfahrtprogramm sei förderungswürdig. Und natürlich hatte Rudy Plätze für die fünf Vorstandsmitglieder der Foundation reserviert. Hutch und ein paar andere Förderer waren ebenfalls anwesend.
    Die erste Frage war bereits aufgekommen, als die Reporter ihn in der großen Wartehalle entdeckt hatten. »Dr. Golombeck, warum haben Sie Doris entfernen lassen?« Doris war die KI des Testschiffs. Rudy hatte selbstverständlich gewusst, dass das Thema zur Sprache kommen würde. Die Entfernung der KI veranlasst zu haben hatte ihn schon jetzt zu einer Cartoonfigur gemacht: In den Karikaturen wurde er bei dem Versuch abgebildet, Toaster und Leseleuchten vor dem Müllwagen zu retten.
    Er war in Versuchung, darauf hinzuweisen, dass verschiedene religiöse Gruppierungen die Möglichkeit in Betracht zögen, KIs könnten eine Seele haben. Aber von eigensinnigen Wissenschaftlern wurde normalerweise eine weniger sentimentale Haltung erwartet. Eine vernunftbetonte Haltung. Die Voice of Truth hatte geschrieben, ehe man sich versehe, würden »diese schwächlichen Gutmenschen uns in der Weite der Galaxie repräsentieren und allem, was da draußen sein mag, den Eindruck vermitteln, wir wären pflückreif«. Also erklärte er schlicht, sie hätten testweise einige Modifikationen an Doris vorgenommen und wollten nun einmal die Arbeit nicht zweimal machen. Sie werde zudem zur Durchführung des Testflugs nicht benötigt, daher habe er sie ausbauen lassen. Nur für den Fall. Damit konnte er zwar nicht alle Zweifel ausräumen, aber es sollte reichen.
     
    Die Happy Times wartete

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