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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Schülerschaft und ihrer vielen Verdienste zugunsten der Allgemeinheit zuerkannt. Übergeben am 3. Juni 2250. Möge die Wissenschaft immer neue Höhen erklimmen!
    Gravur auf dem Schild am Standort der Landefähre, Thomas MacElroy Highschool, Alexandria, Virginia

 
Kapitel 12
     
     
    Eines konnte man Priscilla Hutchins mit Sicherheit nachsagen: Sie tat niemals etwas nur halb. Sie informierte Matt, dass sie, wenn sie sich schon als Spendenwerberin verdingen würde, Gäste mitbringe. Acht an der Zahl. Ob er dafür sorgen könne, dass sie nahe an der Bühne säßen? Sie gehörten, so sagte sie, zur Show.
    Ohne zu ahnen, was auf ihn zukam oder was sie vorhatte, brachte Matt Hutch und ihre Begleitung im Liberty Club unter. Und so traf Hutch am zweiten Mittwoch im Juni mit einer kleinen Gefolgschaft aus sechs Männern und zwei Frauen ein. Zwei von ihnen erkannte Matt sofort: die britische Schauspielerin und Sängerin Alyx Ballinger und den nervtötenden Herausgeber Gregory MacAllister.
    Hutch schüttelte Matt zur Begrüßung die Hand, stellte ihm alle vor – bei mehreren Namen klingelte es vage – und erklärte ihm, sie freue sich auf den Abend.
    Sie hatten die Wahl zwischen Roastbeef und Teigtaschen, mit Hähnchenfleisch gefüllt, beides mit Broccoli und Kartoffelbrei als Beilagen. Ein Detail, das Matt, aus welchen Gründen auch immer, nie vergessen würde.
    Hutch hatte eine beachtliche Zuschauerzahl angelockt. Ein so großes Publikum hatte sich schon lange nicht mehr eingefunden. Als das Essen beendet war, trat die Clubpräsidentin an das Pult. Zunächst musste Geschäftliches erledigt, der Bericht des Schatzmeisters verlesen und das eine oder andere angekündigt werden. Dann hielt sie inne und blickte hinab zu Hutchs Tisch. »Wie Sie alle wissen«, sagte sie, »haben wir für den heutigen Abend kurzfristig einen anderen Gastredner eingeladen. Heute ist bei uns die ehemalige Direktorin der Einsatzleitung der Akademie für Wissenschaft und Technologie, eine Frau, die sich so weit von zu Hause fortgewagt hat, wie es nur geht. Bitte begrüßen Sie im Liberty Club Priscilla Hutchins!«
    Hutchins erhob sich unter höflichem Applaus, wechselte einige kurze Worte und ein Händeschütteln mit der Präsidentin und nahm ihren Platz am Pult ein. Sie nickte jemandem im Publikum zu, dankte dem Club für die Einladung und legte eine kurze Pause ein, ehe sie mit ihrem Vortrag begann. »Meine Damen und Herren, wir alle wissen, dass das interstellare Raumfahrtprogramm in den Hintergrund getreten ist. Das beruhte nicht auf einer bewussten Entscheidung irgendeiner Person. Es ist schlicht die Folge einer Neuverteilung von Ressourcen. Was bedeutet, dass wir dieses Programm nicht mehr für wichtig halten. Wir wissen jedoch, dass wir irgendwann in den Weltraum zurückkehren müssen. Die Frage, vor der wir nun stehen, lautet, ob wir das selbst tun werden oder ob wir vorhaben, das unseren Enkelkindern zu überlassen.«
    Sie sah sich im Saal um. Ihr Blick traf auf Matt, verweilte kurz und huschte weiter. »Matt Darwin sagte mir, Sie seien Führungskräfte, Geschäftsleute, Anwälte, Architekten, Lehrer, Doktoren, Gemeindevertreter. Dort drüben sehe ich meinen alten Freund Ed Palmer.« Palmer war der Polizeichef von Alexandria. Darwin war überrascht, dass Hutch ihn kannte. »Und Jane Coppel.« Jane führte ein Elektronikgeschäft in Arlington. Hutchins begrüßte noch ein paar andere Leute. Dann: »Ich weiß, solange es Organisationen wie den Liberty Club gibt, ist die Zukunft in guten Händen.«
    Das brachte ihr Applaus ein, und von diesem Moment an hatte sie ihr Publikum im Griff.
    »Wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, habe ich einige Freunde mitgebracht, die ich Ihnen gern vorstellen möchte. Kellie, würdest du bitte aufstehen?«
    Eine Afroamerikanerin in einem bemerkenswerten silbernen Gewand erhob sich. »Die Landefähre der Bill Jenkins steht vor der hiesigen Highschool. Die Jenkins ist ein berühmtes Schiff. Es hat die Rettungsmission nach Lookout angeführt, als die Omegawolke in dem Gebiet eintraf und drohte, die aufstrebende Zivilisation auf dem Planeten auszulöschen. Kellie Collier …«, mit einem Nicken deutete sie auf die Frau in dem Abendkleid, »… war der Captain des Schiffes.«
    Weiter kam sie nicht. Die Leute standen von ihren Plätzen auf und applaudierten. Hutch ließ sie gewähren, ehe sie den nächsten Beifall einheimste: »Eine ganze Zivilisation besteht heute nur noch aufgrund ihrer Tapferkeit und ihres

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