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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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wollte, wie es geschah. Vielleicht. »Ich weiß es nicht genau«, gestand er. »Wir könnten solch einen Durchbruch brauchen. Und ich glaube, das wäre für unseren Bezirk eine einmalige Gelegenheit: Einem Wissenschaftler zu helfen wäre eine gute Reklame.«
    »Das ist alles? Sie werden nicht dafür bezahlt?«
    »Nein, Ma’am. Wenn der Test vorbei ist und alles gut gegangen ist, bekommen Sie die Landefähre zurück, die dann in ihrem historischen Wert noch einmal immens gestiegen sein wird. Dem Schulausschuss wird weltweite Aufmerksamkeit zuteil, und die Dame, die das alles möglich gemacht hat, gibt Interviews auf Black Cat.«
    »Ganz bestimmt.« Sie gab sich bemüht unbeeindruckt. Als würde sie Tag für Tag derartige Gespräche führen. »Können Sie mir garantieren, dass wir die Fähre in dem Zustand zurückbekommen, in dem sie derzeit ist? Können Sie wenigstens garantieren, dass wir sie überhaupt zurückbekommen?«
    »Myra, ich wünschte, ich könnte.«
    Sie aß den letzten Bissen ihres Sandwiches. Den Rest ihres Salats. Eine Kellnerin trat an ihren Tisch. Ob sie eine Nachspeise wünschten?
    Die Gespräche am Nebentisch wurden lauter. Man diskutierte über Politik.
    »Matt«, sagte sie, »warum kaufen diese Leute nicht einfach eine Fähre?«
    »Ich nehme an, sie würden es, wenn sie das Geld hätten. Aber so können wir zum Zug kommen.«
    »Die Landefähre vor der Schule ist nicht neu. Aber sie hat auch jetzt schon einen historischen Wert. Wenn Sie sie nehmen und sie verlieren oder beschädigen, wäre das ziemlich peinlich für uns.«
    Sie verfiel in Schweigen. Dann: »Diese Leute müssen einen Haftungsverzicht unterzeichnen. Sollte irgendetwas passieren, können wir dafür nicht verantwortlich gemacht werden.«
    »Ich bin überzeugt, dass das kein Problem ist.«
    »Okay, Matt. Ich werde sie Ihnen nicht überlassen. Aber ich biete Ihnen ein Geschäft an.«
    »Ein Geschäft.«
    »Ja. Ich werde nächstes Jahr für den Senat kandidieren. Ich möchte, dass Sie mich unterstützen.«
    »Warum sollte sich irgendjemand dafür interessieren, was ich denke?«
    »Ehemaliger Raumpilot. Das hat einiges Gewicht.«
    »Okay«, sagte er. Das war keine große Sache. Peinigend, ja, aber einfach. Er war sicher, ihm würden ein paar nette Worte zu ihr einfallen, ohne dass er die Wahrheit zu sehr verbiegen müsste. »Einverstanden«, sagte er. »Ich werde Ihnen helfen, so gut ich kann.«
    »Gut. Das bedeutet, dass Sie einige Reden werden halten müssen. Und ich will, dass Sie sich gelegentlich zusammen mit mir bei anderen öffentlichen Veranstaltungen zeigen.«
    »Natürlich. Kein Problem.«
    »Da bin ich sicher.« Sie leerte ihr Likörglas. »Außerdem …«
    »Es gibt noch mehr?«
    »MacElroy braucht endlich ein anständiges Labor. Update-Verträge sind nicht so teuer, aber die Apparaturen schon. Und die KI sollte ersetzt werden. Das Schulsystem ist pleite. Wir sind immer pleite.« Sie lächelte. »Es dient einem guten Zweck.«
    »Warten Sie! Sie wollen, dass ich für die Erneuerung Ihres Wissenschaftsprogramms aufkomme?«
    »Ja. Warum sehen Sie mich so an?«
    »Ich …«
    »Vielleicht bin ich nicht die, für die Sie mich halten, Mr Darwin.«
    »Wie viel?«, fragte er.
    Sie dachte darüber nach. »Wir haben uns den Eastman High Complex in Arlington angesehen.«
    »Wie viel?«
    »Eins fünfzig sollte reichen. Wenn nicht, kümmern wir uns um den Rest.«
    »Sie sprechen von einer Menge Geld, Myra.«
    »Ich bin überzeugt, es ist weit weniger, als eine Landefähre kosten würde. Aber wenn Sie das nicht leisten können …«
    »Nein. Lassen Sie mich erst sehen, was ich tun kann!«
    »Hervorragend! Wenn Sie es schaffen, werden wir das Labor nach Ihnen benennen.« Sie sah auf die Uhr und erhob sich. »Das war wunderbar, aber ich muss los, Matt.« Sie dankte ihm für das Essen, für die Gesellschaft und eilte von dannen.
     
    »Sie haben die Landefähre, Matt?«, fragte Silvestri.
    »Noch nicht, Jon. Ich arbeite daran.«
    »Das freut mich. Falls Sie sie bekommen, woher kommt sie?« Er sah aus, als wäre er gerade vom Training zurückgekommen. Shorts, feuchtes T-Shirt, ein Handtuch um den Hals.
    »Das lassen Sie meine Sorge sein. Ich habe eine Frage an Sie, und ich brauche eine ehrliche Antwort.«
    »Natürlich.« Eine Frau tauchte im Hintergrund auf. Jung, schlank, rothaarig, gut aussehend. Und ebenfalls in Sportkleidung.
    »Wird es dieses Mal funktionieren?«
    »Matt, ich kann Ihnen nichts versprechen. Aber, ja, die Chancen stehen gut.

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