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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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zu besuchen.
    »Wer weiß?«, antwortete sie. »Vielleicht.«
    Jeder, dem sie begegneten, wollte wissen, ob der Locarno dieses Mal funktionieren werde.
    Jon zuckte dann unweigerlich mit den Schultern. »Wir werden sehen.«
     
    Ursprünglich hatten sie geplant, sich nach dem Mittagessen in Matts Raum zurückzuziehen, aber im Restaurant lief es so gut, dass sie, mit Erlaubnis des Managements, doch blieben. Leute kamen vom Gang herein, um ihnen die Hände zu schütteln und alles Gute zu wünschen. Rudy kam ebenfalls hereinspaziert und gab eine Runde Getränke aus.
    Janet Allegri rief Hutch an, um ihr Glück zu wünschen. Bei dem Namen klingelte etwas bei Matt, aber er konnte dann doch nicht einordnen, woher er die Frau kannte. Also erklärte ihm Hutch, wer sie war. Sie hatte zu der Mission gehört, die einst die Omegas entdeckt hatte. Sie hatte einen Bericht darüber verfasst, der zum Bestseller geworden war.
    Fremde baten um Autogramme, machten Bilder und stellten ihnen ihre Kinder vor.
    Matt wusste, er hätte das alles genießen sollen. Aber das wäre ihm gewiss leichter gefallen, nachdem festgestanden hätte, dass sie erfolgreich gewesen waren. Die gute Stimmung war verfrüht. »Besser jetzt«, sagte Hutch in einem Anfall eiskalter Ehrlichkeit dazu. »Später gibt es vielleicht keine Gelegenheit mehr.«
    Als drei Uhr näher rückte, verließen sie das Lokal und gingen, gefolgt von Kindern und Reportern, auf ein tieferes Deck und weiter zu ihrem Beobachtungsposten. Dieses Mal war nicht geplant, gute Nachrichten von Pluto von einer berühmten Stimme übermitteln zu lassen – oder wie immer die Botschaft hätte aussehen sollen. Dieses Mal würde einfach nur ein Behelfslämpchen, das in die Instrumententafel eingebaut worden war, aufleuchten, wenn die Transmission einträfe. Das war alles.
    Eine kleinere Menge hatte sich bereits versammelt, und die Anspannung, die zu Beginn gefehlt hatte, war mit einem Mal spürbar. Leute schüttelten ihnen die Hände und machten den Weg frei, als sie eintraten. Eines der Kinder, das auf Jons Stuhl gesessen hatte, machte eilends Platz für ihn. Andere räumten ihre Plätze für Matt und Hutchins.
    Stille senkte sich über den Raum, abgesehen von ein paar geflüsterten Bemerkungen. Sind die sicher, dass das Signal stark genug ist, es bis hierher zu schaffen?
    Ich glaube, mir war nie klar, wie weit Pluto eigentlich weg ist.
    Matts Augen schlossen sich. Er war müde. Nicht schläfrig. Viel zu nervös, um tatsächlich Schlaf finden zu können. Aber seine Energiereserven waren aufgebraucht. Er wollte, dass es endlich vorbei wäre.
    Es war 15.03 Uhr. Noch vierzehn Minuten. Matt überlegte, wie es wohl wäre, die Landefähre nach einem erfolgreichen Test wieder der Schule zu übergeben. Er würde einige Male über der Schule kreisen und sie schließlich unter dem Jubel der Zuschauer an ihrem gewohnten Platz absetzen. Würde aussteigen und jedem die Hand schütteln.
    Er behielt das Bild in seinem Kopf, ging es noch einmal durch, öffnete endlich die Augen. Es war 15.04 Uhr.
    Der Hangar war fast leer. Nur zwei Schiffe waren zu sehen. Während Matt zur Sichtluke hinausstarrte, ohne es überhaupt zu merken, machte jemand ein Bild von ihm. Eine der naturwissenschaftlichen Lehrerinnen der MacElroy. »Sie haben hoffentlich nichts dagegen«, sagte sie und flüsterte, sie wünsche ihm viel Glück. Ein paar Leute hasteten noch zur Tür herein, befürchteten offensichtlich, sie könnten zu spät kommen.
    Er sah sich um und erkannte, dass Hutchins ihn beobachtete. Sie lächelte, als ihre Blicke sich trafen. Formte mit den Lippen tonlos die Worte: Gleich ist es soweit.
    Jon hielt seine Kaffeetasse fest. Er trank nicht, er hielt sich nur daran fest, während sein Blick durch den Raum schweifte, über Matt hinwegglitt, ohne innezuhalten, ohne irgendeine Reaktion. Hinter welcher Fassade er sich zuvor auch versteckt hatte, nun war sie fort. Nun war nur noch eines von Bedeutung.
    Jemand legte Matt eine Hand auf die Schulter und drückte sie. Julie. Sie war vorher nicht hier gewesen. »Hi, Matt«, sagte sie. »Großer Tag, was?«
    Es gab einen Unsicherheitsfaktor. Sie konnten unmöglich genau feststellen, wie weit die Fähre gereist sein mochte. Das Signal konnte bis zu einer Minute früher eintreffen. Oder später. Mehr vermutlich nicht.
    Es konnte jeden Moment so weit sein.
    Alle beobachteten die Signalleuchte.
    Matt kam der kaum hörbare Herzschlag im Boden und in den Schotts zu Bewusstsein, Rhythmen,

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