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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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zurückhaltend auszudrücken, glücklich. Verzückt. Völlig aus dem Häuschen.
    Nun stand Jon neben Rudy im Presseraum der Foundation, während der Direktor einer Gruppe Reporter erklärte, dass nun alles draußen in der ganzen Galaxie in Reichweite sei. »Der Drachenhaufen, der Omikron und die Yakamuragruppe.« Die ganze Galaxie, angefüllt mit Hunderten von Millionen von uralten Klasse-G-Sonnen, acht, neun, zehn Milliarden Jahre alt. Wer konnte schon sagen, was dort draußen wartete?
    Aus der ganzen Welt trafen Einladungen ein, in denen sie gebeten wurden, eine Rede zu halten. Über Nacht war Jon zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten des Planeten geworden. Wo immer er hinging, baten ihn die Leute um Autogramme, machten Bilder von ihm, seufzten angesichts seiner bloßen Anwesenheit leise auf. Eine junge Frau fiel sogar in Ohnmacht; eine andere wollte, dass er seinen Namenszug auf ihre Brust schriebe. Jon war absolut obenauf.
    Unternehmen meldeten sich bei ihm. Maracaibo bot seine Dienste und seine Unterstützung an, ebenso wie Orion, Thor Transport, Monogram und ein Dutzend andere. Ihre Repräsentanten traten täglich in Erscheinung und versuchten, sich an seiner KI vorbeizuschmeicheln. Alle waren daran interessiert zu helfen, wie sie es nannten; alle waren bewaffnet mit Vorschlägen für weitere Tests, mit Lizenzvereinbarungen und »Pakethandelsangeboten zur langfristigen beiderseitigen Zufriedenheit«. Letzteres war Orions Formulierung. Die Repräsentanten der Unternehmen, bei denen es sich nicht selten um Mitarbeiter der gehobenen Ebene handelte, machten ihm ausnahmslos Angebote, die, für Jons Verhältnisse, durchaus großzügig waren. Sie würden nicht ewig bereitstehen, warnten sie, und mehrere ergingen sich nach einem einleitenden Ich dürfte Ihnen das gar nicht erzählen in Andeutungen, denen zufolge die Leute in ihren eigenen Entwicklungsabteilungen bereits an Technologien arbeiteten, die, sollten die Forschungen erfolgreich abgeschlossen werden, den Locarno obsolet machen würden. »Greifen Sie zu, solange Sie noch können, Jon!«
    Jon heftete die Angebote ab, ließ sich seine Arbeit patentieren und informierte jedermann, er würde sich wieder melden.
     
    Jon und Rudy schickten die Landefähre noch ein drittes Mal los, fünfundvierzig Milliarden Meilen weit, ein Dreißig-Sekunden-Ritt hinaus in die Oortsche Wolke, dieses Mal mit einem Schimpansen an Bord. Der Schimpanse kam wohlbehalten zurück. Henry schickte ihn auf eine Rundreise zu den Kometen, sammelte Bildmaterial von der Reise und brachte ihn anschließend zurück in das innere System, wo die Landefähre dann von der Preston geborgen wurde.
    Und schließlich war die Zeit gekommen, einen Testlauf mit einem Menschen auf dem Sitz des Piloten durchzuführen.
    Hutch, vielleicht. »Was meinen Sie, ob sie das tun würde?«, fragte Jon Matt. »Ob sie ihre Lizenz regelmäßig hat erneuern lassen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Matt, der gerade in einem Taxi saß.
    »Okay. Ich werde sie anrufen und es herausfinden. Drücken Sie die Daumen!«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    »Welche, Matt?«
    »Meine Lizenz ist aktualisiert.«
    »Na ja, schon, das weiß ich. Aber ich dachte, Sie wären vielleicht nicht so begeistert über die Aussicht auf eine Reise ins tiefste Weltall. Das ist etwas anderes als durch North Carolina zu springen. Ich meine, die Immobilien und all das, es ist schon lange her.«
    Matt sah gekränkt aus. »Ich würde mich freuen, das zu übernehmen. Falls Sie das Risiko eingehen wollen, einen Mann zu beauftragen, der sich auf Geschäftsgebäude und dreigeschossige Wohngebäude ohne Fahrstuhl spezialisiert hat.«
    Mist. »Sie wissen, wie ich es gemeint habe, Matt.« Das Taxi passierte eine Wolkenbank.
    »Natürlich.« Er grinste, und dann mussten beide lachen.
    »Viel Geld gibt es dafür nicht«, sagte Jon abschließend.
     
    Für Matt war es ein großartiger Augenblick. Etwa einen Monat später, am Dienstag, den 21. August 2255, flogen Jon und er an Bord der MacElroy Highschool- Landefähre zum Neptun hinaus. Der Flug dauerte nur ein paar Sekunden. Von dem Planeten, der sich an irgendeiner anderen Stelle seines Orbits befand, war nichts zu sehen. Aber Henry zeigte ihnen eine trübe Sonne, aus dieser Entfernung kaum mehr als ein heller Stern, und versicherte ihnen, sie hätten das Zielgebiet erreicht. Jon und Matt schüttelten einander die Hand und kehrten nach Hause zurück. Wieder wurde die Fähre von Rudy und der

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