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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Preston ist startbereit«, versicherte man ihm. »Es kann losgehen, wann immer Sie es auch sind.«
    Gegen vier Uhr ging Jon hinunter ins Quarter Moon und gönnte sich ein Frühstück aus Kaffee, Schinken, Rührei und frittierten Kartoffelspalten. Er wollte gerade gehen, als Rudy hereinkam. »Konnte nicht schlafen«, erklärte Rudy.
    »Ich auch nicht.«
    Rudy begnügte sich mit einem Kaffee. Auf der anderen Seite des Raums hielt eine Gruppe Chinesen eine Art Feier ab. Da wurden Reden geschwungen, und dann und wann brandete Applaus auf.
    Rudy fing an, laut über die Zukunft der Foundation nachzudenken. Darüber, dass der Locarno alles verändere. Dass dieses neue Antriebssystem die Vorstellungskraft der Menschen beflügele. Rudy sagte, er zumindest erhoffe sich dies. Und schließlich war es fünf Uhr dreißig, und sie beendeten ihr Frühstück und gingen hinunter in die Einsatzzentrale. Noch immer tat derselbe Offizier dort seinen Dienst. Er blickte auf, als sie hereinkamen. »Noch nichts, Dr. Silvestri«, meldete er.
    Natürlich nicht. Es war noch recht früh.
    Fünfzehn Minuten später tauchte der Leiter der Einsatzzentrale auf. Er kannte Rudy, sagte ihm, er freue sich, ihn zu sehen, und wünschte Jon viel Glück.
    Jon war froh, dass um diese Zeit kaum jemand hier war. Vor all diesen Leuten zu stehen und auf eine Transmission zu warten, die nicht eintreffen wollte, hatte ihm tiefes Unbehagen bereitet. Es war der beschämendste Augenblick seines bisherigen Lebens gewesen.
    Die Uhr wanderte weiter. 5.58 Uhr. Null Sekunden.
    Und kroch weiter.
    5.59.
    Und fünf nach sechs.
    Rudy sah John an. Seine Lippen zuckten. »Wieder nichts.«
    »Nein«, widersprach Jon. »Ich bin sicher, dieses Mal werden wir sicher mit guten Nachrichten rechnen dürfen.«
    »Wie«, fragte Rudy, »kann keine Nachricht eine gute Nachricht sein?«
    Jon dachte über seine Frage nach. »Hatten Sie vor, die Station heute zu verlassen?«
    »Ja«, sagte er. »Hat keinen Sinn, länger hier zu bleiben.«
    »Wie wäre’s, wenn Sie doch noch ein bisschen blieben?«
    »Warum?«
    »Ändern Sie Ihre Reservierung, und bleiben Sie zum Mittagessen!«, schlug Jon vor. »Geht auf mich.«
    »Was verschweigen Sie mir, Jon?«
    »Ich denke, Sie werden heute Nachmittag hier sein wollen.«
    »Oh«, sagte Rudy, und Jon konnte sehen, wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte. »Sie glauben also, die Nachricht verspätet sich wieder, ja?«
    »Davon gehe ich aus, ja.«
    Rudys Miene hellte sich sichtlich auf. »Oh!« Die Landefähre hatte ihren Transit zum Pluto (oder wohin auch immer) gestern um 9.03 Uhr angetreten. Die Transmission hätte um 15.17 Uhr eintreffen müssen. Sie war aber erst fast acht Stunden später eingetroffen. »Die Fähre ist also weiter gekommen, als wir gedacht haben.«
    »Das ist meine Vermutung.«
    »Viel weiter sogar.« Jon saß schweigend da, während Rudy sich nach einem Stück Papier umschaute, einen Notizblock fand und hektisch zu schreiben begann. »Das Signal ist wann eingetroffen? Elf Uhr?«
    »23.07 Uhr.«
    »Also hat es etwas mehr als vierzehn Stunden bis hierher gebraucht.«
    »Entweder das, oder es war eine Fehlfunktion.«
    »Vierzehn Stunden. Mein Gott! Wenn das der Fall ist, dann ist dieses Ding ungefähr dreißigmal so schnell wie der Hazeltine! Jon, das ist unfassbar!«
    »Wir kennen die Details noch nicht. Es könnte auch sein, dass der Sprung selbst mehr Zeit erfordert hat. Aber wenn die Fähre eine solche Entfernung tatsächlich in sechs Sekunden geschafft hat …«
     
    Rudy und Jon waren in der Einsatzzentrale, als die Transmission eintraf. MacElroy Landefähre meldet Ankunft. Es war 13.33 Uhr. Transmissionszeit: vierzehn Stunden und eine Minute.
    Beinahe auf den Punkt genau.
    BIBLIOTHEKSEINTRAG
    NEUES ANTRIEBSSYSTEM ERFOLGREICH GETESTET
    … die Fähre beinahe 9 Milliarden Meilen von der Erde weggeführt. Ersten Berichten zufolge betrug die dazu benötigte Zeit sechs Sekunden. Ein normales interstellares Schiff hätte zweieinhalb Minuten gebraucht, um die gleiche Distanz zurückzulegen. Silvestri gab zu, von dem Ergebnis, das alle Erwartungen übertroffen habe, überrascht worden zu sein.
    Science Today, 15. Juli

 
Kapitel 16
     
     
    Ein zweiter Test verlief störungsfrei und bestätigte Jons Schlussfolgerungen: Der Locarno war weitaus effizienter, als die ursprünglichen Berechnungen hatten erahnen lassen. Ein locarnobetriebenes Schiff konnte dreihundert Lichtjahre an einem einzigen Tag zurücklegen. Jon war, um es

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