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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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besser sein als jetzt. Beinahe jeden Tag hatte er einen Auftritt als Redner, und dieser Tag, der gerade zu Ende ging, war verlaufen wie alle anderen auch. Er war beim Baltimore Rotary aufgetreten, und jeder dort hatte getan, als seien sie die besten Freunde oder wären es zumindest bald. Die Leute hatten ihn gefragt, wie der Antrieb funktioniere, und ihre Blicke hatten sich verschleiert, sobald er versucht hatte, ihnen eine Erklärung zu liefern (Er hatte sich eine einfache Erklärung zurechtgelegt, die er mit einem Haus mit vielen Korridoren zu illustrieren pflegte, aber das schien auch nichts zu ändern). Sie erklärten ihm, er sei brillant. Ein großartiges Gefühl. Schwer, bei all dem bescheiden zu bleiben. Aber er versuchte es; trotzdem mischte er sich an jedem dieser Abende unter die Zuschauer, gab Autogramme und genoss die allgemeine Aufmerksamkeit. Die Leute bestanden darauf, ihn zu einem Drink einzuladen. Sie stellten ihn ihren Freunden vor. Erzählten ihm, dass sie von jeher der Ansicht gewesen seien, die Raumfahrt sei zu langsam. Nicht, dass man selbst je dort draußen gewesen ist, Sie verstehen. Aber es sei nun einmal an der Zeit gewesen, dass jemand ein bisschen Tempo mache. Interessante Frauen traf Jon überall bei seinen öffentlichen Auftritten. Zu viele, als dass er sich nur zu einer Einzigen hätte hingezogen fühlen können. Also ging er selten allein nach Hause, konnte aber das Gefühl nicht abschütteln, dass, trotz allem, etwas fehlte.
    Die Potomac Islands waren hell erleuchtet, und Boote tüpfelten den Fluss. Das Taxi setzte ihn am Franklin Walkway ab, und er schlenderte hinaus zum Pier. Kleine Händler gingen eifrig ihrer Arbeit nach, verkauften Souvenirs, Sandwiches und Luftballons.
    Jon fand eine freie Bank, nahm Platz und legte die Füße aufs Geländer. All das verdankte er Henry. Und in weit geringerem Umfang Matt und Priscilla. Die Gelegenheit, Matt einen Gefallen und damit seinen Dank zu erweisen, hatte er bereits genutzt. Nun sollte er sich eine Möglichkeit einfallen lassen, Hutch ebenfalls zu danken.
    Und Rudy.
    Er starrte hinaus auf den Potomac.
    Jetzt wollte ihm jeder ein Schiff überlassen. Ihm stünde eine ganze Flotte zur Verfügung, sollte er sie brauchen.
     
    Am Morgen rief er Rudy an. »Ich möchte kurz etwas mit Ihnen besprechen.«
    »Gern.« Rudy sah nicht so aus, als fühle er sich wohl. Natürlich musste er wissen, dass Jon mit Angeboten überhäuft worden war. Vermutlich dachte er, die Foundation wäre nun aus dem Rennen. »Was kann ich für Sie tun, Jon?«
    »Matt und ich haben uns über den nächsten Schritt unterhalten. Möchte die Foundation sich daran beteiligen?«
    »Ja.« Kein Herumgerede. »Auf jeden Fall. Was haben Sie denn vor?«
    »Wir haben uns über einen Langstreckenflug unterhalten. Sirius oder so. Dafür brauchen wir ein Schiff.«
    Rudy war in seinem Büro, und im Hintergrund erklang leise Pianomusik. »Sie können die Preston haben, wenn Sie wollen.«
    »Das Angebot würde ich sehr gern annehmen.«
    »Ernsthaft? Die Unternehmen der freien Wirtschaft haben sicher Besseres zu bieten.«
    »Wollen Sie mich etwa überreden, eines dieser Angebote anzunehmen, Rudy?«
    »Nein, nein«, erwiderte der sofort. »Ganz bestimmt nicht! Klar, die Preston gehört Ihnen. Aber ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt, dass wir keinen Piloten haben.«
    »Ich habe einen.«
    »Wen?«
    »Matt.«
    »Matt? Jon, Matt ist Immobilienmakler.«
    »Ja. Geschichtsträchtig, nicht wahr?«
    Rudy ließ Jon sein Missfallen spüren. Dann seufzte er. »Sirius? Sie wollen wirklich zum Sirius?«
    »Wir wissen es noch nicht. Das war nur eine spontane Idee meinerseits.«
    »Ah so. Klar.« Anscheinend wusste Rudy nicht so recht, was er sagen sollte.
    »Ich habe noch eine Frage.«
    »Ja?«
    »Würden Sie uns gern begleiten?«
    Damit hatte Rudy offensichtlich nicht gerechnet. »Jon, seit ich das Solarsystem das letzte Mal verlassen habe, sind Jahre, Jahrzehnte vergangen.«
    »Soll das heißen, Sie wollen nicht?«
    »Nein, oh nein! Ganz und gar nicht. Ich wüsste nur nicht, wie ich von Nutzen sein könnte.«
    »Sie müssen nicht von Nutzen sein, Rudy. Nur mitkommen. Der Reise wegen.«
    Normalerweise behielt Rudy seine Gefühle für sich. Aber nun breitete sich ein gewaltiges Grinsen in seinem Gesicht aus. »Na, dann, ja, sicher, auf jeden Fall!« Aber dann runzelte er die Stirn.
    »Was ist los?«
    »Wir brauchen zusätzliche Mittel, um die Preston zu überholen und den Antrieb zu installieren.«
    »Ich

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