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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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und in frische Kleider zu schlüpfen, aber Rudy hatte es eilig, und so machten sie sich auf den Weg.
    Die Preston war kein sehr beeindruckender Anblick. Sie war schon zu lange im Dienst, zerschlagen von zu vielen Felsbrocken, zerkratzt von zu viel kosmischem Staub. Ein paar Gerätschaften, die an Scanner erinnerten, waren auf dem Bug angebracht worden. Dabei handelte es sich jedoch um Verwürfler, die für die Manipulation des Raum-Zeit-Kontinuums benötigt wurden, die einen Keil hineinschlagen würden, der es dem Schiff erlaubte, zwischen den Dimensionen zu reisen.
    Die Worte PROMETHEUS FOUNDATION prangten zusammen mit dem Logo der Organisation, einer Lampe und einer Flamme, auf dem Rumpf. »Angemessen«, bemerkte Rudy, als er durch ein sechs Meter breites Portal zu dem Schiff hinausblickte.
    »Was?«
    »Prometheus. Der den Menschen das Feuer gebracht hat.«
    Jon erschien in der Hauptluke, winkte und lief durch die Fahrgaströhre zum Korridor. Er strahlte übers ganze Gesicht. »Schön, euch zu sehen, Leute!«, begrüßte er sie. »Matt, ich glaube, Ihr neues Schiff wird Ihnen gefallen!«
    »Ist sie startbereit?«, fragte Matt.
    »Es müssen noch ein paar Schrauben angezogen werden und was nicht alles. Aber, ja, es ist alles bereit.«
    »Können wir sie uns ansehen?«, erkundigte sich Rudy.
    »Natürlich.« Jon trat zur Seite, damit Rudy die Röhre als Erster betreten konnte.
    »Wunderschönes Schiff!« Rudys Augen traten buchstäblich aus den Höhlen. Die Röhre war transparent, und sie konnten auf die Docks hinaussehen. Die Preston war mit magnetischen Klammern gesichert.
    Nur ein weiteres Schiff war derzeit im Hafen. Platz war hingegen für achtzehn Schiffe.
    »Es hat eine Zeit gegeben«, sagte Matt, »da war es hier voll.«
    Rudy zauberte ein Aufzeichnungsgerät hervor und machte Bilder von der Preston und von Matt und Jon, ehe er Matt das Gerät gab, um mit Jon für weitere Bilder zu posieren. »Ich habe hier oben eine Menge Zeit verbracht«, erzählte er. »Ich war ja auch durchaus schon einige Male an Bord der Preston. Aber das hier, diese Reise, diese Mission – das ist etwas anderes!«
    Matt klopfte ihm auf die Schulter, und sie gingen durch die Luke aufs Schiff. Matt war während der Umbauarbeiten bereits an Bord gewesen, hatte sich mit den Steuerelementen vertraut gemacht, ein freundschaftliches Verhältnis zu Phyllis, der KI, hergestellt und konnte den Start nun kaum mehr erwarten.
    Rudy ging auf die Brücke und setzte sich auf den Platz des Piloten. »Wie lange, sagten Sie, wird der Flug in unser Zielgebiet dauern?«
    »Nach Alioth?«, fragte Jon.
    »Ja.«
    »Fünfeinhalb Stunden.«
    »Mein Gott, ich kann es immer noch nicht fassen. Früher hat das …«, er zog sein Notizbuch zurate, »… über eine Woche gedauert.«
    Matt war vor etlichen Jahren einmal dort gewesen. »Acht Tage«, sagte er, »zwei Stunden und elf Minuten im Transit.«
    Rudy fühlte sich pudelwohl. »Wie lange würde es dauern, Alpha Centauri zu erreichen?«
    »Etwa zwanzig Minuten«, sagte Matt. »Nicht ganz, vermute ich.«
     
    In dieser Nacht war Matt zu aufgeregt zum Schlafen. Schon um fünf stand er auf, nahm sich beinahe zwei Stunden Zeit zum Frühstücken, sprach mit einigen Reportern, trank im Cappy’s einen Kaffee mit Rudy und rief Jon, der bei den Technikern war. »Wenn sie jetzt noch nicht fertig sind«, bemerkte er, »ist das kein gutes Zeichen.«
    Aber Jon war bester Stimmung. »Ist nicht deren Schuld«, sagte er. »Bei so etwas wird man nie ganz fertig.«
    Antonio Giannotti schlenderte in das Restaurant. Matt erkannte ihn auf Anhieb. Er hätte ihn sogar erkannt, hätte Rudy ihn nicht auf sein Kommen vorbereitet. Giannotti war ein muskulöser Mann von durchschnittlicher Größe, hatte ein zerfurchtes Gesicht und die Art von Bart, wie sie vom Typ »verrückter Wissenschaftler« sicherlich bevorzugt wurde. In seinen Sendungen wirkte er größer. Dr. Science, eine Rolle, für die er stets in einen weißen Laborkittel geschlüpft war, wurde seinerzeit aus Rom gesendet, seiner Heimatstadt. Er sah nicht viel älter aus als zu jener Zeit. Rudy winkte ihn herbei, stellte ihn vor, und Matt stellte fest, dass er in seiner Gegenwart eine gewisse Scheu empfand.
    Was war aus Dr. Science geworden? Eines Tages – Matt war ungefähr dreizehn gewesen – war er plötzlich nicht mehr da gewesen.
    »Das war ein Job ohne Zukunft«, erklärte Antonio. »Damals ging es von da aus einfach nicht mehr weiter.«
    »Ich hätte gedacht, Sie

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