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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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braunen Zwerg entdeckt hatte, den Partnerstern der Sonne. Antonio hatte auch Nok besucht, kurz nachdem Kaminsky seinen Krieg gegen bürokratische Gleichgültigkeit aufgenommen und klar Stellung bezogen hatte. Ein Punkt, der Hutch Schuldgefühle bereitete, weil sie selbst zu den Bürokraten gehört hatte, die der Ansicht gewesen waren, man solle außerirdische Zivilisationen in Ruhe lassen, gleich, was auch immer sie täten. Aber Antonio hatte die Öffentlichkeit an Bord geholt, so, wie die Öffentlichkeit auch an Bord gewesen war, als die Akademie ausgezogen war, die Goompahs zu retten.
    Es sah aus, als hätte die Preston den richtigen Journalisten an Bord.
    »Dreißig Sekunden«, meldete Matt.
    Um 11.48 Uhr, Washingtonzeit, machte die Preston den Sprung. Hutch sah gerade den Mond an, als er plötzlich nicht mehr da war.
     
    Der Übergang erfolgte beinahe nahtlos. Hutch war eine leichte Übelkeit während des Transits gewohnt. Aber dieses Mal gab es nur kurz ein Druckgefühl in den Ohren, so, als hätte der Atmosphärendruck sich vorübergehend verstärkt. Dann war auch das vorbei, und Hutch blickte hinaus in die totale Finsternis, die Matt ihr beschrieben hatte.
    »Alles okay da hinten?«
    »Alles bestens«, antwortete Jon. »Übergang abgeschlossen?«
    »Das ist er. Willkommen im …« Er verzog das Gesicht. »… wo auch immer. Jon, du musst dir einen Namen für diesen Ort ausdenken!«
    »Wir werden ihn nach Henry benennen.«
    »Barberraum?«, fragte Matt nach. »Ich glaube, das wird nicht funktionieren – hört sich zu sehr nach Frisörsalon an.«
    »Tja, scheint also wohl nicht die beste Wahl. Na ja, darüber können wir später noch nachdenken. Können wir die Gurte abnehmen?«
    »Nur zu«, meinte Matt. »Hat jemand Hunger?«
    Es war Mittagessenszeit.
    AGENTURMELDUNGEN
    RAUMSCHIFF TESTET NEUES ANTRIEBSSYSTEM
    Die Phyllis Preston hat vor wenigen Minuten die Orbitalstation Union in Richtung Alioth, einundachtzig Lichtjahre von der Erde entfernt, verlassen. Das Besondere an diesem Flug ist, dass die Preston, wenn alles gut geht, noch an diesem Abend zurückkehren wird.
    Wir haben gesehen, wie das Schiff am Nachthimmel verschwunden ist. Niemand kann derzeit sicher sein, dass alles so läuft wie geplant, denn eine Kommunikation mit den Leuten an Bord der Preston wird erst wieder nach ihrer Rückkehr möglich sein. Normalerweise verfügen Raumschiffe über eine Einrichtung, die als Hyperlink bezeichnet wird und überlichtschnelle Kommunikation ermöglicht. Aber die Preston wäre, so die Antriebseinheit ordnungsgemäß funktioniert, schneller als eine Hyperlink-Transmission. Also müssen wir einfach abwarten, was passiert.
    Jack Crispee in der Jack Crispee Show, Dienstag, 18. September

 
Kapitel 18
     
     
    Fünfeinhalb Stunden bis Alioth. Es war einfach undenkbar.
    Antonio konnte gar nicht aufhören, darüber zu sprechen. Hutch schien kaum fassen zu können, wie anders der transdimensionale Flug aussah, dass der Nebel verschwunden war, dass die Navigationslichter, die sonst in die Nacht leuchteten, bis sie verblasst waren, nun schlicht von der Finsternis verschluckt wurden. Jon betonte wieder und wieder, was Henry Barber verpasst habe und wie schade es sei, dass er nicht ein bisschen länger gelebt habe.
    Nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten Fährenflugs war die ganze Welt davon ausgegangen, dass Rudy federführend an den Testläufen des Locarno beteiligt sei. Und dieser Eindruck hatte sich verstärkt, als bekannt geworden war, dass der erste Flug mit einem bemannten Schiff von der Phyllis Preston unternommen werden sollte, dem einzig verbliebenen Schiff der Foundation. Rudy war wochenlang von Leuten angerufen worden, die ein spezielles Schwarzes Loch näher untersuchen wollten oder einen Nebel oder das Zentrum der Galaxie selbst. Einige hatten sich sogar erkundigt, ob nun auch intergalaktische Flüge in Reichweite seien.
    Avril Hopkinson von Media Labs hatte Rudy nach der Reichweite des Locarno gefragt und vorgeschlagen, neue Schiffe zu bauen, die auf die Besonderheiten dieses Antriebssystems ausgelegt sein sollten, statt es einfach in vorhandene Schiffe einzubauen. Media Labs, so hatte er gesagt, sei bereit, für die Kosten aufzukommen.
    Für Rudy war dies eine glorreiche Zeit gewesen. Er hatte den Chef gespielt, hatte vor allzu extravaganten Plänen gewarnt, gemahnt, immer nur einen Schritt nach dem anderen zu unternehmen. Ich melde mich dann, wenn unsererseits Überlegungen dieser Art

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