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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Schiff mit Tor an Bord zu einem Klasse-F-Stern aufgebrochen, dessen Katalognummer auf 97 endete. Zumindest an diese beiden Endziffern erinnerte Hutch sich noch. Es war immer noch unterwegs zu diesem Stern, und man rechnete damit, dass es in etwa 170 Jahren eintreffen würde. »Ich weiß nicht, ob Sie in dem Punkt auf dem Laufenden sind«, sagte sie, »aber die Funksignale des Chindi konnten zu einem Stern in der Nähe des Adlernebels verfolgt werden.«
    Rudy legte einen Finger an sein Display. »Makai 4417«, sagte er.
    »Ich schlage vor, einen Blick darauf zu werfen«, meinte Hutch.
    Rudy nickte. »Das wollte ich selbst auch schon anregen.«
    Matt zuckte mit den Schultern. »Okay, einverstanden.«
    »Wo wollen wir außerdem noch hin?«, fragte Jon.
    Rudy konsultierte seine Notizen. »Da draußen gibt es noch ein altes Rätsel.«
    »Das wäre?«, fragte Matt.
    Rudy deutete auf eines der Bilder an der Wand. Das Motiv sah aus wie ein Universitätsgebäude, zwei Stockwerke hoch, massenweise Glas, ordentlich gepflegtes Gelände. »Das ist das Drake Center in Cherry Hill, New Jersey, etwa 2188.«
    »SETI«, sagte Matt.
    »Der einzige Ort, an dem je ein eindeutig außerirdisches Signal aufgefangen wurde.« Ein breites Lächeln lag auf seinen Lippen. »Ich glaube, der Mann, der damals zuständig war, hieß auch Hutchins.«
    Matt und Jon sahen sie fragend an.
    »Mein Vater«, sagte sie.
    »Wirklich?« Matt schüttelte den Kopf. Ob er je wieder aus dem Staunen herauskäme? »Kein Wunder, dass Sie Pilotin geworden sind!«
    »Er war dagegen. Aber das ist eine andere Geschichte.«
    »Das Signal stammte von Sigma 2711, etwa vierzehntausend Lichtjahre entfernt.«
    »Und sie haben es nie wieder empfangen«, sagte Matt.
    »Es kam sporadisch herein«, entgegnete Rudy. »Über einen Zeitraum von etwa fünfzehn Jahren. Dann verstummte es. Wir waren imstande, es zu übersetzen. Hallo, Nachbar. So was in der Art.«
    »Sigma 2711 ist ein Klasse-G-Stern, ein bisschen älter als die Sonne und ein bisschen größer. Auch als FTL verfügbar war, war das System noch zu weit entfernt, um eine Mission hinzuschicken. Aber wir haben eine Antwort gesendet. Hallo da draußen. Wir haben die Botschaft erhalten.« Er schüttelte den Kopf. »Sie wird in etwa vierzehntausend Jahren dort eintreffen.«
    Hutchs Vater war von jeher Optimist gewesen.
    »Okay.« Jon amüsierte sich offenbar prächtig. »Ja. Wirklich wunderbare Vorschläge!«
    Damit hatten sie zwei Zwischenstationen festgelegt, blieb noch, sich auf eine weitere zu einigen. Ungefähr in einer Entfernung von zweiundzwanzigtausend Lichtjahren.
    »Da gibt es ein Schwarzes Loch.« Jon stand auf und zeigte es ihnen auf einer der Karten. »Es ist etwa sechstausend Lichtjahre vom Zentrum entfernt.«
    »Tenareif«, meinte Rudy.
    »Warum wollen Sie ein Schwarzes Loch ansteuern?«, fragte Matt.
    Rudy war so aufgeregt, er konnte sich kaum noch zügeln. »Ich wollte so etwas schon immer einmal sehen!«
    Hutch konnte nicht anders, sie musste lachen. »Warum?«
    »Weil ich nie imstande war, den Bildern einen Sinn abzuringen. Wie ist das, wenn man wirklich dort ist? Ich meine, wie fühlt es sich an? Guckt man dann wirklich in ein Loch im Raum?«
    »Nun denn«, meinte Jon und setzte sich wieder. »Alle einverstanden?«
    »Hört sich nach einem Höllenritt an«, kommentierte Matt.
     
    Nach Tors Tod hatte Hutch eine Phase tiefster Trauer durchgemacht. Bei ihren Vorträgen gab es stets irgendjemanden, der versuchte, ihr näherzukommen, aber sie hatte kein Lust mehr auf emotionale Bindungen. Maureen hatte ihr Vorhaltungen gemacht, ihr erklärt, sie entwickele sich zu einem unsozialen Wesen, und sie gefragt, wann sie aufhören wolle, sich unter dem Bett zu verstecken.
    Irgendwann hatte Hutch wieder angefangen auszugehen. Nichts Ernstes. Abendessen und Theater. Gelegentlich hatte sie einen ihrer Begleiter mit in ihr Bett genommen. Aber das war alles mehr oder weniger akademisch geblieben. Sie machte eine zweite Phase durch, eine, in der sie sich aktiv nach einem anderen Tor umgeschaut hatte. Sie war schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es keinen zweiten Tor gebe. Abendessen und Theater. Und vielleicht eine Nacht. Das war aus ihrem Leben geworden.
    Als die letzten zwei Wochen vor dem Abflug angebrochen waren, gehörten drei Männer mehr oder weniger zu ihrem Leben. David, Dave und Harry. Der Gedanke, sie hätte auch Dave Calistrano, einen leitenden Mitarbeiter am Smithsonian, für sich gewinnen können,

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