Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
weiter!«
    »Gut. Schön. Für die Akten, Matt, wenn Rudy will, dass ich es lasse, muss er es mir nur sagen, und ich lasse es dann auch!«
    »Nein! Nein, bitte! So habe ich das überhaupt nicht gemeint!«
    »Was haben Sie denn dann gemeint?«
    »Ich wollte nur sichergehen, dass Sie sich bei der Sache wohl fühlen.«
    »Bis vor wenigen Minuten war das durchaus der Fall.«
    »Okay.« Er atmete tief durch und räusperte sich. Nun, da dieser Punkt abgehakt war: »Bevorzugen Sie eines der Schiffe?«
    »Die Preston.« Sie war älter. Wie sie selbst. Und vertrauter.
    »Okay. Übrigens, haben Sie schon gehört, dass Antonio wieder dabei sein wird?«
    »Nein«, sagte sie. »Worldwide überlässt ihm die Story?«
    »Er sagt, er sei der Einzige, der den Job übernehmen wolle. Wie groß die Sache auch sein mag, sieben oder acht Monate auf einem Schiff finden bei den anderen Reportern wenig Anklang. Das jedenfalls sagt Antonio.«
     
    Jon meldete Fortschritte bei der Bestimmung des Sprungziels. »Beim ersten Sprung werden wir unser Ziel immer in erheblichem Ausmaß verfehlen«, sagte er, »weil wir so enorme Distanzen zurücklegen. Aber wir sollten imstande sein, ein zweites TDI zu initiieren und das Ziel mit hinreichender Genauigkeit zu treffen.« TDI, transdimensionales Interface, der Fachterminus für die Sprünge. »Wir werden auch eine Hypercommanlage haben.«
    Jon und Matt zogen mit der Preston los, flogen in einem Wimpernschlag zum Jupiter und im nächsten zum Uranus. In beiden Fällen kehrten sie innerhalb einer Entfernung von vierhunderttausend Klicks zum jeweiligen Ziel in den normalen Raum zurück. Auf kurze Distanz war der Antrieb so exakt wie der Hazeltine. Sogar ein bisschen besser.
     
    An einem trostlosen, außergewöhnlich kalten Tag Anfang November saßen alle Missionsteilnehmer im Konferenzraum der Foundation, um ihre Mission zu planen. Die Wände waren bedeckt von Sternkarten und Bildern von überlichtschnellen Schiffen, die über den sternenfunkelnden Himmel glitten.
    Die Mordecai-Zone verbarg sich hinter ausgedehnten Zusammenballungen aus Staub, enormen Wolken, bisweilen Lichtjahre groß, die um das galaktische Zentrum kreisten. Nach allem, was sie wussten, mochte sich der Ursprung der Omegas im Zentrum einer dieser Wolken befinden. Oder in einem Haufen künstlicher Module. Wer konnte das schon mit Sicherheit sagen?
    »Wir haben pro Sprung eine maximale Reichweite von ungefähr siebentausend Lichtjahren«, erklärte Jon. »Vielleicht auch ein bisschen mehr. Noch einmal: Es ist schwer, verlässliche Angaben zu machen, solange wir es nicht versucht haben. Das bedeutet, wir werden einige Zwischenstationen haben. Wir können den direkten Weg nehmen, oder wir nutzen die Gelegenheit zu einer Besichtigungstour.«
    Besichtigungstour. Das weckte Rudys Aufmerksamkeit. »Was schwebt Ihnen vor?«
    »Wir dachten, wir könnten vielleicht den Wildentenhaufen besuchen«, trug Matt ihre Überlegungen vor. »Haufenweise Sterne auf engem Raum. Der Himmel dort sieht spektakulär aus.«
    Jon nickte. »Einen Mikroquasar gibt es dort auch. Ist ein kleiner Umweg, aber es könnte interessant sein, das aus der Nähe zu sehen.«
    Rudy gluckste. »Ich glaube nicht, dass wir allzu nahe heranwollen.« Er sah sich zu Hutch um. »Was meinen Sie, Priscilla?«
    »Ich?« Sie lächelte. »Es gibt einen Ort, den ich gern besuchen würde.«
    »Und der wäre?«
    »Er liegt auf dem Weg.«
    »Okay«, sagte Matt und wartete darauf, dass sie zum Punkt kam.
    »Es wäre eine Gelegenheit, ein Rätsel zu lösen.«
    »Welches Rätsel?«, fragte Matt.
    »Das Rätsel um den Chindi.«
    »Oh ja, da waren Sie auch dabei, nicht wahr?«
    Sie gab sich Mühe, wenigstens bescheiden auszusehen. »Das macht mir immer noch zu schaffen.« Der Chindi war ein automatisches Schiff, das sich mit hoher Geschwindigkeit, jedoch unterhalb der Lichtgeschwindigkeit von einem System zum nächsten bewegte, anscheinend auf der Suche nach Zivilisationen und Gott allein wusste nach was noch. Wenn es ein lohnendes Ziel ausmachte, hinterließ es getarnte Satelliten, um das Objekt zu überwachen und aufzuzeichnen: Das Schiff selbst war enorm groß, bei weitem das größte künstliche Objekt, das Hutch selbst je gesehen hatte (es sei denn, man zählte die Omegas zu den künstlichen Objekten). Abgesehen davon, dass das Schiff ein ausgedehntes Kommunikationsnetzwerk schuf, sammelte es auch Artefakte und fungierte als reisendes Museum.
    Während man es seinerzeit untersucht hatte, war das

Weitere Kostenlose Bücher