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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
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nur Hund oder Katze, und sie sangen wie die Vögelchen. Vorausgesetzt, es ging darum, sie zum Singen zu bringen. Manchmal ging es ja nur um die Folter. Dann war das Singen auch keine Erlösung.
    Sie sah zu ihm hoch. Glänzender Schnodder lief ihr aus der Nase. Und aus ihren Augen Mascara-Tränen.
    Sie zu foltern hatte ihn erregt. Er nahm sein Messer und durchschnitt die Plastikbänder um ihre Fußgelenke und zog ihr dann Hose und Slip hinunter.
    «Nicht!», sagte sie. «Bitte nicht.»
    Groh schaute in den Rückspiegel. «Was machst du da?»
    Er zerrte heftig an ihren Sachen. Endlich kriegte er die Hose von den Beinen herunter.
    «Ya sechas viebu etu zirnuyu svinyu.»
    Ich ficke dieses fette Schwein.
    «Lass sie in Ruhe», sagte Groh.
    Er öffnete die Gürtelschnalle.
    «Ich meine das ernst», sagte Groh.
    Er knöpfte sich die Jeans auf. Groh trat auf die Bremse. Fuhr den Wagen auf den Seitenstreifen. Drehte sich rum und richtete die Pistole auf Bulgakovs Stirn.
    Bulgakov lächelte. Das hatte Groh bisher nur äußerst selten zu sehen bekommen.
    «Du willst mich erschießen? Direkt an der Straße? Im beschissenen Oklahoma?»
    «Zieh sie wieder an. Sofort.»
    Er zuckte mit den Schultern. Knöpfte sich die Jeans zu.
    Groh legte die Waffe weg und fuhr zurück auf den Highway. Beim Ausziehen hatte Bulgakov ihre Hose auf links gewendet und musste sie jetzt wieder auf rechts drehen. Dabei merkte er, wie sie ihn ansah.
    «On ne sdelal tebe nikakikh odolzenii. Tebe bi ponravilos.»
    Er hat dir keinen Gefallen getan, du Schwein. Es hätte dir Spaß gemacht.
     
    Im Foyer gingen sie zum Schalter des Sicherheitsbeamten.
    «Kann ich Ihnen behilflich sein?»
    «Wir möchten zu Norman Hopkins», sagte Gina.
    «Ihre Namen?»
    «Gina und Luke.»
    Er nahm den Hörer.
    «Mr. Hopkins, hier ist Luther. Gina und Luke möchten Sie besuchen. Ist gut, ich frage sie.» Luther ließ den Hörer sinken. «Er möchte wissen, ob Sie auch die echten Gina und Luke sind oder nur gemeine Betrüger.»
    «Gemeine Betrüger», sagte Gina.
    «Sie sagen, sie sind Betrüger. Okay», er ließ wieder den Hörer sinken, «er meint, in dem Fall sollen Sie bitte gleich zu ihm raufkommen.»
    Sie fuhren mit dem Aufzug in den 28 . Stock. Norman stand in der Wohnungstür und grinste breit. Er nahm Gina in den Arm und gab Luke einen Klaps auf die Schulter.
    «Mensch, tut das gut, euch beide wiederzusehen. Kommt schon rein. Wo seid ihr gewesen?»
    «Wir haben einen kleinen Ausflug nach Monterey gemacht», sagte Gina.
    «Bin früher oft in der Gegend gewesen. Toller Golfplatz in Pebble Beach. Und du hast mich also vermisst, Luke? Seid ihr deshalb zurückgekommen?»
    «Hm, na ja … nicht direkt.»
    Norman lachte. «Vielleicht habt ihr ja auch Gray vermisst.»
    Luke nickte. «Genau.»
    «Du hast uns auch gefehlt, Norman», sagte Gina. «Im Hotel hat man uns gesagt, dass Gray abgereist ist. Hast du eine Ahnung, wo er steckt?»
    «Klar. Gleich da vorne.»
    Er zeigte quer durch das große Wohnzimmer. Gray war draußen auf dem Balkon, mit dem Rücken zu ihnen.
    «Ich habe ihm nicht gesagt, dass ihr hochkommt», sagte Norman. «Dachte mir, vielleicht wollt ihr ihn ja überraschen.»
    Gina und Luke durchquerten das Wohnzimmer. Als sie an der Couch vorbeikamen, hob der Schlittenhund seinen großen Kopf.
    «Na, Bursche», sagte Luke.
    Er lag ausgestreckt auf dicken Kissen. Als er Luke sah, wedelte er mit dem Schwanz, der mit einem Bum-Bum-Bum gegen die Couch klopfte. Luke beugte sich über ihn und kraulte seinen Kopf, Gina schob die Glastür zur Seite.
    Gray drehte sich um. Der Ausdruck in seinen Augen gefiel ihr.
    «Gina.»
    Sie stellte sich zu ihm an die Brüstung. «Was gibt’s Neues in Malibu?»
    «H-hm. Warum bist du zurückgekommen?»
    Sie sah ihn an.
    «Was meinst du wohl?»
    Gray schwieg. Im Wohnzimmer sah er Luke mit dem Hund.
    «Im Motel haben sie gesagt, du wärst abgereist», sagte Gina. «Ich dachte schon, du hättest L.A. verlassen. Ich hatte Angst, dass wir uns niemals wiedersehen.»
    «Ich wäre auch beinahe abgereist, hatte mich eigentlich schon entschieden. Aber Norman hat mich überredet zu bleiben. Mindestens noch ein paar Tage. Dann haben sie uns im Motel rausgeworfen. Hunde sind da nicht erlaubt. Norman meinte, wir könnten gern bei ihm wohnen.»
    Der Balkon füllte sich, als Norman, Luke und der Hund auch nach draußen kamen.
    «Hey, Luke», sagte Gray.
    «Hey», sagte Luke und lächelte verlegen.
    «Du willst also, dass ich dir Qigong beibringe,

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