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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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richtete sich halb auf und versuchte, zwischen seinen Hustenattacken zu nicken. Jonny wartete, bis der Anfall vorbei war und Marcus sich wieder beruhigt hatte, bevor er fortfuhr:
    »Ja, also … Marcus und ich haben ein bisschen nachgegrübelt über das, was du uns erzählt hast. Dass man die Bombe gezündet hat, um von etwas anderem abzulenken. Marcus und ich schreiben gerade eine Oberstufenarbeit über die Informationsflut, also haben wir uns das Ganze genauer angesehen. Warte mal, du wirst es gleich selbst sehen.«
    Er stand auf und stolperte durch das Halbdunkel zu einem der Computer. In der nächsten Sekunde erwachte einer der Bildschirme aus dem Ruhezustand.
    »Okay, guck dir mal das hier an. Marcus und ich haben aufgelistet, welche Schlagzeilen der großen Nachrichtenseiten in den Tagen vor und nach dem Bombenattentat die am meisten gelesenen oder verlinkten waren. Hier zum Beispiel …«
    Er zog den Mauszeiger auf eine Überschrift und klickte darauf. Eine Zeitachse wurde sichtbar, auf der eine rote Linie den Netzverkehr zu dem Thema anzeigte.
    »Hier hast du die Diskussion darüber, dass die schwedischen Truppen in Afghanistan mit einer amerikanischen Todespatrouille zusammengearbeitet haben. Das Thema war ungefähr zwei Tage lang brandheiß und in fast allen Foren an erster Stelle, bis die Bombe losging und dann …«
    Der Strich, der bis zu diesem Zeitpunkt steil aufwärts zeigte, fiel im Sturzflug nach unten.
    »Shit«, murmelte HP.
    »Und sieh dir das hier mal an«, fuhr Marcus fort.
    Er ging zu der Liste mit den Top-Nachrichten zurück, wählte eine neue Überschrift, zu der wieder eine Zeitachse auftauchte, diesmal in Blau.
    »Ein hohes Tier bei Volvo wird aller Wahrscheinlichkeit nach wegen illegalen Waffenexports in den Irak vor Gericht gestellt. Die Zeitungen stürzen sich auf die Nachricht, die ungefähr einen Tag lang topaktuell ist – und dann bam …«
    Die Linie hatte kaum zu steigen begonnen, als sie auch schon senkrecht nach unten fiel.
    »Im Prinzip gilt das für jede Überschrift. In den letzten zehn Tagen haben die Meldungen über die Bombe alle Medien dominiert. Sämtliche anderen Nachrichten blieben eiskalt, vor allem die etwas komplizierteren, insofern scheint sich deine Theorie also zu bestätigen.«
    HP nickte. »Aber habt ihr denn eine ganz große Sache gefunden, die sie verstecken wollen? The Big Kahuna?«
    »Nicht direkt«, erwiderte Jonny. »Aber stattdessen sind wir auf etwas Neues gestoßen.«
    Er warf Marcus einen schnellen Blick zu und beugte sich dann zu HP vor.
    »Stell dir mal vor, es gäbe überhaupt kein Riesending!«, flüsterte er.
    »Was?«
    HP setzte sich auf.
    »Also …«, nun übernahm Marcus, »stell dir vor, dass man die Debatte über schärfere Maßnahmen gegen den Terrorismus nicht nur angeheizt hat, weil man die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken wollte …«
    »Sondern?«
    »… weil man in Wirklichkeit genau so eine Debatte erzeugen wollte.«
    HP schüttelte verwirrt den Kopf. »Aber wer sollte davon profitieren, ich meine, wer hat ein Interesse daran, in einem Zwergenland wie Schweden für härtere Gesetze zu bezahlen?«
    Marcus und Jonny tauschten zufriedene Blicke aus.
    »Das kommt ganz darauf an, worum es in diesen Gesetzen geht. Hast du schon mal was von der Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung gehört, HP?«

VIERZIG
    Let the games begin
    Forum der Säulen der Gesellschaft
    Beitrag gepostet am: 31. Dezember, 22:03
    Von: MayBey
    Um wirklich sicher zu sein, muss man alles wissen …
    Zu diesem Beitrag gibt es 221 Kommentare.
    *
    Jetzt musste er nur noch seine Liste durchgehen.
    Passierkarte – check
    USB-Stick – check
    Zeichnungen – check
    Thermoskanne mit ballistischem Gel – check
    Zwei vertrottelte Komplizen – check, leider
    Er saß im Auto in einer der kleineren Straßen in der Nähe des Büros. Der trockene Wunderbaum, der vom Rückspiegel baumelte, konnte nicht gegen das Odeur des Bosses anstänkern – aber in diesem Moment waren Körperausdünstungen noch HPs geringstes Problem.
    Wenn sein Plan gelingen sollte, war er gezwungen, in doppelter Hinsicht einen Clooney zu machen, aber im Gegensatz zu ihm und Francis Albert hatte er keinen Stab von zehn brillanten Mitarbeitern zu seiner Unterstützung. Sein Team bestand aus einem konvertierten Technikguru im Exil, einem kleinkriminellen Elvis-Imitator, und, nicht zu vergessen, dem Seeungeheuer aus der stinkenden Lagune …
    Seine Überlebenschancen waren ungefähr genauso groß wie die

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