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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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ein. »Ich heiße Henrik Pettersson, und meine Freunde nennen mich HP.«
    »Scheißegal«, zischte sie. »Philip hat alles über dich erzählt. Du bist ein Betrüger, ein Spion, den man geschickt hat, um …«
    »Du hast völlig recht«, unterbrach er sie. »Ich bin all das, und sogar noch ein bisschen mehr …«
    Sie öffnete den Mund, aber er redete schnell weiter.
    »… aber ich habe einen Vorschlag für dich, sogar einen sehr rentablen. Es geht um die Firma …«
    Er schenkte ihr sein bestes Valentino-Lächeln und drückte die Daumen.
    »Nenn mir einen einzigen Grund, warum ich dich reinlassen sollte!«, erwiderte sie.
    »Du bekommst vierzig Prozent! Genauso viele Anteile von ArgusEye besitze ich nämlich seit vorgestern.«
    *
    Acht Personen standen auf ihrer Liste. Fünf Polizisten aus Tobias’ Einsatzgruppe, außerdem Nina Brandt sowie zwei weitere Namen, die sie nach dem Gespräch mit Henke widerstrebend notiert hatte.
    MayBey hing in irgendeiner Weise mit Tobias zusammen, das Problem war nur, dass sie nicht wusste, wie. Von den fünf Polizisten aus der Gruppe glaubte sie die Namen von mindestens zweien zu kennen. Einer war mit ihr auf der Polizeischule in eine Klasse gegangen, mit einem anderen war sie vor fünf oder sechs Jahren gemeinsam Streife gefahren. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum einer von ihnen ihr etwas Böses wollte.
    Nina Brandt und Tobias waren auf der Polizeihochschule eine Zeit lang zusammen gewesen und immer noch gut befreundet, das wusste sie. Es klang ziemlich weit hergeholt, aber es war nicht von der Hand zu weisen, dass Nina sie als Erste auf die Säulen der Gesellschaft aufmerksam gemacht hatte.
    Direkt unter den beiden folgte Håkan Berglund, den sie so barsch hatte abblitzen lassen.
    Die Sache mit den verwelkten Blumen war unzweifelhaft ziemlich fies gewesen, also kam Håkan als Verdächtiger durchaus infrage, vor allem jetzt, da Henke behauptete, dass MayBey wahrscheinlich gar kein Polizist war.
    Beim Anblick des letzten Namens auf der Liste wurde ihr beinahe schlecht.
    Micke.
    Im Unterschied zu den anderen auf der Liste verfügte er über genügend Kontakte und auch das Wissen, um die technischen Voraussetzungen von MayBey zu erfüllen, und außerdem hatte er gute Gründe, sie zu ärgern. Doch genau wie bei Nina Brandt hatte sie Schwierigkeiten, in Micke einen wirklichen Verdächtigen zu sehen. Natürlich hatte er alles Recht, auf sie wütend zu sein, mehr als jeder andere auf der Liste. Aber dennoch …
    Außerdem hatte er ihr geholfen, MayBey auf die Spur zu kommen.
    Denn er hatte ihr doch wohl geholfen?
    *
    Sie hatte ihm erst nicht geglaubt, also hatte er ihr den Vertrag mit Monika und die Mitteilungen vom Patentamt und dem Registeramt gezeigt. Danach war ihr Ton ein wenig milder geworden. Sie hatte ihn zwar nicht weiter als bis in den Flur gelassen, war aber immerhin so gnädig gewesen, ihm auf seine Bitte hin ein Glas Wasser zu holen.
    Im Flur standen Umzugskartons, also hatte sie vermutlich diese Dachgeschosswohnung gekauft, die sie sich gemeinsam angesehen hatten. Vielleicht hatten die Eingeschworenen schon einen Vorschuss von PayTag erhalten?
    Unter der Hutablage hingen mehrere Jacken, ein paar Markentaschen baumelten von ihren Haken, und darunter stand eine lange Reihe Schuhe.
    Er fuhr mit den Fingern über das Leder einer der Handtaschen. Es war weich und hellbraun, fast cremefarben. Genau wie ihre Haut. Für einen Augenblick versetzte ihm das einen Stich in die Brust, und als sie kurz darauf mit seinem Wasserglas zurückkam, wurde er von dem Wunsch überrascht, sie zu berühren. Aber er ließ es sein.
    »Also, wie lautet dein Vorschlag … Henrik?«
    Ihre Stimme klang abwartend, aber bedeutend freundlicher.
    »Also …« Er nahm ein paar Schlucke von dem Wasser, wobei er sie heimlich musterte. Unglaublich, wie hübsch sie war, sogar in Jogginghosen und T-Shirt war sie eine absolute Eins. Kaum vorstellbar, dass er mit ihr wirklich zusammen gewesen war.
    Er senkte das Glas und sah sie an.
    »Ich habe vierzig Prozent, du zehn. Zusammen kontrollieren wir die Hälfte der Firma. Falls du noch jemanden weißt, den du überreden könntest, uns zu unterstützen …«, er holte tief Luft, »… könnten wir ArgusEye ganz übernehmen, Philip als Geschäftsführer absetzen und die Firma selbst leiten, wenn wir wollen.«
    Er verstummte und sah ihr in die Augen. Für einige Sekunden war es zwischen ihnen fast wie zuvor, und er musste erneut seinen Drang

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