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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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Zu beiden Seiten gab es Wohnungstüren, und ein schwacher Duft nach Speiseöl hing in der Luft. Nie hätte sie gedacht, dass im Schloss tatsächlich Leute hinter ganz normalen braunen Türen mit Briefschlitz und Namensschildern wohnten, wie an jeder anderen Adresse in der Stadt. Aber hier waren sie am anderen Ende des westlichen Flügels und ein gutes Stück von den königlichen Räumen, der Schlosskirche, den Museen und all dem anderen entfernt.
    Sie blieben vor einer Stahltür ganz oben im Treppenhaus stehen.
    »Hier«, sagte Sandberg und deutete auf einen Querbalken, der mit einem Hängeschloss versehen war.
    »Wir haben gemerkt, dass etwas nicht stimmte, als der Schlüssel nicht passte.«
    An der Tür klebte ein kleiner Zettel mit einer Telefonnummer. Ein kurzer Blick sagte Rebecca, dass es sich um ihre eigene handelte.
    »Sind Sie sicher, dass wir nicht die Polizei rufen sollten … Ich meine, die uniformierte Polizei«, korrigierte Sandberg sich.
    »Noch nicht …«, antwortete sie kurz angebunden.
    Sie holte den Schlüssel aus ihrer Jackentasche und sah sofort, dass er die richtige Größe hatte. Sie steckte ihn in das Hängeschloss und versuchte, ihn umzudrehen. Das Schloss öffnete sich sofort, einer der Soldaten hob den Balken weg und schob die Tür auf. Ein kühler Duft von altem Holz und Staub schlug ihr entgegen.
    »Wohin führt das hier …?« Sie zeigte in die Dunkelheit.
    »Der Dachboden? Na ja, der erstreckt sich über das ganze Schloss, aber wir nutzen diesen Aufgang, um an die Flagge ranzukommen …«
    »Welche Flagge?«
    »Den gezungten Doppelstander, der ganz oben auf dem Schloss weht, wenn der König im Lande ist …«
    *
    Was zum Henker war eigentlich passiert?
    Nach und nach fand er wieder in die Wirklichkeit zurück.
    Er hatte nach der Türklinke gegriffen, wollte gerade die Tür zum Treppenhaus aufziehen, als er eine Art … Anfall bekommen hatten.
    Konnte es sein, dass die Klinke unter Strom gestanden hatte?
    In dem Fall müsste seine Hand jetzt ordentlich gegrillt sein. Aber abgesehen von den Plastikriemen, die gegen seine Handgelenke scheuerten, schienen sie vollkommen in Ordnung zu sein.
    Er versuchte vorsichtig, sich etwas zu drehen, und nach einigen Sekunden glaubte er, eine Stelle am Rücken ausmachen zu können, die einen brennenden Schmerz ausgestrahlte.
    Ein Stück von ihm entfernt waren flüsternde Stimmen zu hören.
    Eine Tür öffnete sich.
    Dann ertönte eine bekannte Stimme, bei deren Klang er zusammenzuckte.
    *
    Sie folgten einem kleinen Gang aus dicken Planken durch die Dunkelheit. Der Harzgeruch wurde immer stärker, je weiter sie gingen. Das Dach befand sich mehrere Meter über ihren Köpfen, und im Licht der Taschenlampe sah Rebecca hie und da Teile von grün schimmernden Kupferplatten.
    »Vorsicht«, warnte Sandberg und leuchtete mit der Taschenlampe auf einen der großen Holzbalken, die quer über den Gang verliefen.
    Dann bog der Gang nach rechts in den nächsten Gebäudeteil ab, der, so wurde ihr klar, die nördliche Seite des Schlosses sein musste, die zum Reichstagshaus hin zeigte.
    Vor ihnen in der Dunkelheit fiel eine Tür zu. Sandberg blieb stehen und richtete die Taschenlampe nach vorn. In zwanzig Metern Entfernung tauchten die Umrisse einer Treppe auf.
    »Das ist ein Schutzobjekt«, murmelte Sandberg. »Hier dürfte sich niemand aufhalten, und schon gar nicht dort oben.«
    Sie gelangten zur Treppe und leuchteten nach oben. Die Treppe endete an einer Stahltür, diesmal mit einem Querriegel.
    Ein kurzes Piepsen aus ihrer Tasche ließ sie zusammenzucken. Sie fischte ihr Telefon heraus und las die Nachricht. Sie war von Micke.
    MayBey wohnt an der E18, der meiste Datenverkehr läuft über einen Verteiler im Näsby Park.
    Sie hatte recht gehabt!
    MayBey war ganz und gar nicht der, für den er sich ausgab.
    Oder aber er war genau das. Ein Abbild, eine Kopie von jemand ganz anderem.
    Sie wandte sich an Sandberg.
    »Warten Sie hier«, sagte sie knapp.
    Dann stieg sie langsam allein die Treppe hoch.

ZWEIUNDVIERZIG
    Head to head
    »Hallo, Rebecca«, sagte der Mann mit der Skimaske.
    Die Plattform, auf der sie standen, war klein, wohl nicht mehr als sieben, acht Quadratmeter groß. Zu ihrer linken Seite befand sich eine pompöse Steinbalustrade und jenseits davon der Abgrund über dem Lejonbacken, zu ihrer Rechten war eine niedrige Mauer und dahinter das Kupferdach, das sachte zum inneren Burghof hin abfiel.
    Sie schielte auf die Uhr: 23:51.
    In der Ferne war das Knallen

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