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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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Der alte Kauz musste seinen Dienst beim Außenministerium angetreten haben, noch bevor sie geboren wurde. Sie hatte ihn nie anders gekleidet gesehen als im Nadelstreifenanzug mit Krawatte und Einstecktuch. Die Kleidung ließ ihn, sofern das möglich war, noch größer und magerer aussehen, fast wie eine Karikatur seiner selbst, und die wenigen Male, bei denen er sich herabließ, sie in seinem schnarrenden Adelsdialekt anzusprechen, musste sie sich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen.
    Während der Autofahrt telefonierte Gladh die meiste Zeit und beschwerte sich bei Kollegen vom Außenministerium. Sein Stab hätte doch die Sicherheitsvorkehrungen auch in Zusammenarbeit mit der sudanesischen Regierung organisieren können, man hätte doch nicht unerfahrene schwedische Polizisten einfliegen müssen, die weder das Land noch die Kultur kannten, behauptete er. Außerdem stellte sich bald heraus, dass einer von Gladhs Neffen Polizist war, weshalb er gerne andeutete, er wisse »das eine oder andere über die Truppe«. Seinem Ton und Mienenspiel nach zu urteilen schien es sich dabei offenbar um nichts Positives zu handeln. Der einzige Lichtblick der Reise war, dass Karolina Modin Rebeccas Ansicht über den Botschaftsrat zu teilen schien, und während der Autofahrt tauschten sie ironische Blicke aus, sobald der Mann den Mund öffnete. Leider war Gladh nicht völlig beschränkt und bemerkte ihr Mienenspiel, und die Stimmung im Auto hatte bald die Nähe des Gefrierpunkts erreicht.
    Gladhs Assistent, Håkan Berglund, war dagegen ein netter Kerl in Rebeccas Alter, der immer wieder Versuche unternahm, die schlimmsten Aussetzer seines Chefs auszubügeln.
    »Sixten ist von der alten Schule«, sagte er bei ihrem ersten gemeinsamen Afterwork-Drink entschuldigend. »Er ist eigentlich kein schlechter Mensch, und ich habe bei der Arbeit mit ihm viel gelernt.«
    Rebecca zuckte die Achseln. »Meinetwegen darf er sein wie er will, solange du ihm klarmachst, dass ich entscheide, wohin die Ministerin geht, und nicht das Protokoll des Außenministeriums, okay?«
    Berglund salutierte mit seinem Glas.
    »Verstanden, Frau Inspektor. Hab ich übrigens schon erzählt, dass ich in zwei Wochen zurück nach Stockholm ziehe …«, fragte er freundlich lächelnd, und während sie dachte, dass sie sein Lächeln mochte, fiel ihr ein, dass sie vergessen hatte, zu Hause anzurufen.
    *
    Seine Flucht war anfangs doch so verdammt gut gelaufen.
    Zuerst war er zu dem Apartmenthotel seines alten Kumpels Jesus in Thailand gefahren, wo er sich am Strand unter Palmen gefläzt hatte. In herrlichen Erinnerungen schwelgend, wie er das Spiel gefickt hatte und mit dem Geld durchgebrannt war.
    Aber schon nach einem Monat war er hibbelig geworden. In einer Hängematte zu liegen und dem Rauschen der Wellen zuzuhören, das klang nach einer geilen Zeit – aber wollte er das für den Rest seines Lebens?
    Niemals!
    Genau wie Caine in Kung Fu war er nicht der Typ, der sich zur Ruhe setzte.
    Stattdessen mietete er ein Motorrad und brauste zwei Wochen lang durch die Gegend, bevor er die Nase voll hatte von Abgasgerüchen, seinem durchgescheuerten Arsch und Insekten zwischen den Zähnen.
    Dann arbeitete er die Philippinen, Singapur und Bali ab, bevor er sich nach Down Under traute.
    Dort füllte er die Tage mit Touriabenteuern – Krokodilsafaris, Brücken-Bungy und Haitauchen.
    Aber gekaufte Erlebnisse zählten nicht – vor allem angesichts dessen, was er zuvor erlebt hatte, also hatte er nach einigen Monaten genug von dererlei Abenteuern, fühlte sich erneut rastlos und beschloss weiterzuziehen.
    Er hatte überlegt, weiter nach Osten zu fliegen, vielleicht bis in die Staaten, aber er befürchtete, dass sein falscher Pass der US-Einwanderungsbehörde ins Auge stechen würde.
    Der Pass war eine Sache, aber Fingerabdrücke waren schwerer zu fälschen, und der Spielleiter hatte seine Daten garantiert in alle denkbaren Datenbanken eingepflanzt.
    Der Gedanke an einen Aufenthalt als Prisonbitch in Alabama State war abschreckend genug, um den Traum von den US of A auf den Langzeitparkplatz zu stellen.
    Außerdem ging ihm diese Herumreiserei mittlerweile total auf die Nerven.
    Seine innere Rastlosigkeit wuchs exponentiell im Takt mit der Schlaflosigkeit. Mehr oder minder bewusst, war er immer weiter Richtung Norden gezogen. Hatte einen Halt in Indien eingelegt, ein paar bekiffte Wochen am Strand von Goa, bevor er schließlich hier gelandet war – im verdammten Neverland.
    Dubai is

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